GELD-Magazin, Mai 2022

I m ersten Quartal 2022 mussten die hei- mischen Pensionskassen eine negative Performance von 3,7 Prozent hinneh- men. Ein Grund zur Sorge? Andreas Za- kostelsky, Obmann des Fachverbands der Pensions- und Vorsorgekassen, erklärt: „Es herrschte aufgrund der Corona-Pandemie im ersten Quartal noch immer Unsicherheit an den Finanzmärkten. Schwerwiegender ist aber natürlich der Ukraine-Krieg, er hat be- kanntlich zu Korrekturen an den Aktien- Märkten geführt, außerdem haben die An- zeichen für Zinsanhebungen gleichzeitig den Anleihenbereich in Mitleidenschaft ge- zogen. Somit gab es also Druck von zwei Seiten auf das Anlageergebnis. Entschei- dend ist die langfristige Performance, die bei den heimischen Pensionskassen durch- schnittlich 5,37 Prozent pro Jahr beträgt.“ Schallmauer durchbrochen Übrigens erreichen die Vorsorgekassen mitt- lerweile eine Durchdringung von annähernd 80 Prozent, Zakostelsky rechnet damit, dass in rund zehn Jahren alle Erwerbstätigen im System sein werden. Bei den Pensionskassen wurde wiederum eine wichtige „Schallmau- er“ durchbrochen: Mehr als eine Million Menschen in Österreich haben bereits An- spruch auf eine Firmenpension. System verbessern Wobei Zakostelsky weitere Verbesserungen anregt: „Wichtig wäre die Schaffung eines Generalpensionskassenvertrags, der die steuerfreie Übertragung des bei Pensionsan- tritts fälligen Kapitals aus der Vorsorge- in die Pensionskasse ermöglichen würde. Die Berechtigten könnte dann selbst entschei- den, ob sie die gesamte Summe auf einmal ausgezahlt haben wollen, oder ob sie zur Steigerung der Pensionshöhe verwendet wird.“ Ein weiterer Vorschlag lautet, die Einzahlungen von Eigenbeträgen in das Pen- sionskassen-System für Arbeitnehmer at- traktiver zu gestalten. Hier wäre eine Förde- rung der Eigenbeträge in nachhaltige Pensi- onskassen-Produkte dienlich. VERSICHERUNG . Betriebliche Vorsorge Zweite Säule hält Die vielen Krisen dieser Tage machen auch vor der Betrieblichen Vorsorge nicht halt: Die Performance hat zuletzt gelitten, langfristig erweist sich die Wertentwicklung aber als solide. HARALD KOLERUS Credit: Archiv/VBV Der Ukraine-Krieg erschüttert die Finanzmärkte und trug auch zur negativen Performance der Pensionskassen im ersten Quartal 2022 bei. Langfristig (seit 1991) wird aber eine solide Rendite von über fünf Prozent pro Jahr erwirtschaftet. „Langfristig erzielen heimische Pensionskassen eine Performance von 5,3 Prozent jährlich.“ Andreas Zakostelsky, Obmann der österreichischen Pensions- und Vorsorgekassen Solide Anlageergebnisse heimischer Pensionskassen Quelle: OeKB, 1991-1997: Erhebung des FV 1991 - 2021 in Prozent 10% 5% -10% -5% ‘91 9,99 ‘92 10,24 ‘93 10,24 ‘95 10,80 ‘94 0,15 ‘96 10,84 ‘97 10,56 ‘98 9,15 ‘99 13,42 ‘00 1,90 ‘01 -1,63 ‘02 -6,31 ‘08 -12,93 ‘11 -2,96 ‘18 -5,14 ‘07 1,95 ‘03 7,60 ‘04 7,34 ‘05 11,37 ‘06 5,55 ‘09 9,00 ‘10 6,45 ‘12 8,39 ‘13 5,14 ‘14 7,82 ‘15 2,32 ‘16 4,24 ‘17 6,13 ‘19 11,63 ‘20 7,60 ‘21 7,65 0% 5,37 % langjähriger Durchschnitt 60 . GELD-MAGAZIN – Mai 2022

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