GELD-Magazin, November 2020

0123456789012 Valneva: Kaufempfehlung mit Ziel 8,50 Euro AT&S: Mittelfristprognose bleibt nach Umsatzplus aufrecht DIE ZAHL DES MONATS 99,8% Lyon/Wien. Das Ergebnis des Impfstoffherstellers Valneva für die ersten drei Quartale 2020 fiel auf den ersten Blick enttäuschend aus. Der Umsatz ging von 81,4 auf 58,8 Millionen Euro zurück, unterm Strich stand ein Verlust von 62,3 Millionen Euro. Abgesehen von den schwachen Zahlen bei den Reiseimpfstoffen Ixiaro und Dukoral geht es aber hurtig voran: Mit der US-Regierung wurde die Lieferung von Ixiaro um drei Jahre verlängert, und mit der britischen Regierung wurde eine Bestellung von 190 Millionen SARS-CoV2-Impfdosen um den Preis von rund 1,4 Milliarden Euro bei einer Anzahlung von 100 Millionen Euro verein- bart. Zudem gab es aussichtsreiche Ergebnisse bei der Entwicklung der Impf- stoffe gegen die Krankheit Chikungunya (Beginn der Phase 3) und beim Impfstoff gegen Borrelliose (Abschluss der Phase 2, Partner Pfizer). Valneva wird aufgrund von Milestones zu Jahresende übrigens über eine Cashposition von 180 bis 200 Millionen Euro verfügen. Starke Nachfrage. Der steirische Leiterplattenher- steller AT&S ist gut durch die Coronakrise gekom- men und wächst weiterhin kräftig. Im ersten Halb- jahr stieg der Umsatz um 9,7 Prozent auf 538 Millio- nen Euro und das EBITDA um zehn Prozent auf 11,2 Millionen Euro (EBITDA-Marge von 20,7%). Trotz des deutlich höheren operativen Ergebnisses verrin- gerte sich der Periodengewinn aufgrund des nega- tiven Finanzergebnisses – vor allem Währungseffekte – von 19,5 auf 14,7 Millionen Euro. Für das Gesamt- jahr 2020/21 erwartet Vorstand Andreas Gerstenma- yer nun ein Umsatzplus von rund 15 Prozent auf 1,15 Milliarden Euro und eine EBITDA-Marge von 20 bis 22 Prozent. Vor diesem Hintergrund wird auch an der Mittelfrist-Prognose festgehalten: bis 2025 ein Umsatz von zwei Milliarden Euro, eine EBITDA-Mar- ge von 25 bis 30 Prozent und weltweit 13.500 Mitar- beiter. Ausgebaut wird sowohl in China wie auch in Österreich. In Chongqing lief im ersten Halbjahr 2020/21 die Produktion der erweiterten Kapazitäten (Chongqing I) an, der die wachsende Nachfrage nach ABF-Substraten bedient. An diesem Standort baut AT&S derzeit um insgesamt eine Milliarde Euro auch das dritte Werk für die Produktion von IC-Substra- ten, das 2021/2022 die Fertigung aufnehmen soll und AT&S im Ranking der weltweit größten Herstel- ler vom fünften auf den dritten Platz katapultieren soll. In Österreich werden in den kommenden Jahren rund 120 Millionen Euro in den Ausbau des Stamm- werkes in Leoben investiert. ams. Die Aktionäre von Osram stimm- ten am 3. November in einer außeror- dentlichen Hauptversammlung zu 99,8 Prozent dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit ams zu. Damit kann ams bei Osram künftig durchregieren, sobald der Vertrag im Handelsregister eingetragen ist. Os- ram-Chef Olaf Berlin, der für den Ver- trag mit ams geworben hatte, sieht den gemeinsamen Weg positiv: „Ich bin nach wie vor überzeugt, dass Osram mit ams eine sehr erfolgreiche Zukunft hat. Wir können der Weltmarktführer für Sensorik und Photonik werden und so künftig in einer anderen Liga spie- len.“ JPMorgan bestätigte indessen für ams die Empfehlung „Übergewichten“ -und erhöhte das Kursziel von 20,00 auf 21,50 Schweizer Franken. Credits: Wikipedia/Robert Majetic; beigestellt OMV Hoher Periodenverlust Drittes Quartal. Während der Downstream-Be- reich mit einem bereinigten Ergebnis von 355 Millionen Euro positiv überraschte, verbuchte der Upstream-Bereich einen Verlust von 24 Mil- lionen Euro. Das bereinigte operative Betriebs- ergebnis (CCS-Betriebsergebnis) reduzierte sich im Vergleich zum 3. Quartal des Vorjahres um 67 Prozent auf 317 Millionen Euro. Die Öl- und Gasproduktion war im Vergleich zum Vorquar- tal zwar von 464.000 auf 444.000 Fass Öl-Äqui- valente pro Tag rückläufig, jedoch erholten sich die Preise für Rohöl und Erdgas wieder von 30 auf durchschnittlich 43 US-Dollar pro Fass. Un- term Strich verbuchte die OMV einen Quartals- verlust von 487 Millionne Euro, der auf die be- reits angekündigten Sondereffekte von insge- samt 997 Millionen Euro zurückzuführen ist – hauptsächlich sind dies -Wertberichtigungen in- folge der gesenkten langfristigen Ölpreisannah- men von 60 auf 50 US-Dollar pro Fass. AKTIEN . Kurzmeldungen "Obwohl die aktuelle Pandemie die Nachfrage in einigen Bereichen drückt, konnten wir den Wachstumskurs weiter fortsetzen." Andreas Gerstenmayer, CEO von AT&S 50 . GELD-MAGAZIN – November 2020

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