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26. August 2020

Vienna Insurance Group: Prämienplus im 1. Halbjahr

Die Vienna Insurance Group konnte im 1. Halbjahr die Prämien um 2,4 Prozent auf 5,58 Milliarden Euro steigern. Das Ergebnis fiel aufgrund von Wertanpassungen um 16,3 Prozent niedriger aus.

Prof. Elisabeth Stadler, CEO der Vienna Insurance Group

Die Vienna Insurance Group (Wiener Versicherung Gruppe) konnte angesichts der anhaltenden COVID-19-Pandemie im ersten Halbjahr 2020 zufriedenstellende Ergebnisse erzielen. „Trotz der Ausnahmesituation, in der sich unsere Welt durch COVID-19 befindet, weisen wir ein Plus bei den Prämien, eine durch verminderte Schadenaufwendungen und geringere Unwetterschäden verbesserte Combined Ratio sowie eine Solvenzquote von 183 Prozent auf. Obwohl wir Firmenwertabschreibungen getätigt haben, können wir mit etwas über 200 Millionen Euro ein solides Ergebnis vor Steuern aufweisen. Im Rahmen der konsequenten Fortführung der Agenda 2020 machen sich vor allem unsere umfangreichen Investitionen im Rahmen der digitalen Transformation bezahlt. Wegen der bestehenden Pandemie müssen wir dennoch mit dämpfenden Auswirkungen auf unseren weiteren Geschäftsverlauf in diesem Jahr rechnen. Aufgrund der weltweit anhaltenden Unsicherheit ist es derzeit nicht möglich, einen Geschäftsausblick zum Jahresende abzugeben“, erklärt Generaldirektorin Prof. Elisabeth Stadler.

Prämiensteigerung vor allem im Nichtlebensgeschäft

Der Verlauf der Prämieneinnahmen war besonders von den unterschiedlichen Lockdown-Bestimmungen in den VIG-Märkten geprägt und führte vor allem im zweiten Quartal zu signifikanten Rückgängen im Neugeschäft. Gleichzeitig wurde in der darauffolgenden Lockerungsphase in einigen Märkten wieder eine Rückkehr auf ein ähnliches Niveau wie vor Beginn der COVID-19-Pandemie beobachtet. Der breiten Diversität der VIG-Gruppe sowie dem starken Start ins Jahr 2020 ist es zu verdanken, dass im Halbjahr 2020 ein Prämienvolumen von 5.577 Millionen Euro und somit eine Prämiensteigerung von 2,4 Prozent zum Vergleichszeitraum des Vorjahres erzielt wurde. Besonders die sonstige Sachversicherung verzeichnete ein signifikantes Prämienplus von 7 Prozent, wozu Steigerungen in vielen Segmenten, wie zum Beispiel Polen, Rumänien, Slowakei und Österreich, beitrugen. Auch in der Krankenversicherung wurde ein Prämienplus von 2,6 Prozent erzielt. Das von den COVID-19-Ausgangs- und Reisebeschränkungen besonders betroffene Kfz-Versicherungsgeschäft erwies sich als stabil, das Prämienvolumen liegt hier auf Vorjahresniveau. In der Lebensversicherung konnte bei den Einmalerlägen ein Prämienplus von 0,7 Prozent erzielt werden. Im gleichen Ausmaß reduzierte sich das Lebensversicherungsgeschäft mit laufender Prämie.

Nettogewinn um 16,3 Prozent niedriger

Das Finanzergebnis (inkl. Ergebnis aus at equity bewerteten Unternehmen) erreichte zum Halbjahr 2020 einen Wert von 388 Millionen Euro und liegt um 8,3 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Das Ergebnis vor Steuern liegt mit 201,2 Millionen Euro um 21,8 Prozent unter dem Vorjahreswert. Berücksichtigt sind hier Firmenwertabschreibungen in der Höhe von rund 120 Millionen Euro für die Märkte Bulgarien, Kroatien und Georgien. Die positive Entwicklung des Gewinns vor Steuern ohne Wertminderung ist unter anderem auf die niedrigere Combined Ratio (95,5 Prozent) zurückzuführen. Zum Ergebnis positiv beigetragen haben die größten VIG-Märkte Österreich, Tschechische Republik, Polen und die Slowakei. Das Ergebnis nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen betrug zum Halbjahr 2020 126,3 Millionen Euro (-16,3 Prozent).

Konsequente Umsetzung der Agenda 2020

Das vierjährige Managementprogramm Agenda 2020 fokussiert neben der Nutzung von profitablen Marktpotentialen auf jene Themen, die die Zukunftsfähigkeit der VIG-Gruppe absichern und das Geschäftsmodell in Richtung Kosteneffizienz optimieren. Auch während der COVID-19-Pandemie wird an der Umsetzung der zahlreich getroffenen Maßnahmen festgehalten, wobei neue Digitalisierungsinitiativen einen Schwerpunkt bilden. „Seit Beginn der COVID-19-Pandemie haben Online- und digitale Dienste eine neue Dynamik bekommen“, erklärt Stadler. In Polen war der Onlinevertrieb die am stärksten wachsende Vertriebsschiene im ersten Halbjahr 2020. Die Steigerung im Vergleich zur Vorjahresperiode betrug 94 Prozent. Neue Serviceleistungen mittels Apps zur erweiterten digitalen Schadensbegutachtung wurden zum Beispiel in Rumänien und Bulgarien eingesetzt.

Dividendenvorschlag bleibt aufrecht

Die Aktie der Vienna Insurance Group konnte sich sei dem Corona-Tief wieder schön erholen. Auf aktueller Kursbasis liegt die Dividendenrendite bei stolzen 5,78 Prozent.

Die Hauptversammlung der Vienna Insurance Group wird am 25. September 2020 in virtueller Form stattfinden. Im Rahmen der Hauptversammlung wird auch die Dividende für das Geschäftsjahr 2019 beschlossen. Dafür bleibt der am 17. März 2020 kommunizierte Dividendenvorschlag in Höhe von 1,15 Euro pro Aktie, vorbehaltlich erheblicher unvorhersehbarer gesundheitlicher und wirtschaftlicher Entwicklungen, aufrecht.

VIG/mf, Bild: VIG/Jan Ehm

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