GELD-Magazin, November 2019

90 PROZENT der Firmware-Dateien (Software, die in elektronischen Gerä- ten eingebettet ist) enthalten kritische Sicher- heitslücken, so jüngste Erhebungen der Analyse- plattform IoT Inspector. Die Analyse zeichnet so- mit ein alarmierendes Bild. Zwar eröffnet das In- ternet of Things (IoT) Unternehmen neue lukra- tive Geschäftsfelder und ermöglicht eine voll- kommen vernetzte Geschäftswelt, Tatsache ist je- doch auch, dass die Sicherheit von IoT-Geräten nach wie vor stark vernachlässigt wird. In der Re- gel wimmelt die Firmware von IoT-Geräten nur so von Schwachstellen – ganz zur Freude von Cyber­ angreifern. 600 MILLIONEN Euro pro Jahr will die italienische Regierung mit ei- ner Internetsteuer einnehmen. Bereits ab 2020 sollen Online-Giganten wie Amazon und Google zur Kassa gebeten werden. Die „Web-Steuer“ von drei Prozent auf digitale Verkäufe ab einem Kon- zern-Umsatz von 750 Millionen Euro soll so wie- der Cash in die strapazierte Staatskasse spülen. ZAHLENSPIEL INVESTITIONSFREIBETRAG. Noch immer ist es nicht jedem bewusst: Unternehmer und Freiberufler können einen Teil ihres Gewinns steuerfrei stellen, wenn sie in ausgewählte Wert- papiere oder bestimmte Anlagegüter investieren. Alle natürlichen Personen mit betrieblichen Ein- kunftsarten, unabhängig davon, ob sie ihren Gewinn mittels Einnahmen-Ausgaben-Rechnung oder Bilanzierung ermitteln (Anmerkung: nicht Pauschalierer), können den Gewinnfreibetrag beanspruchen. Dieser macht bis zu 13 Prozent des Unternehmensgewinns. Praktisch: Liegt der Gewinn unter 30.000 Euro, wird der Freibetrag automatisch berücksichtigt. Wird diese Schwelle überschritten, kann der Gewinnfreibetrag mit be- STEUER SPAREN: Nur kein Geld verschenken! stimmten Investments in Anspruch genom- men werden. So können Wertpapiere erworben werden, die gem. § 14 Abs. 7 Z4 EStG auch zur Wertpapierdeckung von Pensionsrückstellungen geeignet sind. Paul Se- verin von der Erste Asset Management meint: „Interessant sind zum Beispiel gemischte Fonds, die über einen Ver- anlagungszeitraum von vier Jahren spannende Renditechancen bieten.“ GEFAHR AUF HOHER SEE. Nicht viele Men- schen kennen das Kürzel OSPAR, es handelt sich dabei um einen völkerrechtlichen Vertrag zum Schutz der Nordsee und des Nordostatlantiks. Es ist aber nur zu gut, dass es dieses Abkommen gibt, wie sich erst kürzlich wieder erwiesen hat. Im Rahmen des Sondertreffens der 15 OSPAR- Mitgliedstaaten zu den Plänen von Shell, Reste von vier Plattformen mit 11.000 Tonnen Öl in der Nordsee zu lassen, wurde die Entscheidung UMWELTSCHUTZ: Kein Öl ins Wasser gießen verschoben.Weitreichende Vorbehalte einiger An- rainerstaaten führten dazu, dass die Gespräche fortgesetzt werden müssen, bevor es zu einer Ent- scheidung kommen kann. Das Verschieben ist zwar ein erster Schritt, aber laut Greenpeace auch ein schwaches Ergebnis. „Die Mitgliedstaaten von OSPAR haben sich 1998 sehr gute Regeln in die- ser Frage gegeben. Der skandalöse Vorschlag von Shell, giftige Abfälle und somit tickende Zeitbom- ben in der Nordsee zu hinterlassen, hat einen primitiven Grund: Britische Industrie und Re- gierung vereint die Absicht, die Kosten für die Stilllegung um mindestens 35 Prozent zu sen- ken“, heißt es seitens der Umweltaktivisten. Die umstrittenen Öl-Plattformen befinden sich nord- östlich der Shetlandinseln und nur knapp 200 Kilometer von der norwegischen Küste entfernt. Greenpeace zeigt sich jedenfalls auch weiterhin kampfbereit, mit dem bekannten Schiff „Rainbow Warrior“ wurde bereits vor Ort in der wilden Nord- see demonstriert. Die Botschaft lautet: „Shell – Das Meer ist nicht eure Müllkippe!“ CREDITS: beigestellt; pixabay;Yaroslavna Kulinkina/stock.adobe.com 6 | GELD-MAGAZIN – November 2019 BRENNPUNKT | Kurzmeldungen FAKTEN ZUM GEWINNFREIBETRAG ERWARTETER GEWINN BEMESSUNGS- FREIBETRAG FREIBETRAG ZU INVESTIERENDER FÜR 2019 GRUNDLAGE IN % IN EURO BETRAG Bis zu 30.000€ 30.000€ 13% 3.900€ – Darüber bis 175.000€ 145.000€ 13% 18.850€ 18.850€ Darüber bis 350.000€ 175.000€ 7% 12.250€ 31.100€ Darüber bis 580.000€ 230.000€ 4,5% 10.350€ 41.450€ Quelle: Erste Bank HISTORISCHER ENTWURF. Im Oktober ist bei der UNO in Genf die fünfte Verhandlungs- runde zu einem verbindlichen Abkommen für Unternehmensverantwortung (TNC-Treaty) erfolg- reich zu Ende gegangen. Knapp 60 Staaten und über hundert Vertreter der Zivilgesellschaft dis- kutierten vor Ort. Die UN-Verhandlungen über ein verbindliches Abkommen zu Wirtschaft und Menschenrechten haben zum Ziel, dass Men- schenrechtsverstöße von Konzernen entlang der Wertschöpfungskette verhindert werden und nicht länger straflos bleiben. Erfreulich: Während die EU im Frühjahr noch eine Teilnahme ablehnte, hat sie nun an den Verhandlungen teilgenommen und ihre Position eingebracht. „Auch Österreich sollte eine pro-aktivere Rolle einnehmen“, fordert Carla Weinzierl, Koordinatorin der Treaty Alliance Austria. Noch ist der Vertrag nicht unter Dach und Fach, die nächste offizielle Verhandlungs- runde wird im Oktober 2020 wiederum in Genf stattfinden, dazwischen stehen informelle Kon- sultationen auf der Agenda. KONZERNE: Strengere Gangart Paul Severin, Head of Communications, Erste Asset Mgmt.

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