GELD-Magazin, Februar 2020

Credit: Mümze Österreich 40 . GELD-MAGAZIN – Februar 2020 Glänzende Aussichten G oldliebhaber hatten in jüngerer Vergangenheit leicht lachen, wobei seine Funktion als Krisenwährung ins Spiel kam. Da- vid Iusow, Rohstoffexperte bei DailyFX (IG Group), analy- siert: „Im Rahmen des Iran- Konflikts hat sich der Gold- preis in Richtung der 1600er Kurszone vorge- wagt, doch überwinden konnte er sie nicht. Nach- dem aber bekannt wurde, dass es keinen kriege- rischen Konflikt gibt, fiel der Goldpreis wieder. Funda- mental betrachtet, dürften ihn aber weiterhin erhöhtes Risiko und der schwächere US-Dollar stützen.“ Niedrige Zinsen beflügeln Das sind aber nicht die einzigen Argumente für das Edelmetall. So kaufen die internati- onalen Notenbanken so viel Gold ein wie selten zuvor, was direkt auf die Nachfrage einwirkt und eine gewisse Vorbildwirkung für Investoren hat. Noch wichtiger ist aber die ungebrochene Niedrigzinspolitik der Zentralbanken. Denn wenn Sparbuch & Co. keine Zinsen mehr abwerfen, wird Gold (das ebenfalls zinslos ist) attraktiver. Wei- ters glauben einige Experten, dass wir in naher Zukunft mit doch spürbar anzie- henden Teuerungsraten rechnen müssen, empirisch betrachtet sollte hiervon Gold als Inflationsschutz profitieren. Letztlich kommt auch noch eine gewisse Skepsis gegenüber Bargeld ins Spiel. Edelmetallexperte Ro- nald-Peter Stöferle meint dazu: „Die Geld- menge hat sich in den vergangenen Jahren massiv ausgeweitet, die Flut der ungedeck­ ten Papiergeldmenge steht Gold gegen- über, das sich seit Jahrtausenden be- währt hat. Deshalb glaube ich auch an eine zunehmende Rück- kehr zu dem Edelmetall.“ Rund zehn Prozent in Gold Wer sich dieser Meinung anschließt, steht schon einmal grundsätzlich vor der Entscheidung, wieviel Kapital er in diese Asset- klasse investieren soll. Die Portfoliotheorie empfiehlt eine Quote von fünf bis zehn Prozent des Gesamtportfolios, allerdings kommen natürlich indi- viduelle Faktoren wie Sicherheitsbe- dürfnis, Vermögen/Einkommen und na- türlich die persönliche Einschätzung zur Goldpreisentwicklung hinzu. Mit rund zehn Prozent liegt man aber nicht falsch. Aber wie soll ich nun am besten anlegen? Grundsätzlich stehen Finanzinstrumente wie ETCs (siehe dazu Bericht auf der rech- ten Seite) oder der physische Kauf zur Ver- fügung. Wer sich für die letztgenannte Vari- ante entscheidet, sollte auf Goldbarren und Anlegermünzen (Bullionmünzen) konzen- trieren, sie sind leicht vergleichbar und auch wieder gut zu veräußern. Im Gegen- satz zu Schmuck und Sammlermünzen, was eher etwas für Liebhaber und Experten ist. Der VKI empfiehlt, sich auf den Websites von anerkannten Anbietern einen groben Überblick zu verschaffen (zum Beispiel www.oegussa.at oder www.muenzeoester­ reich.at ), die online gezeigten Verkaufs- preise sind Preise für den Endkonsumenten. MÄRKTE & FONDS . Goldinvestments DAS KOSTEN FEINGOLDBARREN ANKAUF VERKAUF 1.000 g 45.139,68 € 45.815,00 € 500 g 22.569,84 € 22.921,00 € 250 g 11.284,92 € 11.470,00 € 100 g 4.513,97 € 4.594,00 € 50 g 2.256,98 € 2.301,90 € 1 oz. (31 g) 1.403,84 € 1.436,70 € 20 g 902,79 € 928,50 € 10 g 451,40 € 470,80 € 5 g 225,70 € 238,90 € 1 g 45,14 € 55,78 € Quelle: Ögussa (24.1.2019) Niedrige Zinsen, Krisengewitter, Geldschwemme. Viele Faktoren sprechen für eine stabile Unterstützung von Gold. Aber wie kauft man das begehrte Edelmetall eigentlich am besten? EinWegweiser. HARALD KOLERUS

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