GELD-Magazin, Mai 2022

Die Inflation in Österreich explodiert Im Jahresvergleich ist die Teuerungsrate drastisch in die Höhe geschnellt. Das Leben in Österreich ist im Verhältnis zum März 202 um beinahe sieben Prozent teurer geworden. Ein signifikantes Abflauen der Inflation ist noch nicht in Sicht. Das Milliarden-Paket Um die Auswirkungen der Inflation abzufedern, hat die heimische Regie- rung ein „Energiepaket“ geschnürt, dass 1,7 Milliarden umfasst. Hier ei- nige der wichtigsten Maßnahmen. Pendlerpauschale aufgefettet Eine 50-prozentige Erhöhung der Pendlerpauschale und eine Vervier- fachung des Pendlereuros bis 30. Juni 2023 sollen finanziell gestressten Auto- fahrern unter die Arme greifen. Gleich- zeitig werden aber auch noch heuer 150 Millionen Euro für Preissenkungen im öffentlichen Verkehr und Angebots- erweiterungen zur Verfügung gestellt. Teure Energie Nachdem insbesondere die Gas- und Strompreise eine massive zusätzliche Belastung bei Privaten und Unterneh- men darstellen, werden die spezi- fischen Energieabgaben (Erdgasab- gabe und Elektrizitätsabgabe) um rund 90 % bis 30. Juni 2023 gesenkt. Das bringt eine Entlastung von rund 900 Millionen Euro. Die Hilfen umfas- sen Entlastungen für inländische KMU mit hohem Treibstoffaufwand, insbe- sondere im Bereich Handwerk sowie Einpersonen-Unternehmen über eine Treibstoffrückvergütung mit einem Volumen von circa 120 Millionen Euro (ebenfalls befristet bis 30.06.2023). Alternativen forcieren Weiters soll Erneuerbare Energie stärker gefördert werden. Vorgese- hen sind Unterstützungen für Betriebe zum raschen Umstieg auf alternati- ve dekarbonisierte Antriebsformen: Insgesamt sind 120 Millionen Euro für 2022 und 2023 vorgesehen. 2022 bis 2024 spült die kalte Progression fast sechs Milliarden Euro zusätzlich in die Staatskassa. „Dieses Geld gehört aber nicht dem Staat, sondern den Steuerzahlern. Es ist gut, wenn damit endlich Schluss ist“, so Schellhorn. „Gut- oder Schlechtschein“? Aber kehren wir zur aktuellen Teuerungs- welle zurück: Unter den vielen Gegenmaß- nahmen gibt es einen Energiegutschein (150 Euro brutto), der doch etwas die Stirn runzeln lässt. Es wird dem Verbraucher selbst überlassen, diesen bis zu einer Ein- kommensgrenze von 5.670 Euro brutto ein- zulösen. Aber könnten nicht nur jene Haus- halte den Gutschein automatisch erhalten, die unter die Grenze fallen? Auf Anfrage antwortet das BMF: „Aus Gründen des Da- tenschutzes und der Rechtssicherheit ist eine Gutschein-Lösung das einfachste Mo- dell. Ein zu Unrecht bezogener Energieko- stenausgleich muss jedenfalls zurückge- zahlt werden.“ Wie logisch nachvollziehbar diese Erklärung klingt, muss sich jeder Bür- ger selbst beantworten. Preisschock! Die Teuerung will kein Ende nehmen, Konsumenten müssen tief in die Tasche greifen. Mai 2022 – GELD-MAGAZIN . 19 Quelle: Statista Gegenüber dem Vorjahresmonat Veränderung der Verbraucherpreise März ‘21 April ‘21 Mai ‘21 Juni ‘21 Juli ‘21 Aug. ‘21 Sep. ‘21 Okt. ‘21 Nov. ‘21 Dez. ‘21 Jan. ‘22 Feb. ‘22 März ‘22 2% 4% 6% 8% 2,0% 1,1% 1,9% -0,1% 2,8% 0,3% 2,8% 0,5% 2,9% 0,3% 0,1% 3,3% 0,5% 0,6% 3,7% 0,7% 4,3% 0,6% 4,3% -0,1% 5,0% 1,3% 5,9% 6,8% 2,0% 0% Gegenüber dem Vormonat 3,2%

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