fbpx
10. Februar 2021

Warnung vor zu viel Optimismus

„Eine gesunde Dosis Skepsis“ – das ist es, was die Chefstrategin von Principal Global Investors, Seema Shah, Anlegern derzeit empfiehlt.

Seema Shah, Chefstrategin bei Principal Global Investors

Die Expertin meint in einem aktuellen Blogbeitrag: „2021 könnte ein härteres Jahr werden, als viele von uns erwartet haben. Die Öffnung der Volkswirtschaften wird ein gradueller Prozess sein, und die einzelnen Länder werden sich in sehr unterschiedlichem Tempo bewegen. Wichtig für Investoren ist jedoch – und das haben die Märkte bereits erkannt – dass es eine Frage des Wann und nicht des Ob ist, dass die Erholung greift.“

Nachteil für Emerging Markets

Optimistisch ist Shah für die Entwicklung in den Industrienationen, während sie Schwellenländer skeptischer beurteilt: „Ein großer Teil der gefährdeten Bevölkerungsgruppen in den entwickelten Märkten sollte ihre erste Dosis bis Ende Q1 erhalten. Daher wird die verzögerte Einführung zwar zu einem etwas niedrigeren BIP-Wachstum im ersten Quartal führen, dies sollte jedoch durch ein stärkeres Wachstum in Q2 ausgeglichen werden.“

Zugleich ist es wegen der Ausbreitung von Virusmutationen wahrscheinlich, dass Staaten bei der Aufhebung von Beschränkungen relativ zurückhaltend sein werden, insbesondere in Bezug auf internationale Grenzen. Vor allem die Industrienationen könnten die Restriktionen gegen die Einreise von Besuchern aus Ländern, die mit ihrem Impf-Plan in Verzug sind, ausweiten und verschärfen, was ein besonderes Risiko für die Wachstumsaussichten der Emerging Markets darstellt.

USA auf Überholspur

Unter den entwickelten Ländern sieht Shah die USA im Vorteil gegenüber Europa und begründet das mit der stärkeren fiskalpolitischen Unterstützung: „Die USA werden in den kommenden Monaten wahrscheinlich zusätzliche fiskalische Stimulierungsmaßnahmen ergreifen, während Europa einen leichten Rückzug antreten wird. Daher werden die US-Märkte wahrscheinlich besser abschneiden als die europäischen Märkte.“

Gute Karten für Big Tech

Mit Blick auf die einzelnen Sektoren des Aktienmarktes rät die Strategin – mit Ausnahmen – zu zyklischen Branchen. Doch auch die großen Technologieunternehmen werden nach ihrer Auffassung weiter gut abschneiden.

Shah: „Anhaltende geldpolitische Anreize und fiskalische Unterstützung sorgen für ein starkes Fundament für Risikoanlagen und kompensieren die langsamer als erwartete Einführung von Impfstoffen. Vor diesem Hintergrund sollten sich die zyklischen Branchen gut entwickeln, auch wenn Sektoren wie Freizeit und Gastgewerbe noch einige Monate lang mit Einschränkungen zu kämpfen haben werden. Eine anhaltende Outperformance von Big Tech ist ebenfalls wahrscheinlich. Es wird immer deutlicher, dass sich die Abhängigkeit der Haushalte und Unternehmen von Technologie nicht mehr umkehren wird.“

PGI/HK

Zum Newsletter anmelden

Bestellen Sie kostenfrei und unverbindlich den GELD-Magazin Newsletter, als optimale Ergänzung zur Print-Ausgabe von GELD-Magazin!
Zwei Mal im Monat versenden wir den Newsletter mit Themen rund um den Finanzmarkt und Wirtschaft.

Sie haben sich erfolgreich eingetragen.