GELD-Magazin, September 2022

AKTIEN . Anlagetipps Demnach könnte beim US-Leitindex S&P 500 das Schlimmste erst noch bevorstehen. Die Société Générale hat einen langen Blick zurück in die Börsenhistorie geworfen und sich die fundamentalen Daten angeschaut. Demnach muss der S&P 500 in den nächsten Monaten um bis zu 40 Prozent von seinem Höchststand im Januar zurückgehen, um den Tiefpunkt zu erreichen. Das würde einem Wert von 2.900 Punkten entsprechen. Aktuell notiert der Index um die 4.200 Punkte, und müsste damit um rund 30 Prozent weiter sinken. Allerdings hat die Bank eine Spanne errechnet, wonach es auch nur bis 3.150 Punkte zurückgehen könnte. Die Société Générale ermittelte diese Spanne, indem sie die Marktbewertungen seit den 1870er Jahren untersuchte und dabei quantitative Analysen verwendete. Als fairen Wert ermittelte die Großbank einen Wert von 3.020 Punkten für den US-Leitindex, bei diesem Wert würde er mit seiner historischen Trendlinie für die Marktbewertung nach einer Krise übereinstimmen. Dagegen spricht aber, dass der US-Aktienindex den besten Juli seit fast zehn Jahren verzeichnete und die Gewinnschätzungen der Analysten bei 75 Prozent Crash-Propheten in Mode Die französische Bank Société Générale hat untersucht, wie sich der S&P 500 in den kommenden Monaten entwickeln muss, wenn er den Gesetzen der Börsenhistorie folgt. Dabei kommt die Bank zu einer Schock-Prognose. WOLFGANG REGNER der aktuellen Quartalsberichte übertroffen werden konnten. Dem S&P gelang es, aus der Zone des Bärenmarktes (die obere Grenze lag bei 3.800 Punkten) kräftig nach oben auszubrechen, trotz der hohen Indexgewichtung von US-Technologieriesen. Damit befindet sich der Index in der neutralen Zone. Verkaufen müssen Anleger – jedenfalls auf Basis der Charttechnik – nicht mehr. Zukaufen sollten sie aber auch nicht, da möglicherweise ein heißer Herbst bevorsteht, etwa wegen einer russischen Blockade der Erdgaslieferungen nach Europa. Risikofreudige Anleger setzen Abstauberlimits. IBERDROLA . Weltmarktführer bei Windenergie Der Chart der Iberdrola-Aktie zeigt einen leichten fünfjährigen Aufwärtstrend. Vom Hoch des Jahres 2021 (12,74 Euro) hat die Aktie nur 14 Prozent eingebüßt. Kauf bei Schwäche um rund 10,55 Euro. Hohe Renditen. Der spanische Energieversorger Iberdrola ist nicht nur der größte Versorger der Welt, sondern bietet neben hohen Dividenden auch noch eine extra Portion Nachhaltigkeit. Der Energieversorger ist aber neben dem Heimatland auch noch sehr stark in Mexiko (8 % des Umsatzes), den USA (15 % des Umsatzes), UK (17 % des Umsatzes) und Brasilien (17 % des Umsatzes) tätig. Der spanische Konzern ist der weltweite Primus bei der Herstellung von Windenergie. Im ersten Halbjahr hat Iberdrola vom Kursrutsch des Euro und dem Ausbau der Stromerzeugungskapazität profitiert. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 18 Prozent auf 6,44 Milliarden Euro. Das ist mehr als die von Bloomberg befragten Analysten erwartet hatten. Darin enthalten sind positive Währungseffekte in Höhe von 381 Millionen Euro. Der operative Ergebnisbeitrag aus dem Netzbetrieb in den Vereinigten Staaten steuerte mehr als doppelt so viel bei wie ein Jahr zuvor. Auch die Ausschüttungen sind attraktiv. Aktuell beträgt die erwartete Dividendenrendite der Aktie fast fünf Prozent. Zudem zahlt das Unternehmen schon sehr lange Ausschüttungen an Aktionäre, welche seit 2015 auch kontinuierlich gesteigert wurden. Von einer Abschöpfung „unverdienter“ Gewinne kann keine Rede sein. Credits:pixabay; Eckert & Ziegler ISIN ES0144580Y14 Kurs (26.08.2022) 11,05 € KGV 2022e 16,6 Marktkap. 68,66 Mrd.€ KGV 2023e 15,3 Umsatz 2022e 45,11 Mrd.€ KGV 2024e 14,3 BW/Aktie 2022e 7,23 € DIV. 2022e 4,22% EUR (Xetra) 2022 2019 2020 2021 7 13 11 10 9 8 12 62 . GELD-MAGAZIN – September 2022

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