GELD-Magazin, Oktober 2022

FedEx-Schock. Bestätigt sehen sich Konjunkturpessimisten von den Zahlen des US-Paketdienstes FedEx. Dieser kassierte unter Hinweis auf die Abkühlung der Konjunktur seinen Ausblick und senkte die Gewinnerwartung um satte 50 Prozent. Das Fazit: Ein Aktiencrash von 20 Prozent an einem Börsentag allein. Negativ ist weiters, dass die Inflation hartnäckig hoch bleibt. Die Teuerungsrate ging im Jahresvergleich zwar von 8,5 auf 8,3 Prozent zurück. Analysten hatten allerdings mit einem Wert von 8,1 Prozent gerechnet. Außerdem erhöhte sich die Kernrate, bei der stark schwankende Preise von Lebensmitteln und Energie herausgerechnet sind, überraschend stark auf 6,3 Prozent. Daraufhin stiegen die Erwartungen für den FED-Leitzins auf über vier Prozent bis Anfang 2024. Das wird unter anderem den Immobilienmarkt schwer belasten. Zuletzt hat der 30-Jahres-Hypothekenzins auf fast 6,0 Prozent angezogen, das höchste Niveau seit 2008, während die Neuanträge für Hypotheken auf ein 23-Jahres-Tief absackten. Dafür stiegen die Einzelhandelsumsätze im August im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozent. Die Umsätze im Vormonat sind allerdings um revidierte 0,4 Prozent gefallen. Zudem sank die Industrieproduktion gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent. Immerhin haben sich die Produzentenpreise auf ein Plus von 8,7 Prozent abgeschwächt, nach einem Gipfel von gut zehn Prozent. (wr) Konsum topp, Immobilien flopp. Die Einzelhandelsumsätze der Volksrepublik stiegen im August überraschend deutlich um 5,4 Prozent im Jahresvergleich. Der Anstieg der Industrieproduktion fiel mit 4,2 Prozent ebenfalls höher aus als erwartet, dank staatlicher Hilfen wie Subventionen für den Kauf von E-Autos oder Sondereffekte wie die Hitzewelle im August, die die Elektrizitätsproduktion nach oben getrieben haben. Der Caixin Manufacturing PMI (misst die Stimmung der Einkaufsmanager in der Industrie) sank auf 49,5 Punkte und damit unter die Wachstumszone von 50 Punkten. Dafür sind die Erzeuger- und Verbraucherpreise im August weniger stark gestiegen als erwartet. Die Konsumentenpreise stiegen um 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, die Erzeugerpreise legten nur um 2,3 Prozent zu. Die Exporte erhöhten sich im August um nur 7,1 Prozent, im Juli waren die Exporte um noch 18 Prozent gestiegen. Auch die Importe waren schwach, dank schlechter heimischer Nachfrage und der Krise am Immobilienmarkt. Hier hoffen Bauträger auf Geld mit neuen, vom chinesischen Staat garantierten Anleihen. Auswertungen von Satellitenbildern, die über E-CommerceVerteilerzentren aufgenommen wurden, zeigten, dass deutlich weniger LKWs in diesen Regionen unterwegs sind, als normal. Die Chinesen bestellen also weniger Ware online: kein gutes Vorzeichen. (wr) AKTIEN . Börsen international USA . Transportsektor in Rezession abgetaucht CHINA . Gemischtes Bild Nächster Rückschlag Der wichtigste US-Aktienindex konnte aus dem seit Januar bestehenden Abwärtstrend neuerlich nicht ausbrechen. Sollte die Marke von 3.800 Punkten nicht halten, droht ein weiterer Rückgang. Stopp-Loss-Limit bei 3.500 Punkten setzen. Erneut schwächer Der Hauptindex für die chinesischen Festlandsbörsen (A-Aktien) ging weiter auf Talfahrt und durchbrach die wichtige Unterstützung bei 3.300 Punkten. Nun ist zu befürchten, dass sogar die 3.000-PunkteMarke angesteuert wird. S&P 500 SHANGHAI A INDEX Credit: pixabay Indexpunkte in USD 3.000 2.500 2.000 3.500 4.500 5.000 4.000 2020 2019 2021 2022 2.400 3.400 3.600 3.800 3.000 3.200 2.600 2.800 4.000 Indexpunkte in CNY 2020 2019 2021 2022 52 . GELD-MAGAZIN – Oktober 2022

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