WIFO: Heimische Wirtschaft geschrumpft
Gemäß der aktuellen Schnellschätzung des WIFO sank die österreichische Wirtschaftsleistung im 4. Quartal 2022 gegenüber dem Vorquartal um 0,7%. Während Dienstleistungsbereiche und privater Konsum die Konjunktur belasteten, verlief die Entwicklung in Industrie und Außenhandel noch stabil.
Erwartungsgemäß nahm die wirtschaftliche Dynamik zu Jahresende weiter ab. Gemäß ersten Berechnungen sank das heimische BIP im IV. Quartal 2022 um 0,7%. Damit ging die Wirtschaftsleistung nach drei Quartalen positiven Wachstums im Jahr 2022 (I. Quartal +1,2%, II. Quartal +1,9%, III. Quartal 2022 +0,2%) erstmals wieder zurück.
Internationale Konjunktur belastet
Im Jahresvergleich stieg der Wert um 2,7% (gegenüber dem IV. Quartal 2021). Dieses hohe Wachstum ergibt sich aufgrund des niedrigeren Niveaus im Vorjahr, wo Maßnahmen des vierten Lockdowns im Rahmen der COVID-19-Pandemie die wirtschaftliche Aktivität in Österreich belasteten. Damit belief sich das auf Basis unbereinigter Werte errechnete Wirtschaftswachstum im gesamten Jahr 2022 auf 4,7%.
Vor dem Hintergrund der weltweiten Konjunkturabschwächung verlor auch die heimische Industrie seit der Jahresmitte 2022 an Schwung. Im IV. Quartal stagnierte die Wertschöpfung in der Industrie im Vorquartalsvergleich. In der Bauwirtschaft wurde ein Rückgang von 0,9% verzeichnet.
Entwicklung des realen Bruttoinlandsproduktes
Dynamik lässt nach
Auch die Erstellung von Dienstleistungen drückte die gesamtwirtschaftliche Dynamik. Im Bereich Handel, Verkehr, Beherbergung und Gastronomie lag die Wertschöpfung um 2,7% unter dem Vorquartal. Spiegelbildlich ging die Konsumnachfrage der privaten Haushalte zurück (-2,4%). Die hohen Verbraucherpreise belasteten hier die Entwicklung deutlich.
WIFO/HK