GELD-Magazin, September 2022

siko, sondern auch entsprechend mehr Chancen und Gelegenheiten“, so König. Der UBS Currency Allocation Return Strategy nützt indessen Chancen, die sich aus Fehlbewertungen von Währungen ergeben, unabhängig von der Marktrichtung und strebt bei einer langfristig erwarteten Volatilität von 20 Prozent über einen gesamten Marktzyklus hinweg Barrenditen von zehn Prozent an. Zum Einsatz kommen Long- und ShortDevisenfutures und Devisenoptionen. Pictet Short-Term Emerging Local Currency Debts Christopher Preece, Macro Strategist und Investment Manager bei Pictet Asset Management, skizziert die Strategie des auf Schwellenländer-Währungen fokussierten Fonds wie folgt: „Im Mittelpunkt unserer Anlagestrategie steht die Bewertung makroökonomischer Faktoren wie globales Wachstum, Inflation, Kapitalströme und Risikostimmung, kombiniert mit einer Bottom-upBewertung der Fundamentaldaten der Länder und der Bewertungen. Zur Durchführung dieser Analyse verfügen wir über zahlreiche proprietäre Instrumente, die es uns ermöglichen, ein ausgewogenes und diversifiziertes Portfolio von Positionen auf den Zins- und Währungsmärkten zu schaffen, das das Zusammenspiel zwischen diesen makro- und mikroökonomischen Einflussfaktoren der lokalen Anleihen der Schwellenländer widerspiegelt.“ Und er ergänzt: „In Anbetracht der Kurzfristigkeit der Bestände in diesem Fonds (die Standardanleihen haben eine Laufzeit von sechs Monaten bis drei Jahren) konzentrieren wir uns stark auf die Entwicklung der Geldpolitik in den Ländern, in die wir investieren. Daher legen wir den Schwerpunkt auf die Analyse der Inflation als Hauptdeterminante für geldpolitische Veränderungen und in der Folge auf die Bewertung von kurzlaufenden Zinsprodukten.“ Eine wichtige Rolle spielen somit auch die Realzinsen. Aufgrund der flachen und teils inversen Zinskurven in vielen Schwellenländern bleiben Zinsen eine Ertragskomponente: „Das bedeutet, dass sie immer noch eine anständige Rendite erzielen (6,8 % gegenüber einer Indexrendite von 6,84 % bei voller Laufzeit), während sie gleichzeitig weniger einem steigenden Zinsumfeld ausgesetzt sind“, so Preece, der lateinamerikanischen Ländern derzeit etwas abgewinnen kann. Aufgrund besserer Handelsbedingungen sowie attraktiver Renditedifferenzen zu den Industrieländern und anderen EM-Regionen positiv gestimmt ist Preece für Brasilien und Kolumbien. Hingegen Mittel- und Osteuropa ist derzeit weniger attraktiv. Bezüglich der Erfolgsfaktoren und Währungsprognosen anderer Meinung ist Gerhard Massenbauer, Chefanalyst bei HedgePro und Experte für Währungssicherungsgeschäfte in der Realwirtschaft: „Die meisten Devisenfonds basieren nicht auf Prognosen, sondern auf Algorithmen. Gute Währungsanalysen haben die wenigsten, obwohl es immer wieder klare Trends gibt, die sich erst im Nachhinein zeigen. Die meisten algorithmisch arbeitenden Fonds sind Trendfolger und die reagieren träge auf Veränderungen im Devisenmarkt, so dass sich Gewinne, die man erzielen hätte können, rasch wieder in Luft auflösen.“ HedgeGo sucht indessen nach Trendbrüchen, achtet auf Korrelationen und Volatilitätsentwicklung, synthetisiert Währungs- mit Aktienentwicklungen, Rohstoffpreisen und Zinstrends, setzt keine Hebel ein und betreibt laut eigenen Angaben ein striktes Risikomanagement. „In Anbetracht der Kurzfristigkeit der Bestände in diesem Fonds konzentrieren wir uns stark auf die Entwicklung der Geldpolitik in den Ländern, in die wir investieren.“ Christopher Preece, Macro Strategist und Investment Manager bei Pictet Asset Management So entwickelte sich z.B. der Schweizer Franken zum Euro „Über Jahrzehnte wertet der Franken zum Euro tendenziell auf“, kann jeder sagen. Ein anderes Kapitel ist die zwischenzeitliche Risikobegrenzung. Quelle: Mountain-View Data 0% 10% 30% 40% 50% 60% 70% 20% 80% -10% 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020 2022 September 2022 – GELD-MAGAZIN . 53

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