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5. Mai 2022

Wasserkrise: Milliardenverluste

Finanzinstitute und Investoren sind erheblichen Risiken ausgesetzt, die durch erschöpfte und kontaminierte Wasservorräte entstehen. Finanzielle Einbußen in Milliardenhöhe sind bereits jetzt schon Realität.

Cate Lamb, CDP's globale Direktorin für Wassersicherheit,
Cate Lamb, CDP’s globale Direktorin für Wassersicherheit

Das belegt ein Bericht der Non-Profit-Organisationen CDP und Planet Tracker. Die Finanzmärkte haben bereits ein scharfes Auge auf die durch die Klimakrise möglicherweise wertlos gewordenen Investitionen von Energieunternehmen geworfen. „Stranded assets“, die durch die globale Wasserkrise entstehen, sind hingegen noch weitgehend unbeachtet.

Milliarden „versickern“

Dabei wurden laut der Analyse im letzten Jahrzehnt 2,5 Billionen USD in wasserintensive Unternehmen gepumpt. Der Bericht führt vor Auge, dass Finanzinstitute und Anleger signifikanten Risiken ausgesetzt sind, die durch erschöpfte oder verschmutzte Wasservorräte entstehen. 13,5 Milliarden US-Dollar sind in den Sektoren Öl und Gas, Stromversorgung, Kohle sowie Metall und Bergbau bereits verloren gegangen. Weitere 2 Milliarden US-Dollar sind bei großen Infrastrukturprojekten aufgrund von Problemen mit dem Wasser gefährdet. Ein Drittel der börsennotierten Finanzinstitute bewertet solche Risiken jedoch noch nicht.

Wasser vernachlässigt

Wasser

Cate Lamb, CDP’s globale Direktorin für Wassersicherheit, analysiert: „Die globale Wasserkrise findet genau hier und jetzt statt. Die Unternehmen verlieren bereits Milliarden an Einnahmen, weil sie die Wassersicherheit nicht in ihre kurz-, mittel- und langfristigen strategischen Entscheidungen einbeziehen. Unsere neue Studie zeigt, dass die Situation nicht nur für die Unternehmen, sondern auch für die Finanziers erhebliche finanzielle Auswirkungen hat.“

Krise in Echtzeit

Die Expertin meint weiter: „Die Finanzdienstleister und Investoren müssen verstehen, wie stark sie diesen Risiken ausgesetzt sind und sofortige Maßnahmen ergreifen, bevor es zu spät ist. Dies ist eine Krise, die sich in Echtzeit und mit realen Folgen abspielt. Zu lange ist man davon ausgegangen, dass die Wasservorräte immer im Überfluss vorhanden sein werden. Diese Denkweise hat dazu geführt, dass viele der Süßwasser-Grundwasserleiter der Welt an ihre Grenzen stoßen. Wir müssen die Finanzströme in riskante Infrastrukturprojekte, die bereits jetzt Geld verschlingen, stoppen.“

CDP/HK

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