GELD-Magazin, November 2019

November 2019 – GELD-MAGAZIN | 61 Deutschland | AKTIEN net Conti, dass sich die Flaute im Auto- mobilbereich in den kommenden fünf (!) Jahren nicht wesentlich verbessern wird. Immerhin erwies sich die Sparte mit Rei- fen und Kunststoffen mit weiter zwei- stelligen Margen erneut als Anker in der schwierigen Branchenlage. Im sonstigen Geschäft lag die Marge nur mehr bei 1,6 Prozent, konzernweit fiel die operative Rendite von 7,1 auf 5,6 Prozent. Das war besser als erwartet. KEIN ENDE IMWIRECARD-KRIMI Der Zahlungsabwickler Wirecard ist einen Schritt auf seine Kritiker zugegan- gen und hat eine externe Sonderprüfung eingeleitet. Im Zentrum: Die Dubaier Al Alam, ein Unternehmen, dessen Ge- schäfte mit Wirecard rund die Hälfte zum Ergebnis aus dem Jahr 2016 beigetra- gen haben sollen. Nach den Recherchen der Financial Times (FT) besitzt Al Alam jedoch weder Geschäftsräume, die der Größe des abgewickelten Geschäftes ent- sprechen, noch eine nennenswerte An- zahl an Mitarbeitern. Dabei wäre es nicht notwendig gewesen, sich dieses externen Dienstleisters zu bedienen, da man mit dem Tochterunternehmen Wirecard Pro- cessing das technische Know-how dafür selbst im Haus gehabt hätte. 15 der 34 Kunden, deren Zahlungen laut interner Wirecard-Dokumente über Al Alam ab- gewickelt wurden, hatten nach Recher- chen der FT den Namen Al Alam noch nie gehört. Kurios: Wirecard wickelte 2016 Zahlungen über 4,2 Milliarden Euro über Al Alam ab, erwirtschaftete damit aber mehr operativen Gewinn als mit den restlichen 62 Milliarden Euro an durch- geführten Transaktionen. Bei den Aktionären der Deutsche Börse AG herrscht Sonnenschein. Gut laufende Geschäfte mit der Absicherung von Risiken, der Aufbewahrung von Wertpapieren und dem Handel von Aktien halten die Deut­ sche Börse seit einiger Zeit auf Erfolgskurs. Zudem haben die Investoren die Hoffnung, dass der Konzern von einer stärkeren Re­ gulierung von einigen Marktplätzen wie dem Handel mit Devisen oder Rohstoffen profitieren kann. In diesem Segment hatte die Deutsche Börse zuletzt immer wieder zugekauft, meist aber kleinere Anbieter. Der große Wurf blieb bisher aus. Die Geschäfte mit biopharmazeutischen Produkten des Pharma- und Laborzuliefe­ rers Sartorius laufen weiterhin glänzend. In den ersten neun Monaten summierte sich der Umsatz auf 1,36 Milliarden Euro (+15,5 Prozent). Sartorius produziert z.B. Einweg-Bioreaktoren. Das operative Er­ gebnis (Ebitda) legte um 22,7 Prozent auf 361,1 Millionen Euro zu. Positiv ist, dass Sartorius seine Segmente Bioanalytik und Bioprozesstechnik mit einem Zukauf stär­ ken will. Die Übernahme einiger Geschäfts­ segmente von Danaher Life Science für rund 671 Millionen steht bevor. ISIN DE0005810055 KURS (08.11.2019) 135,23€ KGV 2019e 24,3 MARKTKAP. 25,03 Mrd.€ KGV 2020e 21,3 UMSATZ 2019e 2,95 Mrd.€ KGV 2021e 19,7 BUCHWERT/AKTIE 2019e 30,30€ DIV.2019e 2,18% United Internet (UI) und 1&1 Drillisch haben ihre Erwartungen beim operativen Ergebnis (EBITDA) um jeweils 85 Millionen Euro nach unten korrigiert. Der Rückgang ist dem Umstand geschuldet, dass die Unter­ nehmen bei einem Schiedsgutachten nicht Recht bekamen: 1&1 Drillisch hatte eine Preisreduzierung für Vorleistungen gefor­ dert, die das Unternehmen vom Wettbewer­ ber Telefónica Deutschland bezieht. Diese Ansprüche lehnte der Sachverständige ab. 1&1 Drillisch nutzt für seine Mobilfunk­ dienste das Netz von Telefónica Deutsch­ land und muss dafür Gebühren zahlen. ISIN DE0005089031 KURS (08.11.2019) 29,62€ KGV 2019e 14,4 MARKTKAP. 5,76 Mrd.€ KGV 2020e 12,6 UMSATZ 2019e 5,27 Mrd.€ KGV 2021e 11,9 BUCHWERT/AKTIE 2019e 23,00€ DIV.2019e 0,20% ISIN DE0007165631 KURS (08.11.2019) 180,40€ KGV 2019e 63,9 MARKTKAP. 11,87 Mrd.€ KGV 2020e 52,6 UMSATZ 2019e 1,82 Mrd.€ KGV 2021e 44,8 BUCHWERT/AKTIE 2019e 15,30€ DIV.2019e 0,44% SARTORIUS  | Weitere Zukäufe geplant DEUTSCHE BÖRSE  | Die Geschäfte laufen rund UNITED INTERNET & DRILLISCH  | Größter Kurssturz seit 2011

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