GELD-Magazin, Mai 2021

GOLD . Unsichere Situation PLATIN . Gute Aussichten Grüner Wasserstoff gilt als überaus wich- tiges Mittel, soll der Klimawandel wirksam bekämpft werden. Platin ist wiederum für die Produktion dieses Hoffnungsträgers von entscheidender Bedeutung. Energiewende birgt Fantasie. Im Gegen- satz zu Gold und Silber konnte Platin von Januar bis März um fast zehn Prozent zule- gen. Die Ursache: Die positiven Wachstums- erwartungen an die Wirtschaft treiben den Kurs nach oben. Platin (so wie auch Palladi- um) wird hauptsächlich von Automobilher- stellern für die Produktion von Katalysa- toren verwendet, und diese zählen trotz Elektroauto-Booms noch lange nicht zum „alten Eisen“. Hinzu kam ein zyklischer Fak- tor: Norilsk Nickel, einer der wichtigsten Produzenten von Platin und Palladium, musste eine seiner größten Minen teilweise schließen und die Produktionsprognose für heuer senken. „Somit könnte das Angebot auf dem Platin- und Palladiummarkt im Jahr 2021 ein Defizit aufweisen“, analysiert Benjamin Louvet, Fondsmanager des OFI Precious Metals Fund. Weiters positiv: Die weltweit steigende Nachfrage nach grünen Wasserstofftechnologien hat den Preis von Platin beflügelt. Denn Platin (und in gerin- gerem Maße auch Palladium) wird bei den sogenannten Elektrolyseuren für die Pro- duktion von grünem Wasserstoff als auch bei der Herstellung von Wasserstoff-Brenn- stoffzellen verwendet. Das sollte den Kurs, der sich im April und Mai etwas volatil ver- hielt, auf lange Sicht beflügeln. Denn dass grüner Wasserstoff zentraler Baustein der Energiewende ist, bleibt unumstritten. (hk) An Glanz verloren? Der Goldpreis ist von seinem Höchststand im August des Vor- jahres mit über 2000 Dollar je Feinunze noch ein ganzes Stück weit entfernt. Tat- sächlich ging es mit dem Edelmetall seither nach unten, bis bei 1685 Dollar ein Boden ausgebildet wurde. Seither ist eine gewisse Stabilisierung zu beobachten, obwohl aus charttechnischer Sicht noch nicht festge- stellt werden kann, ob es sich dabei tatsäch- lich um eine positive Trendwende oder das Aufflackern im Zuge einer langfristigen Ab- wärtsbewegung handelt. Aus fundamen- taler Sicht spricht für das Edelmetall, dass viele Marktbeobachter bezweifeln, dass die Zinsen angesichts der hohen Verschuldung der Industrieländer tatsächlich wieder spür- bar steigen könnten. Und niedrige Zinsen sind bekanntlich positiv für die Goldpreis- entwicklung. Pessimistisch könnte man ge- nau das Gegenteil ins Treffen führen, denn es besteht unzweifelhaft ein gewisser Infla- tionsdruck, der die Zinsspirale langsam aber sicher nach oben schrauben könnte. Welches Szenario sich durchsetzen wird, ist derzeit unter Volkswirten höchst umstrit- ten. Sprich: Die Situation erscheint für Gold-Investoren derzeit unsicher. Jedenfalls scheint ein entscheidender Trigger zu feh- len, denn mit der prognostizierten Erholung der Weltwirtschaft verliert die Bedeutung von Gold als Krisenwährung an Glanz. (hk) GOLDFIXING LONDON PLATINPREIS USD/Unze 2018 2019 2020 1.000 900 800 700 600 1.200 1.100 1.300 ´21 Nach starken Verlusten im heurigen Jänner und Februar gelang Gold eine doppelte Boden- bildung. Seither kämpft man sich eher müh- sam nach oben; die ganz große Goldgräber- stimmung scheint derzeit verflogen. USD/Unze 2018 2019 2020 1.600 1.500 1.400 1.300 1.200 1.900 1.800 1.700 2.000 2.100 ´21 Mai 2021 – GELD-MAGAZIN . 39

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