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14. Dezember 2021

Warnung vor Greenwashing

Begriffe wie „nachhaltig”, „klimafreundlich oder „umweltbewusst“ finden sich immer öfter in Unternehmensstrategien. Doch oft stecken keine wirksamen Maßnahmen dahinter. Der WWF hat daher Leitlinien für Unternehmen erarbeitet, um Greenwashing von echtem Engagement zu unterscheiden.

Stefan Ropac_WWF© Daniel Willinger - dwphoto.at
Stefan Ropac, Wirtschaftsexperte des WWF Österreich. (© Daniel Willinger – dwphoto.at)

„Klima- und Naturschutz muss von der Marketingabteilung ins Kerngeschäft wandern. Kosmetische Maßnahmen wie der Kauf einiger Emissions-Zertifikate sind ohne eine wissenschaftsbasierte Emissionsreduktions-Strategie nur Greenwashing”, so Stefan Ropac, Wirtschaftsexperte des WWF Österreich.

Enormes Potenzial

Der Aufholbedarf ist riesig: Bisher haben sich nur 21 heimische Unternehmen nachvollziehbar zu wissenschaftsbasierten Klimazielen (Science Based Targets) bekannt. „Unternehmen verursachen einen Großteil der Treibhausgas-Emissionen und müssen daher auch einen wesentlichen Klimaschutz-Beitrag leisten“, fordert Ropac.

Kampf gegen Greenwashing

Mit der Präsentation des Leitfadens „Net Zero – Wissenschaftsbasierte Klimastrategien für Unternehmen“ will der WWF Unternehmen dabei unterstützen, echten Klimaschutz umzusetzen und sich den Pariser Klimazielen zu verschreiben. „Unternehmen werden ihrer Verantwortung für umfassenden Klimaschutz nur dann gerecht, wenn sie eine ganzheitliche Strategie verfolgen, die Emissionen in der gesamten Wertschöpfungskette reduzieren, in Klima- und Naturschutz investieren und das alles auch transparent machen“, sagt Ropac.

Der erste Schritt jeder Strategie sei daher ein wissenschaftsbasierter 1,5-Grad-Kurs für die Unternehmensarbeit zur Senkung der Emissionen. Noch nicht eliminierte Emissionen müssen mit einem Preis versehen werden, der das Budget für Investitionen in Klima- und Naturschutzprojekte definiert. Langfristig muss das Ziel jedoch die gänzliche Eliminierung klimaschädlicher Treibhausgas-Emissionen sein.

Mehr Transparenz

Unternehmen müssen laut WWF ihre Verantwortung für eine Transformation klar anerkennen. Sie müssen engagiert kommunizieren und offen darlegen, warum und auf welche Art und Weise sie ihren Fußabdruck reduzieren werden. Der reine Ablasshandel durch den Einkauf, teils qualitativ mangelhafter, Treibhausgaszertifikate führt zu keinen realen Emissionsreduktionen und ist im besten Fall ein Nullsummenspiel. „Statt zweifelhafter, mehrdeutiger Labels müssen die eigenen Ziele und Maßnahmen transparent sein. Die Wirtschaft hat einen riesigen Hebel im Kampf gegen die Klimakrise in der Hand. Es wird Zeit, ihn endlich umfassend zu betätigen”, so Ropac.

WWF/HK

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