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4. Mai 2022

Zahlen verdoppelt: E-Autos rollen an

Das Wachstum bei den weltweiten Neuzulassungen von reinelektrischen Fahrzeugen hat sich im ersten Quartal 2022 im Vergleich zum Vorjahresquartal mehr als verdoppelt. Auch in Österreich werden E-Autos immer beliebter.

Günther Reiter Automotive Leader bei PwC Österreich
Günther Reiter Automotive Leader bei PwC Österreich

Das zeigen die Ergebnisse des aktuellen „Electric Vehicle Sales Review“ von PwC und Strategy&, der Strategieberatung von PwC. Hier wurden die Neuzulassungszahlen in weltweit 14 ausgewählten Märkten ausgewertet.

China setzt auf E-Autos

Ein Großteil des Anstiegs geht auf den chinesischen Markt zurück, wo zwei von drei aller weltweiten BEVs (reinelektrische Fahrzeuge, Battery Electric Vehicles) verkauft wurden. Aber auch in Europa und den USA legen BEVs mit einem Anstieg um 55 bzw. 100% der Neuzulassungen im ersten Quartal deutlich zu. In Österreich zeigt sich eine klare Präferenz für BEVs mit 8,2% mehr Neuzulassungen, während andere Antriebsstränge wie Plug-in-Hybride (-13,9%) und Hybride (-5,1%) im Vergleich zum Vorjahresquartal verlieren.

Neuzulassungen von E-Fahrzeugen in Österreich

 Neuzulassungen
Q1/2022
Zuwachsrate
Q1/2022 vs.Q1/2021 
Marktanteil Neuzulassungen
Q1 2022 
BEV 7.166 8,2% 13,7% 
PHEV 3.206 -13,9% 6,1% 
Hybride 9.702 -5,1% 18,5% 
Gesamt 20.074 -2,4% 38,3% 

Elektro-Expansion

„Trotz anhaltender Belastungen durch die wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie und neuer Lieferkettenengpässe durch den Krieg in der Ukraine haben es viele Automobilhersteller mit der Einführung neuer Produkte geschafft, ihre BEV-Marktanteile in den wichtigsten Absatzmärken zu erhöhen“, so Johannes Schneider, Partner bei Strategy& Österreich. „Die Hersteller stemmen sich mit aller Macht gegen die Krise und setzen mit milliardenschweren Investitionen auf die Elektro-Expansion, während sie die Transformation der Branche weiter vorantreiben.“

Fokus auf BEVs

Durch erneute Lieferengpässe schwinden vor allem in Europa die Marktanteile der Plug-In-Hybride (PHEV) und ihre Bedeutung als Brückentechnologie auf dem Weg zur vollelektrischen Mobilität. In den untersuchten europäischen Märkten sind die Verkäufe um 8% im Vergleich zum Vorjahresquartal zurückgegangen. Die europäischen Hersteller fokussieren sich inzwischen auf die vollelektrische Zukunftstechnologie und forcieren die Sicherung von BEV-Marktanteilen. Das zeigt sich in steigenden Lieferzeiten bzw. kompletten Bestellannahmestopps bei PHEVs.

Knappe Metalle

„Hatte zunächst die Chip-Knappheit das Wachstum ausgebremst, kommt es nun aufgrund der wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland als Reaktion auf die Invasion der Ukraine zu extremen Preissteigerungen und Versorgungsengpässen bei wichtigen Metallen, die für die Herstellung von Batterien verwendet werden – Lithium, Nickel und Kobalt. Noch im Jahr 2021 war Russland der drittgrößte Nickellieferant der Welt. In Zukunft wird der Zugang zu wichtigen Rohstoffen ebenso bedeutend werden wie technische Exzellenz bei Fahrzeug- und Softwareentwicklung“, ergänzt Günther Reiter, Automotive Leader bei PwC Österreich.

„Neben Investitionen in eine lokale Batterieproduktion und den Aufbau von Gigafactories in Europa und den USA könnten zukünftig auch Partnerschaften mit Rohstoffherstellern eine größere Rolle für Automobilhersteller spielen, um die Abhängigkeit von volatilen Lieferketten zu reduzieren“, so der Experte.

PWC/HK

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