GELD-Magazin, Juli/August 2021

Credits: beigestellt/Archiv V or allem sozial-ökologische-Krite- rien gelten immer mehr auch für Immobilieninvestoren. Selbst der normale Häuslebauer fährt langfristig öko- logisch besser, zumal es Förderungen dafür gibt. Allerdings werden höhere Ökostan- dards auch immer mehr zur Pflicht. Wer jetzt schon darauf achtet, hat – im Hinblick auf steigende Baupreise und Handwerks­ tarife – die Auflagen hinter sich und wird dabei sogar staatlich unterstützt. Nachhaltige Sanierung vonWohn­ immobilien wird gefördert In den Städten gibt es einen klaren Trend in Richtung Sanierung. Dazu Stefan Koller, Geschäftsführer der auf Bauherrenmodelle und Immobilieninvestments spezialisierten Pericon GmbH: „Nehmen wir beispielsweise das Land Steiermark, das gerade jetzt ganz aktuell einen weiteren Ausbau der Förder- programme im Bereich der Wohnhaussanie- rungen plant. Man möchte damit die immer weiter voranschreitende Bodenversiegelung an den Ortsrändern stoppen und private als auch öffentliche Bauherren motivieren, wieder stärker in die Revitalisierung der Ortskerne zu investieren.“. Bei der Wohnhaussanierungsförderung win­ ken Annuitätenzuschüsse bis 45 Prozent, die auch nicht zurückgezahlt werden müs- sen. Dabei sieht Koller die Steiermark als Vorreiter in Bezug auf Fördermittel für Revi- talisierung und Sanierung von Wohnhäu- sern. „Damit wird man auch einen starken Schub in Richtung Nachhaltigkeit errei- chen, weil die Förderprogramme in ihren Auflagen schon je nach Förderung einen mehr oder weniger hohen Wert auf ökolo- gische und nachhaltige Faktoren legen. So geht es in der Regel meist um die Einhal- tung bestimmter Grenzwerte beim Heizwär- mebedarf, beim Gesamtenergieeffizienzfak- tor und anderen bauphysikalischen Anfor- derungen“, erklärt Koller. Für Käufer und Mieter von Wohnimmobili- en bedeutet dies nun im Umkehrschluss, dass sie bei der Auswahl der Objekte ge- nauer auf die Historie blicken sollten. „Hat es für die Wohnung eine Sanierung mit ei- ner Landesförderung gegeben, ist das auch meist ein Indiz für eine qualitative und öko- logisch orientierte Bauqualität bzw. ein nachhaltiges Energiekonzept. Häuselbauer sollten sich die Zeit nehmen, und sich über die in ihrem Bundesland angebotenen För- derungen informieren. Die Programme wer- den aktuell in mehreren Ländern neu aufge- legt bzw. überarbeitet. Das kann auch für ein „normales“ Einfamilienhaus große Vor- teile bringen“, rät Koller. Nachhaltigkeit aus Anlegersicht Bei den Bauherrenmodellen sind ebenfalls die Förderungen jener Aspekt, der sowohl hohe Renditen für Anleger als auch ökolo- gische Gebäudesanierung und leistbaren Wohnraum ermöglicht. „Der Hauptmietzins darf dann – zumindest über 15 Jahre – ma- ximal bis zum Richtwert angesetzt werden, bei manchen Förderungen noch geringer. Das schafft tatsächlich leistbaren Wohn- raum für Mieter durch günstige Mietpreise und niedrige Betriebskosten“, erklärt Koller. In nachhaltige Immobilien investiert auch der Erste Responsible Immobilienfonds, der IMMOBILIEN . Nachhaltigkeit Neue Kriterien bei Immobilienkäufen Egal ob Eigenheim oder Anlageimmobilie, auch hier kommt niemand mehr an der Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien vorbei. Erfahrene Immobilien­ experten raten, dies bereits in der Planung zu berücksichtigen. MICHAEL KORDOVSKY 74 . GELD-MAGAZIN – Juli/August 2021 „Beispielsweise ist der Einbau von Ölheizungen in Österreich seit 01.01.2020 im Neubau verboten.“ Karina Schunker, Geschäftsführerin der EHL Wohnen GmbH „Steueroptimierte Bauherrenmodelle sind in der Regel mit Sanierungsför­ derungen verbunden, was sich in weiterer Folge positiv auf eine ökologisch orientierte und nachhaltige Bauqualität auswirkt.“ Stefan Koller, Geschäftsführer der Pericon GmbH

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