GELD-Magazin, November 2021

Mit der Dichte der Ladestationen steigt der Anreiz zum Kauf von Elektroautos. lang der Wertschöpfungskette für E-Autos sind wir deshalb positiver auf die Bereitstel- ler der Infrastruktur eingestellt – beispiels- weise Elektro-Tankstellen. Hier wird egal sein, welche Automarke sich durchsetzt, la- den werden sie alle müssen“, erklärt Alexander Weiss, Aktienfondsmanager des Erste Green Invest, und ergänzt: „Im Was- serstoff sind wir relativ breit für diverse un- terschiedliche Technologien aufgestellt. Doch auch hier gehen wir einen ähnlichen Weg wie bei den E-Autos und investieren beispielsweise in Firmen wie Hexagon Pu- rus, die Zylinder für Wasserstoff-Autos her- stellt, und profitiert – unabhängig davon, welche Technologie sich durchsetzen wird“. Knappheit an Batteriematerialien Entlang der E-Auto-Wertschöpfungskette herrscht aktuell eine Knappheit an Batte- rierohstoffen. Dazu Engelskirchen: „Batte- rieproduktion, Rohstoffe und Recycling bleiben eine Herausforderung. Die For- schung und Entwicklung schreitet jedoch schnell voran, und es wird eine alternative Batteriechemie erprobt, die weniger anfäl- lig für Engpässe bei einem bestimmten Ma- terial ist. Wir gehen derzeit davon aus, dass diese Rohstoffe das Wachstum von BEVs im Jahr 2030 nicht einschränken werden“. Konkrete Rohstoffe zeigt Lorenz Blume, Fondsmanager des LBBW Mobilität der Zu- kunft: „Für die gegenwärtig dominierende Batterietechnologie mit Lithium-Ionen-Ak- kus ist einer der wichtigsten Rohstoffe, wie der Name bereits verrät, das Lithium. Stellt man die Förderkostenfrage zunächst hinten- an, dürfte es nicht zu einem Engpass kom- men. Denn es ist genug Lithium auf der Welt vorhanden, so dass Lithiumprodu- zenten sowie Lithium-aufbereitende Unter- nehmen zu den Gewinnern der Elektromo- bilität zählen dürften. Auch Kupferprodu- zenten sollten überproportional vom stei- genden Anteil elektrifizierter Fahrzeuge profitieren“. Weltgrößter Lithiumhersteller ist Albemarle, weitere Anbieter sind FMC und Sociedad Quimica Minera de Chile (SQM). Als Kupferproduzent eine Invest- ment-Möglichkeit wäre Freeport-McMoran. Doch ein möglicher Minen-Produktions- schub könnte mit funktionierendem Recy- cling wieder an Dynamik verlieren. „Die EU- Kommission rechnet mit Recyclingquoten von 70 Prozent für Lithium und jeweils 95 Prozent für Nickel, Kobalt und Kupfer. Die Verluste beim Recycling könnten nach Ein- schätzung des Fraunhofer-Instituts eventu- ell durch europäische Ressourcen kompen- siert werden“, so Blume. „In Autobauer sind wir momentan nur sehr geringfügig investiert. Wenn, dann vor allem im chinesischen Markt, beispielsweise in NIO.“ Alexander Weiss, Fondsmanager Erste Green Invest der Erste Asset Mgmt. November 2021 – GELD-MAGAZIN . 35 Stromproblem ist lösbar Mit demVormarsch von Photovoltaik und Windkraft steigt die Volatilität innerhalb der Stromnetze, was das Blackout-Risiko erhöht. Doch es gibt eine Lösung, nämlich Speicherung überschüssiger grüner Energie durch Erzeugung von Wasserstoff, der laut Engelskirchen „eine praktikable Lö- sung für die Speicherung überschüs- siger Energie darstellen könnte, die in Zeiten von Energieengpässen genutzt werden kann“. „Frankreich hat ange- kündigt, dass es die Energieproblema- tik mit weiteren Investitionen in grüne Wasserstoffanlagen und Kernkraft- werke angehen will“, so Engelskirchen.

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