GELD-Magazin, Juli/August 2019

JULI/AUGUST 2019 – GELD-MAGAZIN | 75 zent). Auch bei der BUWOG gibt man sich gelassen, was die stärkere Preisstei­ gerung von Eigentums- gegenüber Miet­ preisen angeht. „Der Vertriebserfolg un­ serer Projekte bestätigt uns, dass die ak­ tuellen Marktentwicklungen wenig Aus­ wirkungen auf die Nachfrage nach Woh­ nungen, die zur Weitervermietung vorge­ sehen sind, haben“, erklärt Andreas Hol­ ler, Geschäftsführer der BUWOG Group. Bevölkerungszuwachs hilft dem Markt Die Preise für Wohnungseigentum werden weiterhin leicht zulegen, davon geht die Branche aus. Neben den stei­ genden Baukosten und der Verknappung bei den Baugründen wird dies vor allem mit dem rasanten Bevölkerungswachs­ tum erklärt. Bis zum Jahr 2034 wird Wien um die Größe von Graz wachsen. „Es besteht hier seit Jahren ein Nachfra­ geüberhang“, erklärt Holler. Dementspre­ chend hoch ist das Neubauvolumen und damit eine für Anleger relevante Asset­ klasse. „Privatanleger, die sich z.B. aus Gründen der Altersvorsorge eine Woh­ nung anschaffen, wollen vor allem Si­ cherheit bzw. ein Investment mit Bestän­ digkeit und suchen nicht zwingend nach der Megarendite. Daher werden Wohnim­ mobilien weiterhin interessante Investi- tionen bleiben“, so Holler. Aktuell um­ fasst die Development-Pipeline der BU­ WOG in Österreich 3000 Wohneinheiten, die für den Verkauf bestimmt sind. Die zur Weitervermietung geeigneten Ein­ heiten werden zu durchschnittlich 4000 Euro pro Quadratmeter angeboten. Lage, Lage, Lage Der Vorsorgewohnungsinvestor hat bei der Wahl seines Objekts strikt zwi­ schen seinen eigenen Wohnbedürfnissen und dem Vorsorgeprodukt zu unterschei­ den. Vor allem die Größe bzw. Konzep­ tion der Wohnung sowie die Lage sind bei der Wahl von entscheidender Bedeutung. „Man sollte bei einer Vorsorgewohnung immer langfristig denken – wichtig sind hier auch Preissteigerungen in diversen Bezirken oder Grätzeln. Hier kann man mit einem guten Riecher und einer län­ gerfristigen Perspektive eine gute Rendite einfahren“, ist Martin Müller von JP Im­ mobilien überzeugt. An erster Stelle im Ranking befindet sich laut EHL Markt­ bericht Favoriten vor Donaustadt und Landstraße, Floridsdorf, Brigittenau und Ottakring folgen auf den weiteren Plät­ zen. Bezirke wie Währing oder Döbling, die bereits ein sehr hohes Preisniveau aufweisen, findet man unter den ersten Plätzen vergeblich. Bei der Größe der Wohnung ist darauf zu achten, dass sie für einen großen Mietermarkt interessant ist. Ideal sind hier Wohnungen vor allem zwischen 55 und 90 Quadratmeter. Bei der Finanzierung raten die meis­ ten Experten zu einem Eigenkapitalan­ teil von mindestens 30 Prozent. Je höher der Eigenkapitalanteil, desto unabhän­ giger ist man gegenüber Erhöhungen der Zinssätze für Fremdkapital. Je geringer dieser Anteil, umso höher ist die Absetz­ barkeit der Fremdkapitalzinsen. Steigen die Kosten und Zinsen stärker an, sinkt die Nettomietrendite. Ein gewisser An­ teil an Fremdkapital ist jedenfalls auf- grund der steuerlichen Absetzbarkeit zu empfehlen. So könnten bei einer ange­ nommenen Mietrendite von drei Prozent 1,5 Prozent Fremdkapitalzinsen und 1,5 Prozent Afa von den Anschaffungskosten nahezu die gesamten Mieten entsteuert werden. Wer also in Vorsorgewohnungen investiert, der muss Eigenkapital zwi­ schen 30.000 und 90.000 Euro in die Hand nehmen und vor allem darauf ach­ ten, dass das Investment seinen Wert beibehält. Dabei gilt die Zauberformel: Lage, Lage, Lage. „Im Vergleich zu anderen konserva­ tiven Anlageformen ist die Rendite bei Vorsorgewohnungen noch immer gut.“ Erhard Rottensteiner, Raab & Raab „Die Investition in eine Wohnimmobilie wird nach wie vor als sicheres Investment gesehen.“ Sandra Bauernfeind, EHL Wohnen „Die aktuellen Marktentwicklungen haben wenig Auswir­ kungen auf die Nachfrage nach Wohnungen.“ Andreas Holler, BUWOG „Unsere Kunden bevorzugen Wohn­ viertel, die neu entstehen und ein Potenzial der Wert­ steigerung bergen.“ Martina Hirsch, s Real Vorsorgewohnungen | IMMOBILIEN

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