GELD-Magazin, Februar 2021

ROHSTOFFE . Aktuelle Trends SILBER . Konsolidierung Wer auf Silber setzt, „wettet“ auf eine Erho- lung der Konjunktur, denn in der Industrie kommt das Metall vielseitig zum Einsatz. Charttechnisch lauert bei rund 27 Dollar ein Widerstand, den es erst zu überwinden gilt. Gute Argumente. Silber hat sich in den ver- gangenen Monaten ähnlich verhalten wie der „große Bruder“ Gold: Nach sehr schö- nen Performance-Erfolgen im Vorjahr ist derzeit Konsolidierung angesagt. Wie gut das Edelmetall gelaufen ist, zeigt beispiels- weise ein Blick auf den Fonds Optinova Me- tals and Materials. Silber war im Jahr 2020 einer der wesentlichen Performancetreiber dieses Produkts und spiegelt mit einer Wert- entwicklung von plus 35 Prozent (in Euro) die überdurchschnittliche Performance im Fonds wider. Die maximal definierte Quote von sechs Prozent für Silberinvestments wurde dabei über weite Strecken voll ausge- schöpft. Und es gibt gute Gründe dafür, dass Silber auch 2020 glänzen wird. Es fin- det nämlich im industriellen Bereich ein viel breiteres Anwendungsgebiet als das bei Gold der Fall ist. Logischerweise sollte so- mit „der kleine Bruder“ von der Konjunk- turerholung im weiteren Jahresverlauf überdurchschnittlich profitieren. Dass die- ser Aufschwung kommt, wird praktisch von allen Ökonomen angenommen (außer Co- rona hat noch weitere unangenehme Über- raschungen für uns parat). Silber wird aber auch von einer „Spezialstory“ getrieben: Es stellt eine wichtige Komponente für Hybrid- Fahrzeuge dar, und diese scheinen im Über- gang zu nachhaltiger Mobilität eine Schlüs- selposition einzunehmen. (hk) Credits: pixabay; ravital & anankkml/stock.adobe.com ERDÖL . Ausnahmesituation Brent notierte zuletzt rund um die 55 Dollar je Fass. Auch wenn sich der Preis seit November stabilisierte, scheint das Potenzial nach oben begrenzt. Aber immerhin reichen Prognosen für das Jahresende bis 65 Dollar. Der große Crash. Die Corona-Krise hat die Welt in eine wirtschaftliche Ausnahmesitua- tion gestoßen. Ganz besonders hart getrof- fen wurde dabei die Erdöl-Industrie. Die Nachfrage brach ein, Förderanlagen wurden auf Eis oder gleich stillgelegt und die Preise purzelten in die Tiefe. Die volle Auswirkung der Pandemie auf das „Schwarze Gold“ kann jetzt noch nicht vollständig abge- schätzt werden. Klar ist, dass die Situation nicht rosig aussieht: Denn der Corona-Crash wird sich nachhaltig auf den Verbrauch aus- wirken. Auch kurz- und mittelfristig dürfte die Pandemie den Ölverbrauch negativ be- einträchtigen, da Privatpersonen und Unter- nehmen den Flugverkehr einschränken und Fernarbeit bevorzugen. Das Arbeiten von zu Hause aus wird auch die Benzinnachfrage senken. Hinzu kommt der steigende Um- weltgedanke, der das veränderte Verbrau- cherverhalten unterstützt. Angesichts des- sen dürfte sich der Preis nicht so schnell nach oben bewegen. So geht etwa UBS von einem Durchschnittspreis für Brent in der zweiten Jahreshälfte von 63 Dollar und WTI von etwa 60 Dollar aus. Es gibt aber auch verhalten positive Stimmen. SBOVorsitzen- der Gerald Grohmann meint: „Zum Jahres- ende zeigte sich sowohl in Nordamerika als auch auf den internationalen Märkten der Beginn einer Aufwärtstendenz.“ Stark aus- geprägt ist diese aber nicht. (hk) USD/Unze 28 26 24 22 20 18 16 14 12 30 2018 2019 2020 USD/Barrell 2018 2019 2020 20 60 50 40 30 70 80 38 . GELD-MAGAZIN – Februar 2021

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