GELD-Magazin, Juni 2020

Pensions-Report: Österreich imMittelfeld VERSICHERUNG . Kurzmeldungen Noch weiter ausbaufähig. Ein mäßiges Zeugnis stellt der erstmals veröffentlichte „Allianz Global Pension Report“ dem heimischen Rentensystem aus: Unter den 70 bewerteten Ländern rangiert Österrei- ch lediglich auf Rang 34. Top-Performer sind Schwe- den, Belgien und Dänemark. Analysiert wurden nicht nur die demographischen und fiskalischen Grundvoraussetzungen, sondern auch die Nachhal- tigkeit und Angemessenheit der Pensionssysteme. Hintergrund: Die geburtenstarken „Babyboomer“ treten in den nächsten Jahren verstärkt ihren Ruhe- stand an. In den nächsten drei Jahrzehnten wird der Anteil der Über-65-jährigen an der Erwerbsbevölke- rung in Österreich auf über 50 Prozent steigen. Da- mit schrumpft die Zahl der potenziellen Beitragszah- ler, gleichzeitig steigt unsere Lebenserwartung. Nur wenige Länder haben ihre Pensionssysteme auf die- sen demografischen Wandel eingestellt – Österreich zählt laut der Analyse nicht dazu. Zwar sei laut Andreas Csurda, Vorstand der Allianz Pensions­ kasse, die staatliche Pension sehr gut ausgebaut, die betriebliche oder private Vorsorge geraten dabei ver- gleichsweise ins Hintertreffen. Gefordert wird ein Ausbau dieser zweiten und dritten Säule bzw. eine stärkere Bewusstseinsbildung zur Problematik. NÖ Versicherung: Ausgezeichnet Branchenbarometer. Der Finanz-Marketing Ver- band Österreich (FMVÖ) verlieh zum 14. Mal den Recommender-Award für Kundenzufriedenheit an Unternehmen der österreichischen Finanzbranche. Für Verbandspräsident Erich Mayer erfüllt der FMVÖ- Recommender gleich mehrere Funktionen: „Die Auszeichnung hat sich als maßgebliches Branchen- barometer etabliert. 8.000 Bank- und Versicherungs- kunden fällen als größte Jury Österreichs klare Ur- teile darüber, welche Unternehmen es schaffen, ihre Kunden von sich nicht nur zu überzeugen, sondern zu begeistern. Unsere Gütesiegel fungieren damit so- wohl als Orientierungshilfe für Kunden als auch als Benchmark für Finanzinstitute.“ Die Niederösterrei- chische Versicherung kann sich bereits zum 11. Mal in der Kategorie „Regionalversicherung“ über eine Auszeichnung freuen; dem Unternehmen wurde vom FMVÖ erneut das Gütesiegel für „Hervorra- gende Kundenorientierung“ verliehen. Die NÖ Versi- cherung mit 44 Kundenbüros in Niederösterreich und Wien beschäftigt knapp 680 Mitarbeiter, davon 460 in der Kundenbetreuung. Das Unternehmen er- wirtschaftet ein Prämienvolumen von fast 335 Milli- onen Euro und betreut rund 300.000 Kunden mit etwa 1,36 Millionen Versicherungsverträgen. Andreas Csurda, Vorstand der Allianz Pensionskasse Credits: beigestellt Schnelles Handeln. In digitalen Angelegenheiten gelten die Österreicher noch immer als „Muffel“, ein Bild das wohl schrittweise korrigiert werden muss. Zu diesem Fazit kommt die deutsche Online-Kfz-Ver- sicherung nexible gut ein Jahr nach ihrem Marktein- tritt in Österreich. Denn in neun von zehn Schadens- fällen sind digitale Kommunikationswege bereits die erste Wahl. Für die Betroffenen ergeben sich da- durch kürzere Reaktionszeiten, gleichzeitig sparen sie sich den Weg in ein Büro oder das Warten in Telefon-Hotlines. Auch das Angebot, sich online je- derzeit informieren zu können, wird stark nachge- fragt. „Voll-digital“ bedeutet dabei, dass die Versi- cherung online abgeschlossen wird, der Kunde seine Polizze elektronisch erhält und Schäden digital kom- muniziert werden. nexible-CEO John-Paul Pieper: „Wir erleben die Österreicher als extrem digitalaffin. Die digitale Variante findet nicht nur bei nexible- Kunden sondern auch bei fremdversicherten Unfall- gegnern überwiegend Anklang.“ KFZ: Online-Angebote werden immer beliebter Schlupflöcher. Hackerangriffe haben heute viel weitreichendere Auswirkungen als noch vor weni- gen Jahren: Durch die fortschreitende Digitalisie- rung der Unternehmen steigt die Abhängigkeit von Technik, IT oder dem elektronischen Zahlungsver- kehr. Als Folge boomen Cybercrime-Versicherungen, also der finanzielle Schutz vor Attacken aus dem Internet, auch in Österreich. Die Angst ist berechtigt, stieg doch 2019 die Internetkriminalität um 45 Pro- zent im Vergleich zum Vorjahr. Das Problem: Beina- he täglich denken sich Hacker neue Bedrohungen aus, die viele Versicherungen als Schlupfloch nüt- zen, um im Schadensfall nicht zu zahlen. Und auch die Gefahr von Bedienungsfehlern durch Mitarbeiter (Stichwort Home Office) sollte von Versicherungen abgedeckt werden. Daher sind eine kontinuierliche Anpassung der bestehenden Versicherungs-Polizzen und das „aufrüsten“ auf einen 360-Grad Versiche- rungsschutz unabdingbar, empfiehlt der Versiche- rungsmakler Seipt & Partner. Cyber-Versicherungen: Vorsicht! nexible-CEO John-Paul Pieper 76 . GELD-MAGAZIN – Juni 2020

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