GELD-Magazin, März 2022

Energiekosten senken mit thermischer Sanierung Thermische Sanierung umfasst alle Maßnahmen der Gebäudemoderni- sierung mit dem Ziel der Minimierung des Energieverbrauchs für Heizung, Warmwasser und Lüftung. Maßnahmen sind: Wärmedämmung Außenwand: besonders bedeutend, denn an den Außenwänden treten 50 Prozent der Wärmeverluste auf. Dämmung der obersten Geschoßdecke: Einsparpotenzial bis zu einem Viertel der Heizkosten. Kellerdeckendämmung: schützt vor kalten Böden imWinter. Heizungssanierung: z.B. Umstel- lung auf Wärmepumpen. Fenstersanierung: ebenfalls staat­ liche Förderungen. Solarthermie: zur Warmwasser- und/oder Heizungsunterstützung. Lüftungsanlagen: mit Wärme­ rückgewinnung. „Speziell, wenn Veränderungen an der Statik vorge­ nommen werden, ist mit erheblichem technischem Aufwand und Mehrkosten zu rechnen.“ Bruno Oberhuber, Geschäftsführer der Energie Tirol „Wohnungen sollten auch noch nach 20 bis 30 Jahren für Mieter attraktiv sein – umso mehr rentiert es sich, bei der Bauqualität etwas über dem durch­ schnittlichen Standard anzusetzen.“ Stefan Koller, Geschäftsführer der Pericon GmbH derungen in etwa so, wie die eines fossilen Heizsystems, im Betrieb sind erneuerbare Anlagen dafür deutlich günstiger“, erklärt Oberhuber. Laut Webseite der Firma Bude- rus liegen die Anschaffungskosten einer Luft-Wasser-Wärmepumpe bei 10.000 bis 12.000 Euro plus 3.000 Euro an Installati- onskosten. Erdwärmepumpen mit Erdkol- lektor können inklusive Erschließungsko- sten bereits bis zu 20.000 Euro und Wasser- Wasser-Wärmepumpen insgesamt (inkl. Er- schließung) sogar 30.000 Euro kosten. Amortisation und Mehrwert Oberflächlich geschätzt sollten sich Wärme- pumpen nach zehn bis zwölf Jahren amorti- sieren, da sie im laufenden Betrieb in Anbe- tracht der steigenden Preise für fossile Ener- gie günstiger sind als fossil betriebene Hei- zungsanlagen. Doch Vorsicht: „Viele Fak- toren können sich sowohl positiv als auch negativ auf die Rentabilität auswirken – ei- nerseits die Wärmepumpe selbst, anderer- seits der Strompreis. Die Kombination mit einer eigenen Photovoltaikanlage garantiert in jedem Fall eine gewisse Kostenstabilität“, so Oberhuber, der in Photovoltaikanlagen auf Wohngebäuden, speziell auf Einfamili- enhäusern, eine sinnvolle wirtschaftliche und vor allem ökologische Ergänzung sieht, und deren Nutzen skizziert: „Die Amortisati- onszeit einer PV-Anlage hängt von vielen Faktoren ab, wie z.B. Investitionskosten, Ei- genverbrauch, Strompreis uvm. Dadurch hat jede PV-Anlage eine andere Amortisations- dauer. Bei einer durchschnittlichen PV-Anla- ge für ein Einfamilienhaus, die einen Eigen- verbrauch zu ca. 50 Prozent deckt, kann mit eine Amortisationsdauer von ca. 15 Jahren haben – bei einer Lebensdauer von 25 Jah- ren. Jedoch wäre es unseriös, eine genaue Zahl zu nennen, da viele der oben ange- führten Parameter sich in den nächsten Jah- ren verändern können.“ Aktuelles Beispiel ist derzeit der Strompreis. „Aufgrund der ak- tuell steigenden Strompreise verkürzt sich die Amortisationszeit nochmals um ein paar Jahre. Dies war jedoch vor einem Jahr noch nicht absehbar. Im Zuge einer Energiebera- tung werden diese Parameter erfasst und eine Empfehlung zur optimalen Anlagengrö- ße erarbeitet“, erläutert Oberhuber. Interessant sind die Unterschiede zwischen gebrauchten nicht energieeffizienten und März 2022 – GELD-MAGAZIN . 67

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