GELD-Magazin, April 2022

58 . GELD-MAGAZIN – April 2022 Credits: Parlamentsdirektion / PHOTO SIMONIS; Immofinanz/Lichtblau Novelle. Justizministerin Alma Zadic stellte am 22. März die neue Novelle des Maklergesetzes vor, die anschließend in Begutachtung ging und Ende 2022, Anfang 2023 in Kraft treten soll. Danach muss je- mand, der eine Wohnung mietet, keine Maklerprovi- sion mehr zahlen. Zadic führt damit das sogenannte Bestellerprinzip ein, nachdem derjenige, der den Wohnungsmakler beauftragt hat, diesen künftig auch bezahlen muss. Es geht dabei jährlich um insge- samt rund 50 Millionen Euro an Maklerprovisionen. „Üblicherweise beträgt die Provision zwei Monats- mieten, die vor allem für einkommensschwache Fa- milien und Studierende eine enorme finanzielle He- rausforderung ist“, so Zadic. Ab 2023 muss die Provi- sion dann der Vermieter bezahlen. Mieterschutzorga- nisationen, Arbeiterkammer (AK) und SPÖ forderten die Einführung des Bestellerprinzips bereits seit Jah- ren – in Deutschland wurde es bereits vor sieben Jah- ren eingeführt. Erfahrungsgemäß kam es danach we- der zu Erhöhungen von Mieten, um Provisionen über diesen Weg einzurechnen, noch zu einem anhal- tenden Rückgang von Wohnungsinseraten. Der Verband der Immobilienwirtschaft (ÖVI) lehnt die neue Regelung naturgemäß ab und fürchtet, dass der Markt damit intransparenter würde. Denn Mak- ler würden sich auf die einseitige Rolle als reine An- bietervertreter zurückziehen und es würden auf- grund geringerer Provisionen weniger Wohnungsan- gebote professionell aufbereitet. Damit nehme auch das sichtbare Angebot ab. Makler: Keine Provisionen von Mietern mehr Wiener Zinshaus: Preise ziehen weiter an Otto Immobilien. Das Wiener Zinshaus erwies sich auch während der Pande- mie als wertbeständig. Das zeigt die aktuelle Ausgabe des ersten Wiener Zins- haus-Marktberichts von OTTO Immobilien. So war 2021 wieder ein starkes Jahr, insgesamt fanden in Wien 668 Verkäufe statt – gegenüber dem Jahr 2020 eine Steigerung von 31 Prozent. Dabei legten die Preise seit Herbst 2021 insbe- sondere in den Regionen innerhalb des Gürtels deutlich zu. Die Maximalpreise stiegen um durchschnittlich elf Prozent. Auffallend war die Steigerung im 18. Bezirk mit 23 Prozent. Ebenfalls ein kräftiges Wachstum gab es bei den Min- destpreisen. Der höchste Zuwachs bei den Mindestpreisen konnte mit 29 bzw. 17 Prozent im 20. und im 2. Bezirk verzeichnet werden. DIE ZAHL DES MONATS 5,85 Prozent Teuerung bei Mieten. Die Preise für Heizung und Strom gehen durch die Decke und nun steht die nächste Teue- rung vor der Tür. Im April sollen insge- samt 755.000 Richtwertmieten in Ös- terreich um 5,85 Prozent erhöht wer- den und 250.000 Kategoriemieten um 5,47 Prozent. „Die Erhöhung der Richt- wertmieten bringt bei einer 80-Quadrat­ meter-Wohnung in einem Altbau in Wien Mehrkosten von rund 360 Euro im Jahr“, erklärt Elke Hanel-Torsch, Vorsitzende der Mietervereinigung Wien. Zusätzlich werden zur Berechnung der Verwaltungshonorare die Beträge der Kategorie A herangezogen. Damit stei- gen auch die Betriebskosten. „Viele Menschen wissen nicht mehr, wie sie die Kosten für Heizung und Strom auf- bringen sollen – daher muss die Mieter- höhung gestoppt werden“, fordert Ha- nel-Torsch und appelliert erneut an die Bundesregierung, die Mietanhebung vorerst unbefristet auszusetzen. Immofinanz Präsentation von On Top Living MIPIM 2022. Die Immofinanz präsentierte auf der weltgrößten Immobilienmesse MIPIM in Cannes ihre neue Wohnungsmarke On Top Living. Unter dieser Marke werden den Mie- tern mittelfristig bis zu 12.000 smarte und nachhaltige Wohnungen zu leistbaren Preisen angeboten, indem die eingeschossigen Retail Parks der Marke STOP SHOP überbaut und damit preisgünstiger und ressourcenschonen­ der Wohnraum geschaffen wird. Die zukünf- tigen Mieter werden von flexiblen Raumkon- zepten, angenehmem Wohnklima, höchster Energieeffizienz, alternativen Mobilitätskon- zepten und vielem mehr profitieren – unmit- telbar bei Nahversorgern und zahlreichen Freizeitangeboten. Damit leistet Immofinanz gleichzeitig einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen Klimawandel, Bodenversiegelung und Wohnkostenexplosion. IMMOBILIEN . Kurzmeldungen „Mieter sollen in Zukunft nicht mehr für Makler be­ zahlen, wenn sie sie nicht selbst beauftragt haben. Wer bestellt, der bezahlt, und nicht umgekehrt." Alma Zadic, Justizministerin

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