GELD-Magazin, Juli/August 2022

52 . GELD-MAGAZIN – Juli/August 2022 0123456789012 Immofinanz: Immobilienverkäufe geplant DIE ZAHL DES MONATS 7,52 Prozent Eine Milliarde Euro. Die Immofinanz, die nun mehrheitlich der CPI Property Group des tschechischen Milliardärs Radovan Vitek gehört, schichtet ihr Portfo- lio kräftig um: Objekte im Volumen von rund einer Milliarde Euro – vor allem Einzelmietergebäude und Immobilien mit niedrigen Renditen – sollen verkauft und die Erlöse in Assets mit höherer Rendite beziehungsweise in die Tilgung von Schulden investiert werden. Geplante Akquisitionen sollen auch Objekte der CPI Property Group umfassen, die zu dieser Strategie passen. Derzeit verfügt das Un- ternehmen über ein Immobilienvermögen von rund 5,2 Milliarden Euro, das sich auf mehr als 220 Objekte verteilt – fokussiert auf die Segmente Büro und Einzel- handel in acht europäischen Ländern. Palfinger. Wie bereits am 15. Dezem- ber 2021 veröffentlicht wurde, wird Palfinger zum Zweck der Auflösung der wechselseitigen Beteiligung zwi- schen Palfinger und Sany Heavy Indus- tries bis voraussichtlich 31. Dezember 2023 insgesamt 2.826.516 Stück eige- ne Aktien der Palfinger außerbörslich von der Sany Europe erwerben. Das entspricht 7,52 Prozent des Grundka- pitals. Der Vollzug dieser Transaktion wird voraussichtlich am 29. Juni 2022 erfolgen. Die Überlassung der eigenen Aktien an der Palfinger AG stellt, ge- meinsam mit einer Barzuzahlung in Höhe von rund 17 Millionen Euro, die Gegenleistung für die Übertragung der Beteiligung an der Sany Automobile Hoisting Machinery dar. Der Erwerb erfolgt gemäß der Vereinbarung vom Dezember 2021 zum Erwerbspreis von 35,20 Euro je Aktie. Der Rückkauf hat keine Auswirkungen auf die Börsenzu- lassung der Aktien der Palfinger. Credits: beigestellt, Mayr-Melnhof Neue Akquisition Essentra Packaging. Die Mayr-Melnhof Gruppe kauft die britische Essentra Packaging samt Toch­ terunternehmen auch in den USA um rund 365 Millionen Euro. Damit will Mayr-Melnhof in den krisensicheren Markt für Pharma-Sekundärver- packungen (Faltschachteln und Beipackzettel) investieren und dort wachsen. Darüber hinaus erweitert dieser Erwerb die Präsenz von Mayr- Melnhof auf dem US-Markt. Die Briten setzten voriges Jahr mit mehr als 3.500 Mitarbeitern und gut 800 Kunden rund 370 Millionen Pfund (rd. 430 Mio. Euro) um. Sie verfügen über 21 Produktionsstandorte in zehn Ländern in Euro- pa und Nordamerika, was die Mayr-Melnhof Pa- ckaging in Skandinavien und Frankreich „ideal” ergänze. Der Kaufpreis werde aus bestehenden Barmitteln und zugesagten Kreditlinien bezahlt. Das Closing wird für das heurige vierte Quartal 2022 erwartet. AKTIEN . Kurzmeldungen Linz. voestalpine konnte mit einem starken vierten Quartal das Geschäftsjahr 2021/22 mit einem Re- kordumsatz und -ergebnis abschließen. Hohe Stahl- preise und eine starke Nachfrage ließen den Umsatz um 36,9 Prozent auf 14,9 Milliarden Euro steigen. Das EBITDA konnte auf 2,3 Milliarden Euro mehr als verdoppelt werden. Der Jahresgewinn landete schließ­ lich bei rund 1,3 Milliarden Euro – inkludiert ist da- bei der Gewinn von knapp 260 Millionen Euro aus dem Verkauf eines Großteils des Eisenschwamm- Werkes in Texas an ArcelorMittal. Die Dividende wird von 0,50 Euro auf 1,20 Euro je Aktie angehoben, was einer Dividendenrendite von 5,66 Prozent entspricht. Beim Ausblick auf das angelaufene Geschäftsjahr 2022/23 erwartet der Vorstand ein EBITDA von 1,8 bis 2,0 Milliarden Euro. Die Auftragsbücher sind bis in den Sommer 2022 gut gefüllt, generell rechnet das Management derzeit aber mit einer nachlassenden Dynamik in der zweiten Jahreshälfte. Auch der welt- weite Stahlverbrauch soll laut Marktforschungsinsti- tut Worldsteel Association heuer mit einem geringen Plus von 0,4 Prozent stagnieren, wobei in Europa aufgrund des Ukraine-Krieges und den schwachen PKW-Neuzulassungen ein leichter Rückgang erwar- tet wird. Auch die Stahlpreise kühlten sich von ihrem Hoch Mitte April um rund 30 Prozent ab. Die Analy- sten der Erste Bank halten die angepassten Schät- zungen für das EBITDA von rund 1,9 Milliarden Euro für 2022/23 für realistisch und bleiben bei ihrer Ak- kumulieren-Empfehlung. „Wir starteten gut in das Geschäftsjahr 2022/23. Ein Unsicherheitsfaktor ist aber die kaum einschätzbare wirtschaftliche Entwick­ lung im 2. Halbjahr.“ Herbert Eibensteiner, CEO der voestalpine voestalpine: Leichter Rückgang nach Rekordjahr

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