GELD-Magazin, Oktober 2019

D as Marktumfeld der Private Equity-Branche hat sich zuletzt verschlechtert. Private Equity (PE)-Buyouts sanken im zweiten Quartal 2019, was das Volumen der globalen PE- Buyout-Transaktionen anbelangt, im Vergleich zum Vorjahr um 41,1 Prozent auf 76,1 Milliarden Dollar. Mit 50,7 Pro- zent des Volumens lagen die USA klar in Führung. Die niedrigeren Volumina sind Resultat hoher Bewertungen bei man- chen PE-Investments. PRIVATE EQUITY-EXITS Im zweiten Quartal 2019 beliefen sich die globalen PE-Exit-Aktivitäten auf 104,2 Milliarden Dollar, was einem Rückgang von 10,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. „Der PE-Riese Blackstone zeigt jedoch, dass es nicht um Masse, sondern um Qualität geht. Black- stone konnte im zweite Quartal Exits mit einem Volumen von 10,6 Milliarden Dol- lar lukrieren. Beim Verkauf von Clover- leaf Cold Storage erzielte Blackstone eine Verdreifachung seines Kaufpreises, und das bei einer Haltedauer von nur einem Jahr. Führende gelistete US PE-Manager wie KKR, Carlyle, Apollo und Blackstone konnten Zuflüsse von 45 Milliarden Dol- lar verzeichnen – in den letzten zwölf Mo- naten waren es stattliche 150,7 Milliar- den Dollar“, erklärt Simone Hirschvogel von SEB Investment Management. Die globale IPO-Aktivität verlangsamte sich im zweiten Quartal 2019 weiter (im ers­ ten Quartal gab es schon leichte Rück- gänge). Allerdings kamen eine Reihe von mit Spannung erwarteten, hochkarä- tigen Unicorns auf den Markt. IPO-AKTIVITÄT: USA IN FÜHRUNG Als Unicorn (Einhorn) werden Unter- nehmen bezeichnet, die privat gehalten werden und bereits eine Bewertung von über einer Milliarde Dollar aufweisen. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2018 stieg der Emissionserlös weltweit um 14 Prozent auf 56,8 Milliarden Dollar. Zahl- reiche IPOs, vor allem in den USA, zei- gen, dass der Exit-Kanal Börsengang weiterhin gut funktioniert. So stiegen die IPO-Aktivitäten in den USA im Rahmen von 66 Transaktionen um 79 Prozent auf 27,0 Milliarden Dollar. In Europa stiegen die IPOs um 14 Prozent auf 14,5 Milliar­ den Dollar. Für Aufsehen sorgte indes der Börsengang einer bisher privaten PE-Gesellschaft, der schwedischen EQT Group. Diese befindet sich nun auch in den Portfolios gelisteter PE-Fonds, wie dem Partners Group Listed Private Equi- ty Fund oder dem LGT Crown Listed Pri- vate Equity. „Wir denken, dass die Dy- namik des PE-Marktes weiterhin intakt bleibt. Seit 2010 wurden 5000 Milliar- den Dollar an primären Commitments CREDIT: beigestellt ALTERNATIVE INVESTMENTS | Private Equity 68 | GELD-MAGAZIN – Oktober 2019 Die Private Equity-Branche hat ihren Aufwärtstrend gegen Ende 2018 zwar fortgesetzt, im ersten Halbjahr 2019 jedoch kam es zu einem vorübergehenden Rückschlag, vor allem in Europa. Wie Anleger dennoch investieren können, zeigt die folgende Marktanalyse. Wolfgang Regner Spezielle Investments Das P3-Zertifikat konnte sich seit der Finanz- krise 2009 im Wert fast verzehnfachen. ISIN: DE0001734994 „Seit dem Jahr 2010 hat der Private Equity-Markt Com- mitments in Höhe von 5000 Milliarden Dollar abgegeben“ Benjamin Isler, LGT Das Wertpapier der Partners Group Private Equity ist an die Wertentwicklung eines Portfolios aus internationalen Private Equity-Anlagen gekoppelt und eröffnet somit auch Privatinvestoren die Möglich- keit, in diese Anlageklasse zu investieren. Das Papier ist täglich handelbar (Börse Stuttgart), der Spread liegt normalerweise bei rund 1,5 Prozent. Investiert wird in PE- Fonds renommierter Gesellschaften und in Direktbeteiligungen, bei denen nur auf einer Ebene Gebühren anfallen. Und das Beste daran: Das Papier wird mit einem erheblichen Abschlag zum inneren Wert der Beteiligungen (NAV) gehandelt, aktuell liegt der Discount bei rund 25 Prozent. Das Zertifikat läuft zwar noch bis zum Jahr 2031, doch mit einem Sonderkündigungs- recht alle fünf Jahre. Der nächste Termin ist schon im Dezember 2020, da kann dann P3-ZERTIFIKAT  | Private Equity mit 25 Prozent Discount der Discount zum NAV lukriert werden. Da die Beteiligungen nicht über Nacht verkauft werden können, beträgt die Ausschüttungs- periode rund sieben Jahre. Übrigens stieg der NAV im ersten Halbjahr 2019 bei gerin- gen Schwankungen um gut zehn Prozent.

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