GELD-Magazin, November 2021

ROHSTOFFE . Aktuelle Trends The Next Generation . LITHIUM Der „Solactive Global Lithium-Index“ (ISIN: DE000SLA0LE2) bildet die größten Aktien der Branche ab. Seine Performance fällt beeindru- ckend aus: Rund 100 Prozent plus in einem Jahr, 200 Prozent waren es in drei Jahren. Was kommt nach Öl? Das „schwarze Gold“ wird sich als Schmiermittel der Weltwirt- schaft bis auf weiteres nicht so einfach sub- stituieren lassen, siehe Bericht oben. „Aber wenn man sich die Technologien mit dem größten Potenzial ansieht – wie etwa den Batteriebereich –, wird man schnell feststel- len, was die Rohstoffe von morgen sein wer- den“, meint Tobias Stöhr, Börsenexperte bei Spectrum Markets. In einem Bericht der Weltbank wird geschätzt, dass die Produkti- on von Mineralien wie Lithium, Graphit und Kobalt bis 2050 um fast 500 Prozent steigen wird. Überdies werden mehr als drei Milli- arden Tonnen Mineralien und Metalle benö- tigt, um die Energie- und Speicherkapazität zu schaffen, die für die Erreichung der Pari- ser Klimaziele erforderlich ist. Somit liefern E-Mobilität, Energiewende und prinzipiell der Kampf gegen den Klimawandel nahezu perfekte Rahmenbedingungen für Lithium & Co. Allerdings ist es wirklich nicht ein- fach, in diese Segmente zu investieren: Für die Branche ist das Fehlen eines liquiden Bergbau- und Mineralienbörsenhandels bis- her ein großer Nachteil. Derivate, wie Fu- tures, sollten wiederum risikoorientierten und erfahrenen Anlegern vorbehalten blei- ben. Bei Lithium-Aktien besteht nach wie vor das Risiko einer hohen Volatilität. Alter- native: Ein defensiverer Ansatz kann die An- lage in Lithium-ETFs sein. (hk) Credits: Björn Wylezich, anankkml/stock.adobe.com; pixabay Nachfrage steigt . ERDÖL Erdöl, hier die Nordseesorte Brent, konnte Schwächen der vergangenen Jahre in 2020 und vor allem heuer wieder wettmachen. Eine große Nachfrage sollte diesen Trend nach unten fundamental absichern. Totgesagte leben länger. Vielerorts wurde der Niedergang fossiler Rohstoffe wie Öl und Erdgas aufgrund der – selbstverständ- lich dringend notwendigen – Energiewende beschworen. Die „Traueranzeige“ dürfte al- lerdings doch zu früh veröffentlicht worden sein. Nach dem turbulenten Jahr 2020 ist die Nachfrage nach Erdöl heuer wieder stark gestiegen. Ende September kletterte der Ölpreis erstmals seit 2018 wieder über die 80 Dollar-Marke, die seither auch nicht mehr unterschritten worden ist. Aufgrund der Wiedereröffnung der Wirtschaft steigt, – trotz nach wie vor unübersichtlicher Coro- na-Situation – in vielen Staaten die Nachfra- ge nach dem „schwarzen Gold“. Daran wird sich höchstwahrscheinlich auf absehbare Zeit nichts Fundamentales ändern, außer ein massives Aufflammen der Pandemie macht einen Strich durch die Rechnung. Fa- zit: Erdöl ist schlichtweg in vielen Bereichen unseres Wirtschafts- und täglichen Lebens noch nicht sinnvoll zu ersetzen. Heuer legte der Preis für die wichtige Nordseesorte Brent um rund 100 Prozent zu, in den ver- gangenen fünf Jahren waren es immerhin insgesamt circa 85 Prozent. Auf so hohem Niveau kann es natürlich immer wieder zu Korrekturen kommen, der Trendpfeil ist aber nach wie vor aufwärts gerichtet, auch wenn zuletzt eine gewisse Abflachung zu beobachten war. (hk) 2018 2019 2020 2021 in USD 50 350 300 250 200 100 150 400 USD/Barrell 2018 2019 2020 2021 20 60 50 40 30 70 80 90 42 . GELD-MAGAZIN – November 2021

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