GELD-Magazin, April 2020

R und zwei Billionen US-Dollar pro Jahr, das ist der weltweite Finanzie- rungsbedarf für Infrastruktur-Ein- richtungen laut OECD. Eine gewaltige Sum- me, wieviel dabei für „grüne Projekte“ an- fällt, lässt sich seriös nur eingschränkt bezif- fern, weil die genaue Definition von nach- haltiger Infrastruktur schwer fällt. Einen Richtwert gibt Deutschland vor, immerhin größte Volkswirtschaft und Industrienation Europas. Bis 2023 will man 54 Milliarden Euro zusätzlich für den Klimaschutz locker machen. Klar ist dabei, dass der Nachholbe- darf für ökologische Infrastruktur enorm ist. Der Treiber dafür ist natürlich die bedroh- liche Erderwärmung. „Schuldig“: Schmutzige Energie Peter Meany, Infrastrukturexperte bei First State führt aus: „Der Klimawandel, der durch die steigenden Kohlenstoffemissi- onen angetrieben wird, stellt eine klare und gegenwärtige Gefahr dar. Vom Menschen verursachte Kohlenstoffemissionen haben viele Quellen, aber die größte davon ist die Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen.“ Denn immerhin ist die Stromproduktion für 30 bis 40 Prozent der weltweiten Kohlen- stoffemissionen verantwortlich, deshalb meint der Experte: „Die Veränderung der Art und Weise, wie wir Strom erzeugen, ist der erste Schritt zur Bekämpfung des globa- len Temperaturanstiegs.“ Manoj Patel, Port- folio Manager DWS, greift gegenüber dem GELD-Magazin diesen Gedanken auf: „Inve- stitionen in erneuerbare Energien – in So- lar- und Windkraft – stellen im Vergleich zu herkömmlichen Technologien Herausforde- rungen und Chancen dar. Wenn die alterna- tiven Technologien effizienter werden, wer- den mehr Wettbewerber auf den Markt MÄRKTE & FONDS . Öko-Infrastruktur Nicht alles auf Schiene Moderne Infrastruktur ist entscheidend für eine funktionierende Wirtschaft: von der Energieversorgung über das Transportwesen bis zum Wohnbedarf. Dass hier Nachhaltigkeit mancherorts Nachholbedarf hat, öffnet Potenzial für Anleger. HARALD KOLERUS Der lange Weg zu ökologischer Infrastruktur führt über Milliardeninvestments. Credit: Ulia Koltyrina/stock.adobe.com DIE BESTEN ÖKOLOGIE/NEUE ENERGIEN-FONDS ISIN FONDSNAME VOLUMEN PERF. 1 J. 3 JAHRE 5 JAHRE TER LU0237014641 DWS Invest New Resources 44 Mio.€ 8,3% 23,7% 34,5% 1,77% FR0010524777 Lyxor New Energy UCITS ETF 250 Mio.€ 6,1% 23,0% 29,9% 0,60% LU0301152442 OekoWorld Klima 143 Mio.€ -1,3% 22,0% 29,9% 2,42% DE000A0KEYM4 LBBW Global Warming 189 Mio.€ -3,6% 18,2% 28,8% 1,75% LU0138259048 Vontobel Fund New Power 163 Mio.€ 8,0% 20,6% 26,3% 2,05% Quelle: Lipper IM, alle Angaben auf Euro-Basis, gereiht absteigend nach 5-Jahres-Performance, Stichzeitpunkt: 03. April 2020 „Die Veränderung der Art und Weise, wie wir Strom erzeugen, ist der erste Schritt zur Bekämpfung des globalen Temperaturanstiegs.“ Peter Meany, Head of Global Listed Infrastructure bei First State 48 . GELD-MAGAZIN – April 2020

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