GELD-Magazin, Juni 2020

GOLD . Fels in der Brandung Der Goldpreis hält sich, von kurzfristigen Korrekturen abgesehen, auf hohem Niveau – und das ungeachtet steigender Aktienkurse. Anleger könnten vorübergehende Preisschwä- chen beim Gold zum Akkumulieren nutzen. NICKEL . Profitieren vom E-Boom Während der Corona-Pandemie hat sich Nickel sehr gut gehalten. Verantwortlich dafür sind die zuvor schlechte Performance im Zuge des Handelskriegs und die glänzenden Aussichten im Bereich der E-Mobilität. Chinas entscheidende Rolle. Bei den In- dustriemetallen spielt die Exit-Strategie aus der „Corona-Krise“ eine zentrale Rolle. Ins- besondere ist dabei die wirtschaftliche Ent- wicklung Chinas ein wesentlicher Aspekt. Das Reich der Mitte stellt nämlich je nach Industriemetall circa 50 bis 60 Prozent der globalen Nachfrage. Es zahlt sich daher aus, einen näheren Blick auf die weitere Ent- wicklung Chinas, vor allem auf den Bausek- tor sowie die Industrie zu werfen. Und auf die Automobilbranche: Bei zukünftigen Trends gilt vor allem Nickel als Hoffnungs- träger, das in Batterien verbaut wird, die im Rahmen eines E-Mobilitäts-Booms stark nachgefragt werden könnten. Denn nicht zuletzt setzt China im Kampf gegen extreme Luftverschmutzung und Klimawandel auf Elektro-Autos. Mit gravierenden Auswir- kungen: „2019 hat der Anteil der globalen Nickel-Nachfrage aus der Batterieindustrie rund fünf Prozent betragen. Bis 2040 soll diese Quote auf rund ein Drittel ansteigen“, ist auf der Plattform miningscout.de zu le- sen. Der Nickelmarkt wird übrigens stark von wenigen Staaten bestimmt: Ein Gutteil des weltweiten Nickels wird in Indonesien und in den Philippinen gefördert. Ein- schränkungen in diesen Ländern (so ver- hängte Indonesien einen Ausfuhrstopp für unverarbeiteten Nickel) können den Preis schnell nach oben ausschlagen lassen. (hk) Corona als „Brandbeschleuniger“. Es gibt eine Reihe von Argumenten, die derzeit be- sonders für Gold sprechen: So kühlt sich die schuldeninduzierte Expansion in den USA bereits seit Ende 2018 ab. In Gold gemessen hat der US-Aktienmarkt seinen Höchststand bereits vor über 18 Monaten erreicht. „Das Coronavirus und die Reaktionen darauf wir- ken als massiver Brandbeschleuniger für die überfällige Rezession“, heißt es im aktu- ellen und vielbeachteten „In Gold We Trust- Report“ von Incrementum. Dass die allge- meine Krisenstimmung das Edelmetall wei- ter beflügeln sollte, braucht da nicht extra ausgeführt zu werden. Hier verwundert es doch, dass der Preis seit Mitte April in einen Seitwärtstrend umgeschwenkt hat. Die Er- klärung dazu: Die zunehmende Aufhebung von Corona-Lock Down-Maßnahmen in Europa und in den USA lässt Anleger auf eine zügige wirtschaftliche Erholung hoffen. „Die gestiegene Risikofreude treibt die Kur- se an den Aktienmärkten, bei sicheren Anla- gehäfen wie Gold sorgt sie für Gewinnmit- nahmen“, so der Edelmetallhändler Ophi- rum. Die Aussichten für Gold bleiben laut den Spezialisten dennoch gut: Die in der Corona-Krise beschlossenen Hilfen werden zu einer Belastung der Staatshaushalte und zu einer höheren Inflation führen. Hier gilt wiederum das Edelmetall als sicherer Hedge in der Brandung. (hk) USD/Unze 2018 2019 2020 1.200 1.600 1.500 1.400 1.300 1.700 USD/Tonne 2018 2019 2020 10.000 16.000 14.000 12.000 18.000 Juni 2020 – GELD-MAGAZIN . 53

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