GELD-Magazin, April 2021

AKTIEN . Anlagetipps R und 1400 Dollar pro Kopf zahlte das US-Finanzministerium an Milli- onen von der Corona-Krise betrof- fenen US-Arbeitnehmer aus, insgesamt rund 400 Milliarden Dollar. Davon flossen allein in der Woche bis 19. März 2021 rekordhohe 57 Milliarden Dollar in die US-Aktienmärkte. Allein in globale Aktienfonds flossen seit Auszahlung des „Helikoptergeldes“ fast 70 Milliarden Dollar, weitere 40 Milliarden Dol- lar dürften im Bitcoin gelandet sein. Dage- gen nahmen die Zuflüsse in US-Staatsanlei- hen von 1,2 Milliarden auf nur noch 60 Mil- lionen Dollar dramatisch ab. Und vor allem die steigenden Renditen an den US-Anleihe- märkten könnten dieser „Milchmädchen“- Hausse den Garaus machen. Denn davon sind vor allem Technologiewerte betroffen, die seit Beginn der Corona-Pandemie stark an Marktgewicht zugelegt haben. Ein erheb- licher Teil von deren geschätzten Gewinnen liegen noch in der Zukunft und je höher der Diskontierungszinssatz ist, desto niedriger errechnen sich die Gewinnschätzungen. Ne- gativ ist auch, dass die Anleiherenditen trotz der letzten eigentlich sanft ausgefallenen Pressekonferenz der US-Notenbank Fed wei- ter gestiegen sind. Die Verzinsung zehnjähri- Milchmädchen-Hausse Aktienmarktanalysten stellten fest, dass ein erheblicher Teil des von der US-Regierung an eigentlich notleidende Konsumenten ausgezahlten „Helikoptergeldes“ an den Aktienmärkten gelandet ist. EinWarnhinweis? WOLFGANG REGNER ger US-Staatsanleihen nähert sich bedenk- lich der zwei-Prozent-Marke. Ein Ausbruch über diese Rendite hinaus hätte ohne Zwei- fel negative Auswirkungen für die Aktien- märkte – und das, kurz nachdem Millionen von kurzfristig orientierten US-Kleinanle- gern dorthin geströmt sind. Investoren hier- zulande kann man nur raten, weiter an aus- sichtsreichen Titeln von Unternehmen, die vom Wachstumsaufschwung profitieren, und an soliden Technologiewerten festzu- halten. Für Neuinvestments dürfte im weite- ren Jahresverlauf voraussichtlich noch ein günstigerer Zeitpunkt kommen. ISIN US3119001044 Kurs (01.04.2021) 50,64 $ KGV 2020 32,7 Marktkap. 28.88 Mrd.$ KGV 2021 e 31,6 Umsatz 2021 e 5,85 Mrd.$ KGV 2022 e 28,7 Buchwert/Aktie 2021 e 5,19 $ DIV. ´20 2,05% FASTENAL . Gut verschraubt Der Chart weist einen langfristigen Aufwärts­ trend mit starkem Widerstand bei 52 Dollar auf. Anleger warten auf einen Rücksetzer und schlagen bei rund 46 Dollar (=39,50 Euro) zu. Stopp bei 34,78 Euro setzen. Stabil für Jahrzehnte. Fastenal ist ein Mu- sterbeispiel für eine „Marathon-Aktie“. Der Titel des Spezialisten für Verbindungsele- mente wie Schrauben und Bolzen kostete 1989 noch 0,20 Dollar, zuletzt waren es rund 50 Dollar. Ein Geschäftsmodell kann also bodenständig und sogar etwas langwei- lig sein und trotzdem Geld abwerfen. Der US-Konzern vertreibt nicht nur Verbin- dungstechnik, sondern auch Industrie- und Baumaterialien, Farben, Schlüssel, Batterien und Drähte. Mit diesem Produktmix ist es Fastenal gelungen, den Umsatz in den ver- gangenen zehn Jahren stets zu steigern. Auch der Gewinn je Aktie kam bis auf eine Ausnahme immer voran. Analysten erwar- ten, dass er von 2020 bis 2024 von 1,49 auf 2,05 Dollar je Aktie weiter steigen kann. Dass Fastenal schneller wächst als andere Branchenvertreter, liegt nach Überzeugung des Vorstands am ausgefeilten Servicemo- dell, der globalen Produktbeschaffung, dem effizienten und skalierbaren Vertriebsnetz sowie an den guten Eigenmarken. Im letzten Quartal konnte Fastenal den Gewinn pro Ak- tie um fast zehn Prozent auf 0,34 Dollar je Aktie steigern. Der Umsatz legte um 6,35 Prozent auf 1,36 Milliarden Dollar zu. Im Gesamtjahr 2020 stiegen die Erlöse um sechs Prozent auf 5,33 Milliarden Dollar, der Gewinn pro Aktie kletterte um rund acht Prozent auf 1,49 Dollar. Credits: pixabay USD (Nasdaq) 2016 2017 2018 2019 2020 35 40 20 25 30 18 45 50 46 . GELD-MAGAZIN – April 2021

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