GELD-Magazin, Dez. 2021 / Jän. 2022

AKTIEN . Anlagetipps E in neues mutiertes Corona-Virus breitet sich mit bedenklicher Ra- sanz auf der Welt aus. Es dürfte deutlich infektiöser sein als die bisherigen Varianten. Die Folge: Neuerliche Reisebe- schränkungen und partielle Lockdowns in vielen Ländern. Nach einer Phase der Igno- ranz haben auch die Finanzmärkte auf das neue Risiko reagiert – mit massiven Kurs- verlusten, etwa am „Black Friday“ von rund fünf Prozent. Die Erholung fiel – wenig ver- trauenserweckend – ziemlich schwach aus. Trotz der Corona-Pandemie sind einer Schätzung der Bank of America zufolge 2021 nahezu eine Billion Dollar in die glo- balen Aktienmärkte geflossen: ein Rekord und mehr als die 20 letzten Jahre (!) aufad- diert. Die Gefahr lässt sich nicht leugnen, dass in dieser letzten Phase des Bullen- marktes seit der Finanzkrise von 2008 vor allem Kleinanleger an die Märkte geströmt sind – und die haben bekanntermaßen ziemlich schwache Hände. Zudem steigt das Risiko für Störungen der globalen Zuliefer- ketten. Geschäftsmodelle befinden sich in einem ständigen Wandel. Dieser könnte vor allem in Zukunftsbranchen wie der E-Mobi- lität, den erneuerbaren Energien sowie der Wachstumsziele in Gefahr Die vierte Corona-Welle brandet an dieWeltbörsen. Damit steigt das Risiko, dass dieWachstumsziele der Volkswirte für dieWeltwirtschaft 2022 verfehlt werden könnten. DieVolatilität an den Finanzmärkten nimmt zu. WOLFGANG REGNER gesamten Technologie aufgrund der Coro- na-Disruptionen zu einer Phase der krea- tiven Zerstörung führen. Viele Geschäfts- modelle werden diesen Prozess und den da- mit verbundenen Härtetest nicht bestehen. Man sehe sich nur die divergierenden Chart-Tendenzen bei Intel bzw. Nvidia an. Letztere hat den ehemaligen Chip-Weltmarkt­ führer klar abgehängt. Anleger sollten da- her höhere Risiken aus ihren Portfolios eli- minieren und auf die Marktführer der Zu- kunft setzen – wie etwa den Leader bei grü- nem Wasserstoff, Linde, und nicht auf klei- ne Newcomer wie etwa Nel Asa. LINDE . Boom bei grünemWasserstoff Der Chart der Linde-Aktie zeigt einen Drei- Jahres-Aufwärtstrend mit kurzer Unterbre- chung beim Corona-Crash. Zuletzt wurde bei rund 290 Euro ein Rekordhoch erreicht. Kauf bei rund 272 Euro, kein Stop Loss-Limit. Ein Gase-Imperium . Linde ist ein weltweit führender Technologiekonzern und in den Bereichen Industriegase und Engineering in über 100 Ländern aktiv. Die Gase kommen im Energiesektor, der Stahlproduktion, der Chemieverarbeitung, dem Umweltschutz oder bei medizinischen Therapien zum Ein- satz. Der heutige Weltkonzern entstand im Oktober 2018 durch die Fusion der deut- schen Linde AG mit deren amerikanischem Konkurrenten Praxair. Das Unternehmen kombiniert den Charme seines bewährten Geschäftsmodells im Bereich Gase mit dem Reiz einer guten Positionierung im Zu- kunftsmarkt Wasserstoff. Und das Geschäft läuft gut. Derzeit erlebt Linde einen Rü- ckenwind auf sämtlichen Zielmärkten. In allen Regionen stiegen dank höherer Ver- kaufspreise und ausgeweiteter Absatzmen- gen die Umsätze und operativen Margen. Ein Schlüsselprodukt der Zukunft wird der grüne Wasserstoff. Seinen Umsatzanteil will Linde von sieben auf 28 Prozent vervierfa- chen. Sicherheit für die kommenden Mo- nate gibt der Auftragsbestand, der im drit- ten Quartal im Vergleich zum Quartal zuvor um 81 Prozent auf 13,4 Milliarden Dollar stieg. Angesichts der guten Entwicklung konnte Linde das Jahresziel für den bereini- gten Gewinn je Aktie auf 10,52 bis 10,62 Dollar (zuvor: 10,10 bis 10,30 Dollar) zum dritten Mal in diesem Jahr anheben. Credits:pixabay ISIN IE00BZ12WP82 Kurs (10.12.2021) 296,05 € KGV 2021e 40,4 Marktkap. 151,2 Mrd.€ KGV 2022e 33,4 Umsatz 2021e 26,7 Mrd.€ KGV 2023e 30,1 BW/Aktie 2021e 80,40 € DIV. 2021e 1,28% EUR (Frankfurt) 2019 2020 2021 160 180 200 240 220 140 260 280 300 58 . GELD-MAGAZIN – Jänner 2022

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