GELD-Magazin, Juli/August 2020

0123456789012 Österreichische Post: Anteil an Aras Kargo aufgestockt Wiener Börse: Seit Jahresbeginn 29 Prozent imMinus DIE ZAHL DES MONATS 1.500.000.000 Während aktuell noch Kredite im Vordergrund stehen, wird bald die Stunde des Eigenkapitals schlagen. Christoph Boschan, Vorstand der Wiener Börse AG Türkei. Nach jahrelangem Ringen hat sich die Post nun doch die Mehrheit am türkischen Paketzusteller Aras Kargo gesichert – der Anteil wird von 25 auf 80 Prozent erhöht. Darauf einigte sich die Post mit der Gründer- und Eigentümer­ familie Aras. Die Transaktion kostet einen mittleren zweistelligen Millionenbe- trag. Baran Aras wird weiterhin mit 20 Prozent an dem Unternehmen vertreten sein und auch im Board von Aras Kargo sitzen. Aras Kargo transportiert 150 Mil- lionen Pakete und Dokumente pro Jahr und erwirtschaftet eine Umsatz von um- gerechnet 178 Millionen Euro. Bereits im Juli 2013 war die Post mit 25 Prozent bei Aras Kargo eingestiegen und wollte via Option schon im Jahr 2016 auf 75 Prozent aufstocken. Ein Streit mit der Eigentümerfamilie endete aber vor einem Schiedsgericht in der Schweiz. Im Mai 2017 gab die Post offiziell bei der tür- kischen Wettbewerbsbehörde bekannt, dass sie 75 Prozent des Unternehmens kaufen wolle. Die Verhandlungen dauerten eben bis vor kurzem an. ATX TR. Der österreichische Aktien-Leitindex inklu- sive Dividenden, ATX Total Return, fiel seit Jahresbe- ginn 2020 um 29,1 Prozent. Das Jahreshoch am 2. Jänner lag bei 6208 Punkten, das Jahrestief am 18. März – nach dem Corona-Shut Down – bei 3135 Punkten. Die Marktkapitalisierung aller heimischen, an der Wiener Börse notierten Unternehmen lag per 30. Juni 2020 bei 90,04 Milliarden Euro. Die Zahl der neu an der Börse gelisteten Anleihen hat sich im Jahresvergleich mehr als verdreifacht. Alleine seit Beginn des Jahres gab es 1020 neue Bond-Listings. Der Aktienumsatz an der Wiener Börse lag im ersten Halbjahr bei 39,18 Milliarden Euro, ein Plus von 23,9 Prozent. Mit 6,53 Milliarden Euro liege der durchschnittliche Monatsumsatz in Wien auf dem höchsten Wert seit 2010. Die umsatzstärksten öster- reichischen Aktien waren die Erste Group vor der OMV und der Raiffeisen Bank International. Auf Platz vier und fünf folgten die voestalpine und der Verbund. Über 85 Prozent der Aktienumsätze an der Wiener Börse kamen von internationalen Handels­ teilnehmern. Börsenvorstand Christoph Boschan lobte bei der Halbjahres-Bilanz den bisherigen Weg der Bundesre- gierung für den Kapitalmarkt. „Dass mehr Unterneh- men die Börse nutzen, wird für künftiges Wachstum entscheidend sein. Während aktuell noch Kredite im Vordergrund stehen, wird bald die Stunde des Eigen- kapitals schlagen. Denn der Weg aus der Krise führt langfristig nur über Rekapitalisierung“, so Boschan. voestalpine. Die Eisenschwamman- lage in Corpus Christi (Texas) hat der voestalpine bisher 1,5 Milliarden Dol- lar gekostet – fast dreimal so viel, wie ursprünglich geplant (550 Mio. Euro). „Die Fluktuation in dem Roheisen- werk ist hoch, einer von vier Arbeitern verläßt das Werk innerhalb eines Jah- res wieder, weil es im Umfeld viele Be- triebe und entsprechend viele Jobs gibt“, sagte Hubert Zajicek, Vorstands- chef der Stahl-Sparte. Über einen Ver- kauf des Werks werde derzeit in der voestalpine nicht gesprochen. Aber Aufsichtsratsvorsitzender Joachim Lemppenau sagte laut Oberösterrei- chische Nachrichten: „Das Werk ein- fach zu verkaufen, ist nicht sinnvoll. Aber man könnte über Kooperationen nachdenken.“ Credits: Börse Wien, ICIMOD via The Third Pole= ANDRITZ Wasserkraftwerk Kiru Indien. Der steirische Anlagenbauer Andritz konn- te kürzlich einen neuen Großauftrag an Land zie- hen. Der indische Versorger Chenab Valley Power Projects bestellte die Lieferung der kompletten elektromechanischen Ausrüstung für das Laufwas- serkraftwerk Kiru in Indien am Fluss Chenab. Der Auftragswert für die 624 Megawatt liefernde Anla- ge beträgt über 50 Millionen Euro. Der Auftrag um- fasst die Konstruktion, Herstellung, Lieferung, Er- richtung, Prüfung und Inbetriebnahme von vier Einheiten an Turbinen und Generatoren, die elek- trische Zusatzausrüstung und die mechanische Ausrüstung sowie eine 400-kV-Netzanschlussausrü- stung. Der Auftrag wird von der indischen Andritz- Tochtergesellschaft in Mandideep (nahe Bhopal) und Prithla (nahe Faridabad) ausgeführt. AKTIEN . Kurzmeldungen 54 . GELD-MAGAZIN – Juli/August 2020

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