GELD-Magazin, Mai 2022

I n den USA droht der stärkste Anstieg der Notenbankzinsen binnen weniger Monate seit 1994. Diese Aussichten ha- ben bereits zu deutlich höheren Renditen an den Anleihemärkten geführt. So ist etwa der Zinsertrag einer fünfjährigen US-Staats- anleihe von 0,5 Prozent im Sommer 2020 auf fast drei Prozent in die Höhe geschnellt. Der Bloomberg Global Aggregate Bond In- dex hat allein in diesem Jahr bereits um über zehn Prozent verloren. Damit hat der Anleihemarkt die stärksten Kursverluste seit zwei Jahrzehnten erlitten. Diese Verluste übertreffen sogar den maximalen Draw- down in der Finanzkrise 2008. Gleichzeitig bedeutet dies für konservative Anleger, dass sie nun wieder einigermaßen akzeptable positive Renditen für ihr Geld erhalten, so- dass sich eine Umschichtung von hoch be- werteten Segmenten der Asset-Klasse Ak- tien als überlegenswert darstellt. Zumindest in beschränktem Umfang werden somit An- leihen wieder ihrer Rolle als Diversifikati- onsbaustein in gut balancierten Portfolios gerecht. Wir stellen einige interessante An- leihenfonds vor. Zins-Desaster droht Während viele Großinvestoren herbe Kurs- verluste mit fix verzinslichen Wertpapieren beklagen, freuen sich Kleinanleger darüber, dass das Volumen von Anleihen mit nega- tiver Rendite nur mehr sieben Prozent des breit gefassten Anleiheindex repräsentiert. MÄRKTE & FONDS . Anleihenfonds Die große Zinswende Nach fast 40 Jahren mit sinkenden Zinsen sind die Renditen an den Anleihemärkten seit Mitte 2020 deutlich angestiegen. Die von den größten Notenbanken losgetretene geldpolitische Wende wird schmerzhaft ausfallen. WOLFGANG REGNER Die Renditen steigen wieder, endlich, so wird mancher Anleger denken. Allerdings bedeuten steigende Zinsen auch fallende Anleihekurse. Damit eröffnen sich nun wieder Chancen für attraktive neue Investments. Credits: beigestellt/Archiv; VideoFlow/stock.adobe.com 26 . GELD-MAGAZIN – Mai 2022

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