GELD-Magazin, Februar 2020

ROHSTOFFE . Aktuelle Trends PALLADIUM . Höhenflug fortgesetzt Palladium befindet sich bereits seit Juni 2019 in einem schönen Aufwärtstrend. Die funda- mental anhaltende Nachfrage spricht für eine Forstsetzung, wobei kurzfristige Gewinnmit- nahmen nicht unwahrscheinlich sind. Begehrt. Für Edelmetall-Fans hätte der Start ins neue Jahr kaum besser laufen kön- nen. Gold knüpft an 2019 an und kletterte in der erste echte Börsenwoche auf knapp 1600 Dollar (siehe Artikel ab Seite 40). Palladium stieg sogar auf ein neues Rekord- niveau. Was steckt dahinter? Palladium wird besonders für Katalysatoren in Mo- toren mit Benzinverbrauch eingesetzt. Trotz aller Ökologisierungsbestrebungen sind die Verbrennungsmotoren nach wie vor gefragt und in vielen asiatischen Ländern beginnt jetzt erst mit verpflichtenden Auflagen die Umrüstung der Automobile mit Katalysa- toren. Aber auch in Hybrid-Fahrzeugen und Brennstoffzellen wird Palladium verwendet. Damit werden drei Viertel der weltweiten Palladiumförderung derzeit in der Automo- bilbranche eingesetzt. Dass diese Industrie vor Umwälzungen steht (E-Mobilität etc.), darf hierbei nicht vergessen werden, derzeit tut das dem Palladium-Run aber keinen Ab- bruch. Laut den Rohstoffexperten von Ophi- rum kommen auch immer wieder Angebots- engpässe ins Spiel, die den Preis in die Höhe treiben. So sieht sich der weltgrößte Förde- rer, Russland, mit US-Sanktionen konfron- tiert. Zuletzt oft im Fokus war Südafrika als zweitgrößter Produzent. Neben Streiks der Minenarbeiter erschwert das labile Strom- netz eine zuverlässige Förderung. Alles in allem gute Karten für Palladium. (hk) Credits: Björn Wylezich, alexlmx, loraks/stock.adobe.com ERDÖL . Im Zeichen der Iran-Krise Der „Iran-Schock“ konnte den Ölpreis nur kurzfristig in die Höhe katapultieren, dann trat wieder Ruhe ein. Aufgrund des global schwachen Wachstums ist der Rohsto in einen Abwärtstrend umgeschwenkt. Schrecksekunde. Als der Chef der irani- schen Revolutionsgarde Qasem Soleimani bei einem US-Luftangriff getötet wurde, stiegen die Ölpreise in der ersten Woche des neuen Jahres sichtbar an. Kein Wunder, denn Marktteilnehmer und politische Beo- bachter rechneten mit dem Schlimmsten: Einer Eskalation der Gewalt im Nahen Os- ten, die die Ölproduktion bzw. wichtige Handelswege (Straße von Hormus) lahm- legen könnte. Dazu kam es glücklicherweise aber nicht: Die militärische Reaktion des Iran fiel sehr verhalten aus, offensichtlich wollte man Donald Trump nicht provozieren und weiter an der Gewaltspirale drehen. Nach den ersten Schrecksekunden ließ der Ölpreis somit wieder deutlich nach. Offensichtlich rücken jetzt wieder die globa- len, makroökonomischen Faktoren in den Mittelpunkt: Und unter diesem Gesichts- punkt haben die „Öl-Bullen“ kein sehr gutes Blatt in der Hand. Zwar glauben Ökonomen überwiegend an keine Rezessionsgefahr 2020 – weder in den USA noch in Europa –, allerdings rechnen sie auch nur mit einem bescheidenen Wachstum rund um den Glo- bus. Ergo: Wenn die Wirtschaft nicht rund läuft, fällt umgehend der Bedarf nach dem globalen Schmiermittel Erdöl. Auf der ande- ren Seite scheint das Angebot gesichert zu sein, etwa durch mögliche Förderauswei- tungen der Opec. (hk) Sorte Brent in USD/Barrell 2015 2016 2017 2018 2019 80 70 60 50 40 30 USD/Unze 2015 2016 2017 2018 2019 2.000 1.500 1.000 750 500 42 . GELD-MAGAZIN – Februar 2020

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