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27. April 2021

Wasserstoff – wohin geht die Reise?

Wasserstoffaktien: Nur ein Hype oder doch die Energie der Zukunft? Eine klimaneutrale Wirtschaft braucht ökologische Versorger. Welche Rolle spielen dabei Wasserstoff & Co.? Christian Rom, Co-Portfolio Manager des DNB Fund – Renewable Energy, wirft einen Blick auf die Subsektoren.

Christian Rom, Co-Portfolio Manager des DNB Fund – Renewable Energy

Wasserstoff ist nach Meinung von vielen Experten das neue, zukünftige Öl. Bis 2050 könnte der weltweite Markt ein Umsatzvolumen von bis zu 2,5 Billionen Dollar erreichen, so eine Berechnung der Unternehmensberatung McKinsey. Neben der Reduzierung der Emissionen sind vor allem die steigende globale Nachfrage nach nachhaltig erzeugten Energien sowie die Entwicklung hin zu einer Kreislaufwirtschaft die langfristigen Treiber. Nochmals beschleunigt wird dieser Trend von der Politik mit der Ankündigung eines grünen Konjunkturprogramms, während zugleich die Anstrengungen im Rahmen des Pariser Abkommens verstärkt werden.

Im Jahr 2020 führte eine ausgeprägte Neubewertung der Wasserstoffaktien zu einem deutlichen Kursanstieg. Seit Jahresanfang hat sich die Euphorie wieder abgekühlt. Insgesamt befinden wir uns erst am Beginn der „grünen“ Energiewende und „grüner“ Wasserstoff erfährt einen starken regulatorischen Schub. Er ist der Schlüssel zu Wirtschaftszweigen, in denen die Emissionen ansonsten schwer zu reduzieren sind. Darüber hinaus wirken sich der günstige Ökostrom und die zunehmenden Skaleneffekte in der Industrie degressiv auf die Kosten aus. Andererseits wird die Branche in der ersten Hälfte dieses Jahrzehnts noch stark von Subventionen abhängig sein, die in der Regel ein nicht unerhebliches Maß an Volatilität aufweisen.

Bau und Betrieb von Gebäuden spielen entscheidende Rolle

Mit Blick auf die Subsektoren wächst die Nachfrage nach Solar- und Onshore-Windturbinen mit dem technologischen Fortschritt sowohl in bestehenden als auch in neuen Märkten weiter und erhöht den Wettbewerb. Dies ist der eigentliche Motor für die Elektrifizierung der Weltwirtschaft, die auch der Schlüssel zu einer emissionsfreien Zukunft ist. Heute werden noch 80 % der Energie aus fossilen Quellen gewonnen. Im Jahr 2050 hingegen werden rund 80 % der Energie aus Strom stammen, der aus erneuerbaren Energien gewonnen wird.

Wichtig bleibt zudem die Energieeffizienz. Dies manifestiert sich vor allem in den drei Bereichen Transport, Industrie und Bau. Der Bausektor ist derzeit am attraktivsten, da er durch seine günstige Bewertung stark unterstützt wird. Außerdem verbessern sich die Wachstumsaussichten angesichts der Infrastrukturpakete, die von der EU und den USA erwartet werden, um die Wirtschaft nach der Pandemie zu stimulieren und gleichzeitig die Emissionen zu reduzieren. Der Bau und Betrieb von Gebäuden – für 30 bis 40 % des weltweiten Endenergieverbrauchs und der energiebedingten CO2-Emissionen verantwortlich – wird eine entscheidende Rolle spielen.

Im Blickfeld: Stromspeicherung

Ebenfalls sehr stark wachsen dürfte nicht zuletzt die Offshore-Windenergie, da dieser Sektor so stark voranschreiten wird, dass er ohne Subventionen kostenmäßig mit Solar- und Onshore-Windenergie konkurrieren kann. Daneben erscheint die Stromspeicherung chancenreich, denn künftig wird eine große Anzahl von Batterien sowohl für die Elektrifizierung des Transportsektors als auch für die Unterstützung der Stromnetze benötigt. Angesichts des starken Mengenwettbewerbs mit begrenzten Alleinstellungsmerkmalen und der Tatsache, dass die Batterietechnologie weiterhin ein Risiko darstellt, sind die Investitionsmöglichkeiten derzeit zwar wenig attraktiv. Anleger sollten dieses Thema aber weiter im Auge behalten.

Beim DNB Fund – Renewable Energy kommen Unternehmen in die nähere Auswahl, deren Dienstleistungen und Technologien zur Reduzierung der globalen Emissionen beitragen. Um sich zu qualifizieren, müssen Unternehmen nachweisen, dass das Streben nach niedrigeren Emissionen ein wesentlicher Treiber für ihr Geschäft ist. Das Portfolio-Team berücksichtigt bei der Bewertung eines Unternehmens die Emissionen über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg.

Darüber hinaus müssen sie über ein bewährtes Management und eine herausragende Corporate Governance verfügen. Und schließlich sollte sich idealerweise neben Kurssteigerungspotenzial auch ein gutes Momentum identifizieren lassen. DNB Asset Management hat diese Strategie bereits 1989 implementiert und sieht sich darin bestätigt, dass der beste Weg, um nachhaltig Alpha zu generieren, über einen Value-basierten Bottom-up-Ansatz führt.

Eine Position des im vergangenen Jahr zum dritten Mal in Folge vom Fachverband Forum für Nachhaltige Geldanlagen mit der höchstmöglichen Bewertung von drei Sternen des FNG-Siegels ausgezeichnet wurde, ist beispielsweise Wartsila. Das Unternehmen ist ein weltweit führender Anbieter von nachhaltigen Lösungen für den Marinesektor und bietet gleichzeitig Speicher- und andere Ausgleichslösungen für den Energiesektor an. So liefert Wartsila hoch effiziente Motoren für den maritimen Industriezweig. Diese zeichnen sich durch eine hohe Toleranz gegenüber verschiedenen Kraftstoffen (einschließlich Wasserstoff) aus. Das wird entscheidend sein, wenn man beginnt, die nächste Generation von Schiffen zu bestellen.

DNB Asset Management/SJ

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