GELD-Magazin, September 2019

317 MILLIONEN EURO pro Jahr flie- ßen als Taschengeld in Kinder- hände. Diese doch recht beeindruckende Zahl wurde vom Erste Financial Life Park in einer Hochrechnung beziffert. Die Experten haben auch gleich noch einen Tipp parat. Eine Orientie- rung, wann und wieviel Geld ausbezahlt werden sollte, gibt eine einfache Formel: Bei Kindern empfehlen sich 30 bis 50 Cent, multipliziert mit dem Lebensjahr des Kindes pro Woche. Bei Jugendlichen sind es zwei bis 3,6 Euro mal dem Alter des Teenagers pro Monat 29. JULI: Auf diesen Tag fiel heuer der „Earth Overshoot Day“. Er gibt an, wann die Weltbevölkerung rein rechnerisch alle nachwachsenden Rohstoffe verbraucht, die im gesamten Jahr von der Erde reproduziert werden können. Der „Earth Overshoot Day“ wurde heuer so früh wie nie zuvor erreicht. Österreich bei- spielsweise benötigt aktuell mehr als das Dop- pelte seiner verfügbaren Biokapazität. 550 MILLIARDEN Rechnungen wer- den 2019 Prognosen zufolge er- stellt werden. Wobei davon aber erst 55 Milliar- den, also zehn Prozent, komplett papierlos erfol- gen. Somit bietet E-Paper noch unausgeschöpftes Einsparungspotenzial, nicht zuletzt, was unsere Umwelt betrifft. „Selbst wenn pro Rechnung nur ein Blatt Papier ausge- druckt wird, ergibt sich bei einer Umstellung auf elektronischen Datenaus- tausch ein theoretisches Einsparungspotenzial von 495 Milliarden Blatt alleine in diesem Jahr“, erläutert Gerd Marlovits, Geschäftsführer von Editel Austria. Bei einem Gewicht von fünf Gramm pro DIN A4-Blatt könnte man dadurch also jähr- lich 2,475 Millionen Tonnen Papier einsparen. Angesichts der aktuellen, sehr heiß diskutierten Klimadebatte eine interessante Zahl. In Öster­ reich werden bereits 30 Prozent aller Rech- nungen elektronisch ausgetauscht, was in etwa dem europäischen Schnitt entspricht. ZAHLENSPIEL WIRTSCHAFT LEIDET. Boris Johnson hat mit der Zwangsbeurlaubung des britischen Parla- ments nicht nur der Demokratie einenBärendienst erwiesen. Auch die Wirtschaft des Landes stöhnt unter der prolongierten Exzessen rund um den Brexit. So warnte etwa der britische Industriever- band CBI, dass UK-Unternehmen viele Milliarden Pfund aus Investitionen abziehen und stattdes- sen in No-Deal-Vorbereitungen stecken werden. Außerdem könnten internationale Anleger von der Posse „made in Britain“ zu- nehmend abgeschreckt werden. Erste negative Auswirkungen sind bereits deutlich spürbar: So ging das BIP der immerhin fünftgrößten Volkswirtschaft der Welt im zweiten Quartal 2019 zum ersten Mal seit dem Jahre 2012 zurück. DieWirtschaftslei- stung schrumpfte im Vergleich zum Vorquartal zwar „nur“ um 0,2 Prozent, Experten hatten zuvor aber lediglich mit einer BREXIT: Chaos-Tage werden fortgesetzt Stagnation gerechnet. Im ersten Quartal war das Bip auf „der Insel“ immerhin noch um 0,5 Pro- zent in die Höhe geklettert. Wobei die britische Statistikbehörde ONS eindeutig die Brexit-Ängste für das Absacken der Wirtschaftsleistung verant- wortlich machte. Das Absacken in eine Rezession ist jetzt alles andere als unwahrscheinlich gewor- den. Und es könnte noch schlimmer kommen: Ein Brexit ohne Austrittsabkommen könnte laut einer Analyse der UNO zu Exportverlusten von minde- stens 16 Milliarden Dollar für das Vereinigte Königreich füh- ren. Dabei wird der Schaden wahrscheinlich noch viel heftiger ausfallen, da auch indirekte Auswirkungen zu befürchten sind. Übrigens hat die Bertels- mann Stiftung errechnet, dass in Österreich durch den Brexit Einkommensverluste von rund 724 Millionen Euro zu erwarten seien, das würde wiederum 83 Euro pro Kopf entsprechen. BÖSES UNTERNEHMEN? Cargill ist der größte Agrar-Händler der Welt und verdient seine Milliar­ den mit landwirtschaftlichen Gütern wie Soja, Fleisch und Palmöl. Von der Initiative „Rettet den Regenwald“ wurde der Konzern jetzt mit dem wenig schmeichelhaften Attribut „schlimmstes Unternehmen der Welt“ bedacht. Begründung: Die Firma sei verantwortlich für massive Umwelt- zerstörung und Menschenrechtsverletzungen; Cargill soll etwa mit Unternehmen zusammen­ arbeiten, die in Sklaven- und Kinderarbeit verstrickt sind. Kein gutes Bild für Investoren. CARGILL: Harte Kritik CREDITS: beigestellt; Foreign & Commonwealth Office; guentermanaus,agcreativelab,Gina Sanders/stock.adobe.com 6 | GELD-MAGAZIN – September 2019 BRENNPUNKT | Kurzmeldungen Gerd Marlovits, Geschäftsführer Editel Austria 905 MILLIARDEN SCHWER. Die Marktkapi- talisierung der 100 größten Aktiengesellschaften der Welt ist innerhalb eines Jahres um über eine Billion auf insgesamt 21 Billionen Dollar ge- stiegen. So lautet eines der Kernergebnisse des „Global Top 100“-Rankings von PwC. Die Studie analysiert die 100 weltweit führenden Unter- nehmen nach Marktkapitalisierung. Interessant: Erstmals nach sieben Jahren in Folge an der Spit- ze wurde Apple von Microsoft als wertvollstes Unternehmen abgelöst. Der US-Technologiekon- zern verzeichnete eine Marktkapitalisierung von 905 Milliarden US-Dollar (Wachstum: 29 Prozent gegenüber 5 Prozent bei Apple). Weitere Ergeb- nisse des Reports: Bereits im fünften Jahr in Folge stammt mehr als die Hälfte (54) der wert- vollsten Unternehmen weltweit aus den USA. Ihr Anteil an der Marktkapitalisierung liegt bei 63 Prozent (2018: 61 Prozent). Der Großraum China verzeichnete hingegen einen Rückgang, insbe- sondere aufgrund von Handelsunsicherheiten und deren Auswirkungen auf die lokalen Märkte. MICROSOFT: Spitzenreiter

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