GELD-Magazin, November 2022

November 2022 – GELD-MAGAZIN . 53 nehmend auf dieses Rekordergebnis will der Vorstand auf der Hauptversammlung zuzüglich zu der normalen Dividende von rund 2,50 Euro je Aktie eine Sonderdividende von 2,25 Euro vorschlagen – in Summe 4,75 Euro je Aktie bzw. eine Dividendenrendite von 10,4 Prozent. Damit geht der Vorstand der OMV einen ähnlichen Weg wie jener des Verbund, der bereits im Mai eine Sonderdividende ankündigte und damit der heimischen Politik beim Thema Sondersteuern den Wind aus den Segeln nahm. Denn beim Verbund ist der Staat direkt und indirekt knapp 60 Prozent-Eigentümer und würde damit entsprechend von der höheren Dividende profitieren. Bei der OMV macht die staatliche Beteiligung via ÖBAG zwar „nur“ 31,5 Prozent aus, 24,9 Prozent hält aber der Syndikatspartner Mubadala Petroleum aus Abu Dhabi. Pikanterweise bemüht sich Österreich aber gerade darum, aus Abu Dhabi Flüssiggas zu bekommen. Da würde eine Sondersteuer möglicherweise kontraproduktiv sein. Wie auch immer, diese Aktie muss man einfach im Depot haben. Chiphersteller unter Druck Während Halbleiterprodukte in den beiden vergangenen Jahren bekannterweise Mangelware waren, hat sich das Blatt heuer gewendet. Die nachlassende Nachfrage vor allem im Consumerbereich (Smartphones, PCs, etc.) und erhöhte Produktionskapazitäten drücken nun auf die Preise. So meldete der weltgrößte Halbleiterhersteller Samsung, aber auch AMD, Intel oder Hynix Umsatz- und Gewinnrückgänge – Investitionen werden bereits gekürzt. Zudem verschiebt der Handelskrieg zwischen den USA und China im Halbleiterbereich die Angebotssituation. Der massive Aufbau der Halbleiterproduktion in den USA mit staatlichen Förderungen lässt für 2023 global gesehen Überkapazitäten erwarten. Der heimische Halbleiterhersteller AT&S scheint sich jedoch in seiner Nische mit High-End-Fokus wohl zu fühlen. So zeigten die im August veröffentlichten Zahlen für das erste Quartal einen kräftigen Umsatzanstieg um 58 Prozent auf 503 Millionen Euro und eine Verdoppelung des EBITDA auf 137 Millionen Euro. Die Jahresprognose Krisenresistent. An Andritz scheinen die Krisenszenarien spurlos vorbeizuziehen. So konnte der Anlagenbauer im ersten Halbjahr den Umsatz um 9,6 Prozent auf 3,32 Milliarden Euro steigern, der Gewinn legte um 22,3 Prozent auf 167,2 Millionen Euro zu. Der Auftragsbestand erreichte mit 9,86 Milliarden Euro einen neuen Höchstwert. Hinzu kommt ein Großauftrag, der im August akquiriert wurde, und als weitere Fantasie die Übernahme des italienischen Batterie-Anlagenbauers Sovema. Für das Gesamtjahr wird ein Gewinn von etwa 360 Millionen Euro erwartet – ein KGV von günstigen 12,8. ANDRITZ . Auftragsbestand auf Rekordniveau Mehr Kredite vergeben. Im ersten Halbjahr stiegen die Ausleihungen an Kunden um 6,3 Prozent auf 191,5 Milliarden Euro. Infolge zusätzlich höherer Zinsspannen legte der Zinsüberschuss um 15,9 Prozent zu. Insgesamt stieg das Betriebsergebnis um 10,3 Prozent auf 1,86 Milliarden Euro, der Nettogewinn kletterte von 918 Millionen Euro auf 1,14 Milliarden Euro (+23,8 %). In Kontrast zu dem guten Ergebnis gab der Aktienkurs seit Jahresbeginn um 40 Prozent nach. Das ist insofern kurios, als alleine der Buchwert bei 41 Euro je Aktie liegt. Zudem winkt für heuer eine Dividendenrendite von rund 7,3 Prozent. ERSTE GROUP BANK . Zinsergebnis deutlich gestiegen ISIN AT0000730007 Kurs (03.11.2022) 46,22 € KGV 2022 e 12,8 Marktkap. 4,59 Mrd.€ KGV 2023 e 11,7 Umsatz 2022 e 6,96 Mrd.€ KGV 2024 e 10,9 BW/Aktie 2022 e 17,50 € DIV. 2022 e 3,93% ISIN AT0000652011 Kurs (03.11.2022) 25,33 € KGV 2022 e 5,4 Marktkap. 10,24 Mrd.€ KGV 2023 e 5,6 Betriebserg 2022 e 8,36 Mrd.€ KGV 2024 e 5,3 BW/Aktie 2022 e 41,00 € DIV. 2022 e 7,30% Prognose geändert. Da sich die konjunkturelle Abkühlung nach aktuellen Prognosen im zweiten Halbjahr weniger stark als erwartet auswirken dürfte, hob der Vorstand die EBITDA-Erwartung für das laufende Geschäftsjahr von 2,0 auf 2,3 bis 2,4 Milliarden Euro an – trotz einer außerplanmäßigen Abschreibung im Bereich der High Performance Metals Division im zweiten Quartal. Unterm Strich dürfte die voestalpine heuer etwa 950 Millionen Euro verdienen, womit sie beim aktuellen Kurs mit einem günstigen KGV von 4,2 bewertet ist. Als Dividendenrendite kann man sich etwa 5,2 Prozent vormerken. VOESTALPINE . Ausblick wurde angehoben ISIN AT0000937503 Kurs (03.11.2022) 22,34 € KGV 22/23 e 4,2 Marktkap. 3,99 Mrd.€ KGV 23/24 e 7,8 Umsatz 2022/23 e 16.03 Mrd.€ KGV 24/25 e 6,8 BW/Aktie 2022 e 42,40 € DIV. 22/23 e 5,21% EUR 40 30 35 25 45 50 2019 2020 2021 2022 16 40 35 20 30 25 18 45 EUR 2019 2020 2021 2022 14 35 20 25 30 16 18 40 EUR 2019 2020 2021 2022

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