GELD-Magazin, November 2021

TRYPANOPHOBIE Die Angst vor der Nadel BRENNPUNKT . Kurzmeldungen Steinzeitprogramm. Blutabnahmen, Imp- fungen oder kleine Eingriffe können extreme Ängste bis hin zur Panikreaktion auslösen. Be- sonders stark ist die Furcht vor Verletzungen durch Nadeln bei Jugendlichen und jungen Er- wachsenen ausgeprägt. Rund 25 Prozent wei- sen eine entsprechende Phobie auf. Im Alter nimmt die Angst ab und erreicht eine Präva- lenz von etwa drei bis fünf Prozent. Die soge- nannte Trypanophobie ist damit ein wesent- licher Faktor, der einer hohen Covid-Durch- impfungsrate entgegenwirkt. „Die Angst vor Verletzungen ist ein Steinzeitprogramm un- seres Gehirns“, so Neurobiologe Marcus Täu- ber. Wer sich verletzte, hatte ein deutlich er- höhtes Sterberisiko. Wer sich aber mit fakten- basierten Aspekten des Impfens beschäftigt und Sorgen mit Vertrauenspersonen be- spricht, legt den Grundstein zur Linderung. Credits: beigestellt/Archiv; pixabay Profitabel. Lange hieß es, dass sich mit Elektroautos noch viele Jahre kein Geld verdienen lässt. Wie laut Informationen von Block-Builders.de hervorgeht, könnte aber das Gegenteil der Fall sein. Bereits heute sind E-Autos im Schnitt knapp profitabel, und das ist womöglich erst der Anfang. Aktuellen Einschät- zungen von Branchenbeobachtern zufolge werde die Profitabilität in den nächsten Jahren deutlich anstei- gen. Bis 2030 werde der Gewinn auf acht bis zehn Prozent vom Umsatz klettern. Doch mehr noch: Die besten E-Autohersteller sollen sogar Umsatzrenditen von bis zu 30 Prozent erreichen. Zum Vergleich: Por- sche – der Autokonzern mit der bis dato höchsten Umsatzrendite – kommt gegenwärtig auf einen Wert von etwa 15 Prozent. Tesla verdiente wiederum im Gesamtjahr 2020 stolze 721 Millionen Dollar. E-Autos: Start in die Gewinn-Zone 01234567 DIE ZAHL DES MONATS 50 Prozent Bildungssache. Junge Menschen haben oft Schwierigkeiten beim Start in die fi- nanzielle Selbständigkeit, tappen in Konsumfallen und sind unsicher, wie sie ihr Geldleben managen können. Der Grund: Es mangelt an finanziellem Wissen. Wobei sich jeder zweite Jugendliche in Österreich mit seiner Finanzbildung nicht ausreichend für die Zukunft gerüstet fühlt. So eine Umfrage des Erste Fi- nancial Life Park, der in enger Verbindung mit der Erste Group steht. Rund zwei Drittel der 14- bis 20-Jährigen haben demnach enormen Aufholbedarf und for- dern mehr finanzielle Bildung. Nur jeder fünfte Jugendliche weiß genau, wieviel Geld er im Monat ausgibt. Jeder Sechste hat überhaupt keine Übersicht über sein Budget und jeder Fünfte hat Sorge, geborgtes Geld nicht mehr zurückzahlen zu können. „Die nationale Finanzbildungsstrategie muss deshalb dringend mit Le- ben gefüllt werden“, so Bernd Spalt, CEO der Erste Group. Kohlekraftwerke: China als Klimasünder Dicke Luft. Bei der Klimakonferenz von Glasgow trafen sich die Spitzen aus Po- litik und Wirtschaft. Dass dabei großteils „heiße Luft“ produziert worden ist, wäre eine boshafte Behauptung. Allerding wird gleichzeitig permanent „dicke Luft“ produziert. China ist der weltweit größte Verursacher von CO 2 : Bis 2030 soll der Höhepunkt des Ausstoßes erreicht werden, erst ab dann soll Jahr für Jahr weniger Kohlenstoffdioxid in die Luft geblasen werden. In der Volksrepu- blik werden nach wie vor rund zwei Drittel des Stroms in Kohlekraftwerken er- zeugt; China verfügt mit fast 1.100 Kohlekraftwerken über die meisten der Welt. Gleichzeitig verursachen die Kraftwerke in China, den USA und Indien dabei jährlich die meisten CO 2 -Emissionen. Es reiche also nicht aus, die Emissi- onen in Österreich oder in Europa zu reduzieren, sagt Agenda Austria-Leiter Franz Schellhorn. Notwendig sei ein globaler Klimaschutzplan. Eine Möglich- keit wären sogenannte Klimaklubs. Dabei handelt es sich um Zusammenschlüs- se mehrerer Staaten, die sich gemeinsam auf eine CO 2 -Bepreisung einigen. Klubmitglieder genießen dabei Vorteile (beispielsweise Freihandel) gegenüber anderen Staaten. Letzteren könnten CO 2 -Zölle auferlegt werden. 6 . GELD-MAGAZIN – November 2021

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