GELD-Magazin, September 2019

Partnerland Deutschland verschlechtert. Der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone ist zwar im August um 0,6 auf 47 Punkte und in Deutsch- land von 43,2 auf 43,6 Zähler gestiegen, gleichzeitig hat sich aber der Ausblick auf Jahresfrist eingetrübt. Während die Produktionserwartungen der deutschen In- dustrie sogar stark rückläufig sind, besteht im Euroraum bei einem Erwartungsindex von 51 Punkten zwar nachlassender, aber immerhin leichter Optimismus. Kehren wir zurück nach Österreich: Die Stabilisierung des Konjunk- turabschwungs in der heimischen Industrie ist vor allem auf nachlassende Einbußen im Neugeschäft zurückzuführen. Zwar sind die Auftragseingänge imAugust den achten Monat in Folge gesunken, das Tempo des Rückgangs hat sich jedoch verlangsamt. Mit 48,1 Punkten weist der Neuauftragsindex den höchsten Wert seit Februar auf. Mit 47,3 Zählern erreicht der Index den besten Wert des laufenden Jahres. GLÜCK IM UNGLÜCK. Die heimische Industrie leidet weiterhin unter den Folgen der Abschwächung des Welthandels, bedingt durch politische Span- nungen und der Verschärfung des Handelskonflikts. „Der UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex erreicht im August 47,9 Punkte. Damit liegt der Indikator mittlerweile den fünften Monat in Folge unter der Wachstums- schwelle von 50 Punkten und weist damit auf eine Fortsetzung der leichten Rezession in der heimischen Industrie über den ganzen Sommer hin“, so UniCredit Bank Austria-Chefökonom Ste- fan Bruckbauer. Der Experte ergänzt: „ Allerdings hat im August die kontinuierliche Verschlech- terung des Index über insgesamt neun Monate geendet. Erstmals gibt es nun Anzeichen dafür, dass sich das Tempo des Abschwungs der Indus- trie einbremst.“ Während also eine Stabilisierung der heimischen Industriekonjunktur erkennbar ist, haben sich die mittelfristigen Aussichten auch im Euroraum und im wichtigsten österreichischen INDUSTRIEKONJUNKTUR ÖSTERREICH: Abschwung verliert an Dynamik CREDIT: beigestellt 20 | GELD-MAGAZIN – SEPTEMBER 2019 WIRTSCHAFT | Kurzmeldungen GELDANLAGE MIT ZUKUNFT gewinn-messe.at 17. –18. Oktober 2019 Messe Wien VERLÄSSLICH. Das Zahlungsverhalten öster- reichischer Firmen hat sich von 2017 auf 2018 deutlich verbessert, so CRIF Österreich. Der durch- schnittliche Anteil der Firmen mit eröffneten Inkassofällen ist im Erhebungszeitraum von 3,75 auf 3,25 Prozent zurückgegangen. Über die beste Zahlungsmoral verfügen übrigens Tiroler Unterneh- men. „Die Daten zeigen, dass heimische Betriebe grundsätzlich verlässliche Geschäftspartner sind und Rechnungen in den meisten Fällen zeitnah be- zahlt werden“, erklärt Boris Recsey, Geschäftsführer von CRIF Österreich. UNTERNEHMEN: Zahlungsmoral steigt Quelle: IHS Markit,UniCredit Research BA EINKAUFSMANAGERINDEX saisonbereinigt unbereinigt HOHER STRESSFAKTOR. Überstunden gehören in gewerblichen Jobs zum Arbeitsalltag. Das zeigt der aktuelle Blue Collar-Kompass des Recruiting-Spezialisten mobileJob, für den 1000 Arbeitnehmer mit nicht akademischem Hintergrund befragt worden sind. Demnach arbeiten 74 Prozent aller Nichtakademiker regelmäßig mehr als in ihren Arbeits- verträgen vereinbart wurde. 23 Prozent kommen dabei auf zwei bis vier Überstunden, 13 Prozent auf vier bis sechs und weitere 15 Prozent auf sogar mehr als sechs Stunden im Verlauf einer fünftägigen Arbeitswoche. Alarmierend sind die Zahlen vor allem deshalb, weil zwei Drittel der Befragten (65 Prozent) in dem hohen Arbeitsaufkommen und den Über- stunden einen zentralen Stressauslöser erkennen. ARBEITSWELT: Überstunden sind Alltag Boris Recsey, Geschäftsführer, CRIF Österreich

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