GELD-Magazin, April 2022

44 . GELD-MAGAZIN – April 2022 0123456789012 S&T: VonVorwürfen reingewaschen DIE ZAHL DES MONATS 400 Millionen Kaufangebot. Shortseller Viceroy erhob immer wieder schwere Vorwürfe bezüg- lich der Bilanzierung von S&T. Das IT-Unternehmen ging im Dezember in die Of- fensive und beauftragte Deloitte mit einer forensischen Bilanzanalyse. Diese erg- ab nun, dass praktisch alle Anschuldigungen unzutreffend waren. Abgesehen davon wurde die Bilanz jedes Jahr von Ernst & Young testiert. Der Aktienkurs kam nun wieder in Bewegung. Vom Tief bei 11,33 Euro kletterte er auf etwa 16 Euro. Zuletzt machte die grosso tec AG, die dem Investor Erhard F. Grossnig und dem S&T-Vorstand Hannes Niederhauser zugeordnet wird, den Aktionären ein Teil-Kaufangebot von bis zu 8,5 Prozent des Nominales um 15,30 Euro je Aktie. Ein netter Versuch, das Kursziel der Analysten liegt im Median bei 30,17 Euro. S IMMO. Der Verkauf ihres 12,69-Pro- zent-Anteils an der Immofinanz an die CPI Property Group des tschechischen Geschäftsmanns Radovan Vitek hat der S IMMO einen Verkaufserlös von über 400 Millionen Euro gebracht. Ge- genüber dem letzten Konzernab- schluss zum 30. September resultiert aus der Veräußerung samt der Divi- dendenausschüttung ein positiver Ef- fekt vor Steuern von rund 55 Millionen Euro. Die Ende Jänner avisierte Trans- aktion ist nun finalisiert worden. Die CPI Property Group ist seit voriger Wo- che mit 53,52 Prozent neuer Mehr- heitseigner der Immofinanz. Mit dem Teilangebot für Immofinanz-Aktien habe man den eigenen Immofinanz- Anteil zu einem verbesserten Preis ver- äußern können, so S IMMO-Chef Bru- no Ettenauer in einer Aussendung. Da- mit könne man nun das Immobilien- Portfolio erweitern und das Ertrags­ potenzial signifikant steigern. Credits: beigestellt, Bawag, Lenzing Lenzing Neuer Vorstand bestellt Positiver Ausblick 2022. Der Aufsichtsrat der Lenzing AG hat Stephan Sielaff, den bisherigen CTO/COO der Lenzing ab 1. April 2022 zum neuen Vorstandsvorsitzenden bestellt. Er folgt auf Cord Prinzhorn, der im vierten Quartal 2021 den Vorstandsvorsitz interimistisch über- nommen hatte. Cord Prinzhorn kehrt in den Aufsichtsrat der Lenzing AG zurück. Sielaff fin- det relativ günstige Bedingungen für sein Up- grade zum CEO: Lenzing erzielte nach einem Verlust von 10,6 Millionen Euro im Jahr 2020, 2021 einen Umsatzsprung um 34,4 Prozent auf 2,19 Milliarden Euro und einen Gewinn von 127,7 Millionen Euro. Zudem nahm Lenzing Anfang März das weltgrößte Lyocell-Werk in Thailand erstmals in Betrieb. Somit stehen die Vorzeichen für das laufende Geschäftsjahr gut. AKTIEN . Kurzmeldungen Dividende wird angehoben. Die BAWAG steigerte 2021 den Nettogewinn um 68 Prozent auf 480 Milli- onen Euro (5,39 Euro/Aktie). Beim aktuellen Bör- senkurs errechnet sich daraus eine Gewinnrendite von 9,3 Prozent. Die Dividende soll auf drei Euro je Anteilschein angehoben werden, was einer Dividen- denrendite von 6,2 Prozent entspricht. Vor Risikokosten ist das Ergebnis um 14 Prozent auf 743 Millionen Euro gestiegen, die Risikokosten selbst wurden im Vergleich zu 2020 auf ein normales Ni- veau von 95 Millionen Euro halbiert. In Anbetracht der wirtschaftlichen Unsicherheit wolle die BAWAG aber weiterhin eine angemessene Risikovorsorge ge- währleisten obwohl die Entwicklung bei den Kunden positiv war, die Stundungen seien kontinuierlich rück­ läufig und lägen derzeit bei 0,1 Prozent der Kunden- kredite. Ein direktes Exposure zu Russland oder der Ukraine habe die Bank nicht, sie konzentriere sich weiterhin auf die DACH-Region aus der rund drei Viertel des Kundenkreditvolumens (73 %) stammen. Für das laufende Jahr 2022 rechnet die Bank zwar mit einer erhöhten Volatilität, weil die Zentralbanken beginnen, ihre Zinsen zu erhöhen, und aufgrund der geopolitischen, klimatischen und gesundheitlichen Risiken, dennoch rechnet die Bawag heuer mit einem Wachstum der Kernerträge um mehr als vier Prozent und einem Rückgang der operativen Aufwendungen von rund zwei Prozent. Damit strebt die Bank ein Er- gebnis vor Steuern (EBT) von 675 Millionen Euro an nach 600 Millionen Euro im Vorjahr. „Auch im zweiten Jahr der Pandemie war uns bewusst, dass wir die Transformation unseres Geschäfts fort­ setzen müssen.“ Anas Abuzaakouk, CEO der Bawag Group AG BAWAG: Gewinn konnte um 68 Prozent gesteigert werden

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