GELD-Magazin, Oktober 2022

58 . GELD-MAGAZIN – Oktober 2022 AKTIEN . Österreich DIE GÜNSTIGSTEN UNTERNEHMEN UNTERNEHMEN KURS G/EV ‘22e G/EV ‘23e RBI 12,41 € 57,2% 21,5% OMV 36,02 € 50,5% 43,0% Post 26,25 € 20,8% 26,4% Strabag 38,00 € 20,4% 20,7% Erste Bank 23,44 € 20,0% 19,2% VIG 21,70 € 18,2% 21,7% Porr 9,72 € 17,7% 22,6% voestalpine 18,55 € 17,5% 10,0% Wienerberger 21,20 € 13,1% 10,1% Bawag 45,14 € 12,3% 14,7% AT&S 34,35 € 12,0% 14,7% Uniqa 6,30 € 11,7% 13,0% G/EV=Gewinnrendite/Enterprise Value Quelle: marketscreener.com, Stichzeitpunkt: 23. September 2022 Aufgrund der anhaltend hohen Inflation heben die Notenbanken die Leitzinsen kräftig an – auch unter dem Risiko, die Wirtschaften in Rezessionen abgleiten zu lassen. Zum Großteil wird die Teuerung derzeit aber nicht durch eine hohe Nachfrage (Hochkonjunktur) angetrieben, sondern durch die hohen Energiepreise, auf die die Geldpolitik keinen direkten Einfluss hat. Genau genommen gaben die Preise der meisten Industrierohstoffe heuer bereits deutlich nach. Unternehmen wie auch Konsumenten leiden derzeit aus zweierlei Gründen: erstens durch die höheren Gas- und Strompreise, die auf Erzeuger- und Konsumgüterpreise durchschlagen, und andererseits aufgrund der steigenden Zinsen. Da beim Gaspreis in den kommenden Monaten – vor allem auch durch den höheren Verbrauch im Winter – kaum eine Besserung zu erwarten ist, sollte man bei Unternehmen mit energieintensiver Produktion Vorsicht walten lassen. Lenzing streicht den Ausblick Jüngstes Beispiel ist Lenzing, die Mitte September aufgrund eingeschränkter Marktvisibilität den Ausblick für 2022 aussetzte. Wenige Tage zuvor wurde bereits berichtet, dass am Produktionsstandort Heiligenkreuz die Produktion eingeschränkt würde, da es dort nicht möglich sei, aufgrund der hohen Gaspreise profitabel zu produzieren. Zu den direkten Auswirkungen der hohen Energiekosten auf das Unternehmen kommt noch ein nachlassender Konsum hinzu – Lenzing traut sich derzeit keine Prognose über die Entwicklung der Nachfrage zu. In einer Aussendung wird die unsichere Situation mit der Prognosesenkung für das globale Wirtschaftswachstum auf 3,2 Prozent durch den Internationalen Währungsfonds (IWF) untermauert. Bei Lenzing sind die Lager bereits randvoll und ein deutlicher Druck auf die Margen ist zu sehen. Der Aktienkurs hat von 133 Euro auf 57,40 mehr als halbiert – bei einem Buchwert von rund 70 Euro je Aktie. Da die Wachstumsstory prinzipiell intakt ist, kann man die Aktie langsam wieder kaufen. Immobilienunternehmen Bei den Immo-AGs schränkt sich der Streubesitz immer stärker ein. Die Immofinanz Inflation macht Sorgen Die hohen Energiekosten werden für Unternehmen zum Problem. Nicht nur dass die Produktion teurer wird, sinkt auch die Nachfrage – die Konsumenten müssen ebenso sparen. Die Margen sinken, die Börsenkurse purzeln weiter. MARIO FRANZIN Dreifach-Tief. Nachdem die 3.000er-Marke vom ATX nicht nachhaltig überwunden werden konnte, korrigierte der Wiener Börsenindex wieder nach unten. Der Test des Doppeltiefs bei etwa 2.800 Punkten scheiterte, der Kurs brach nach unten durch. Damit wurde charttechnisch ein trendbestätigendes Dreieck vollendet. Daher empfiehlt es sich, für Käufe noch auf eine klare Trendwende zu warten. ATX-INDEX . Schwäche hält noch an und die S Immo gehören zu mehr als 75 Prozent der CPI Gruppe – d.h., hier gibt es keine qualifizierte Sperrminorität mehr. Und die CPI setzt nun ihre Akzente: Sie verkauft der Immofinanz um 324 Millionen Euro 30 Einzelhandelsimmobilien im CEE-Raum, die die Immofinanz aus ihrer Cashreserve finanziert. Die S Immo hingegen soll ihre Wohnimmobilien in Deutschland verkaufen (Buchwert rd. 846 Mio. Euro) und mit dem Erlös ebenfalls der CPI Immobilien abkaufen – voraussichtlich Büroimmobilien in Ungarn. Beide österreichischen Immo-AGs werden damit stärker auf Osteuropa ausgerichtet. Nach Eigendarstellung soll die Ertragskraft damit nachhaltig gesteigert werden. Bei der CA Immo hält der US-Finanzinvestor Starwood Capital 57,9 Prozent der Anteile. Im Gegensatz zur CPI-Gruppe bleibt er weitgehend im Hintergrund – abgesehen davon, dass er Ende letzten Jahres eine üppige Sonderdividende beanspruchte. Zuletzt meldete die CA Immo überraschend gute Halbjahreszahlen. Trotz Verkäufen von Bestandsimmobilien konnten die Mieterlöse mit 121 Millionen Euro konstant gehalten werden. Der FFO 1 lag mit 73,9 Millionen Euro acht Prozent über dem Vorjahreswert. Während zahlrei4.000 2.000 1.800 2.200 2.400 2.800 3.000 3.500 2.600 1.600 2020 2021 2022

RkJQdWJsaXNoZXIy MzgxOTU=