GELD-Magazin, Dez. 2021 / Jän. 2022

Jänner 2022 – GELD-MAGAZIN . 63 tie). Da sich beide Manki mittelfristig auflö- sen werden, ist die Immofinanz derzeit deut- lich unterbewertet. Zudem zeigten die Zah- len zum dritten Quartal, dass neben dem schwächeren FFO 1 das Periodenergebnis von minus 98,3 auf plus 295,7 Millionen Euro gedreht hat. Das weckte Begehrlich- keiten seitens der Großaktionäre. Zuletzt sprang der tschechische Milliardär Radovan Vitek (CPI Immobilien) in die Bresche und kaufte sukzessive 21,4 Prozent an der Immo- finanz. Eine Option auf weitere 10,6 Prozent löste ein Übernahmeangebot aus, das Vitek mit 21,20 Euro je Aktie stellen will (antizipa- torisch). Das ist angesichts eines EPRA NAV zum 30. September von 30,43 Euro je Aktie natürlich zu niedrig. Das sieht Großaktionär S Immo, die momentan 14,2 Prozent an der Immofinanz hält, ähnlich und will mit einem Kaufoffert von bis zu zehn Prozent des Nomi- nales zu 23 Euro je Aktie reagieren – ein ge- schickter Schachzug, denn damit kommt die S Immo in die Nähe einer Sperrminorität und könnte z.B. verhindern, dass sich Vitek möglicherweise die Cash-Milliarde der Im- mofinanz als Sonderdividende auszahlen lässt. Bei der CA Immo ist das ja passiert. Valneva als Shooting Star Aktien von Valneva im Depot zu haben, kann schon mal Nerven kosten. Zuerst der Groß- auftrag aus Großbritannien, dann die Stor- nierung, eine Kapitalerhöhung und zuletzt eine negative Studie in Großbritannien. Posi- tiv ist hingegen der Zulassungsantrag in Eu- ropa und die Bestellung der EU von 60 Milli- onen Dosen. Jedes Mal waren Kurssprünge die Folge. Letztendlich ist Valnevas Totimpf- stoff aber nicht nur der Heilsbringer für alle mRNA-Impfstoffgegner, sondern auch bevor- zugt wegen des günstigen Preises und der einfachen Lagerung bei Kühlschranktempe- raturen. Eigenartigerweise wird Valneva mit Novavax als „Totimpfstoffhersteller“ in einen Topf geworfen, was nicht ganz zutrifft. Bei Novavax wird nur das Spikeprotein bioche­ misch (genau genommen gentechnisch) her- gestellt, während bei Valneva tatsächlich der gesamte Virus gezüchtet und abgetötet wird. Damit hat Valneva gegenüber Novavax den Vorteil, dass die Immunantwort breiter ist Hohes Potenzial. Als Airline- und Eventca- terer litt DO & CO massiv unter den Reisebe- schränkungen und Lockdowns. Daraus resul- tierte 2020 ein Verlust von 28,8 Millionen Euro. Doch heuer sah es bereits anders aus. Im ersten Halbjahr schaffte DO & CO trotz des stark reduzierten Geschäfts wieder einen Gewinn (7,32 Mio. Euro). In den letzten 12 Monaten akquirierte DO & CO zudem einige Großaufträge (Iberia, British Airways, Delta Air), die nur darauf warten, abgearbeitet zu werden. So wird bis 2023 wieder ein Umsatz von 1,42 Milliarden Euro erwartet und ein Gewinn von etwa 65 Millionen Euro (KGV 12). DO & CO . Mehrere Großaufträge in der Pipeline Sehr gute Quartalszahlen. S Immo konnte in den ersten drei Quartalen die Mieterlöse um 6,3 Prozent auf 97,3 Millionen Euro stei- gern und wertete ihre Immobilien um 145,3 Millionen Euro auf. Unterm Strich stand ein Nettogewinn von 160,5 Millionen Euro. Aus dem Verkauf der Anteile an der CA Immo flossen der S Immo 234,6 Millionen Euro zu, was deren Cash-Bestand auf 442,5 Millionen Euro erhöhte. Neben der Investition in wei- tere Immobilien will die S Immo das Geld für eine Erhöhung ihrer Beteiligung an der Im- mofinanz von 14,2 Prozent auf rund 25 Pro- zent einsetzen (à 23 Euro je Aktie). S IMMO . Beteiligung an Immofinanz wird erhöht ISIN AT0000818802 Kurs (10.12.2021) 74,00 € KGV 2021e 74,9 Marktkap. 721 Mio.€ KGV 2022e 21,9 Umsatz 2021e 681 Mio.€ KGV 2023e 11,6 Buchwert/Aktie 2021e 18,70 € DIV. 2021e 0,08% ISIN AT0000652250 Kurs (10.12.2021) 21,75 € KGV 2021e 11,4 Marktkap. 1.543 Mio.€ KGV 2022e 12,8 Umsatz 2021e 192 Mio.€ KGV 2023e 11,8 Buchwert/Aktie 2021e 21,61 € DIV. 2021e 2,88% 28 16 14 18 20 22 24 26 EUR 2018 2019 2020 2021 12 35 16 14 12 18 20 25 30 EUR 2018 2019 2020 2021 10 Turn Around. 2020 machte der Baukonzern Porr einen Umsatz von 4,65 Milliarden Euro und ist an der Börse nur mit etwa 500 Millio- nen Euro bewertet. Porr machte 2020 einen Verlust von 66 Millionen Euro und fasste zu guter Letzt heuer eine Strafzahlung aus dem Kartellverfahren von 62,4 Millionen aus. Um die Liquidität zu sichern, wurde eine Kapita- lerhöhung (122,2 Mio. Euro) durchgeführt. Operativ geht es wieder bergauf: In den er- sten drei Quartalen stieg die Bauleistung um 9,4 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro und der Gewinn auf 26,3 Millionen Euro. Die Kurs- ziele wurden auf 16 bis 20 Euro angehoben. PORR . Kommt aus dem Tal der Tränen ISIN AT0000609607 Kurs (10.12.2021) 12,80 € KGV 2021e 12,8 Marktkap. 500 Mio.€ KGV 2022e 9,2 Umsatz 2021e 4.984 Mio.€ KGV 2023e 8,1 Buchwert/Aktie 2021e 18,50 € DIV. 2021e 3,36% 100 40 50 60 70 80 90 EUR 2018 2019 2020 2021 30

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