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22. November 2021

Serie: Strategie der Privatbanken

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Mag. Harald Kolerus GELD-Magazin / Redakteur

Worauf setzen exklusive Privatbanken in der gegenwärtigen Situation? Das GELD-Magazin hat in einer Interview-Serie nachgefragt (Teil 1 von 5).  Christian Nemeth, Vorstandsmitglied der Zürcher Kantonalbank Österreich, bezeichnet Aktien als „alternativlos“.

Christian Nemeth, CIO der Zürcher Kantonalbank Österreich
Christian Nemeth, CIO der Zürcher Kantonalbank Österreich

„Der Herbstbeginn an den Börsen war nicht besonders optimistisch und freundlich. Das resultierte aus einer Melange aus bekannten Unsicherheitsfaktoren und neuen Themen, die zuvor noch nicht so im Vordergrund standen wie Inflation, hohe Bewertungen, Schlagzeilen über den chinesischen Immobilienmarkt und die steigenden Energiepreise“, so Nemeth.

Vieles spricht für Aktien

Anfang Oktober gab es laut dem Experten jedoch schon wieder Lichtblicke: „Hinsichtlich Geldpolitik befinden wir uns auf einem Normalisierungspfad und kommen langsam aus dem Krisenmodus in den Normalfahrplan. Diese Übergangsphase ist durch eine steigende Volatilität geprägt. Insgesamt rechnen wir aber damit, dass die Aktienmärkte durch eine sehr solide Gewinnentwicklung der Unternehmen gut unterstützt sind. Mittelfristig spricht daher weiterhin viel für Aktien.“

USA bevorzugt

Für welche Aktien-Regionen ist der Spezialist nun optimistisch eingestellt? Nemeth: Wir konzentrieren uns auf die Industrienationen und bevorzugen hier die USA, die gute defensive Eigenschaften aufweisen. In Europa gefallen uns die Schweiz und die Eurozone gut. Großbritannien treten wir kritischer gegenüber, weil Nachwirkungen von Brexit und Pandemie spürbar sind.“

Und wie sieht es bei den Branchen aus? „Die Unsicherheiten aufgrund von Inflationssorgen, Lieferengpässen und der allgemeinen wirtschaftlichen Lage haben in den letzten Monaten immer wieder zu einem raschen Favoritenwechsel gesorgt. Wir gehen davon aus, dass diese Phase auch in den nächsten Monaten anhalten wird und empfehlen daher keine allzu großen Stil- und Branchenwetten einzugehen. Wichtig bleibt am Markt generell investiert zu sein.“

Aktien übergewichtet

Nemeth fasst abschließend seine übergeordnete Investmentstrategie zusammen: „Wir behalten unsere moderate Übergewichtung im Aktienbereich bei, Investments in Aktien bleiben alternativlos. Anleihen bleiben mittelfristig unter Druck, da in vielen Regionen die Normalisierung der Geldpolitik eingeleitet wurde oder kurz bevorsteht. Festverzinsliche Wertpapiere erfüllen aber weiterhin eine wichtige Rolle bei der Risikosteuerung eines Portfolios, auch wenn sie aus Ertragsgesichtspunkten nicht attraktiv sind. Als übergeordnete Strategie bzw. Investmentprinzip empfehlen wir weiterhin auf Diversifikation und einen entsprechend langen Anlagehorizont zu setzen.“

In der nächsten Folge gibt die Schoellerbank Einblick in ihre Anlagestrategie. Einen ausführlichen Bericht zum Thema finden Sie auch im aktuellen GELD-Magazin der November Ausgabe unter folgendem Link: https://www.geld-magazin.at/flipBooks/gm2111/index.html

Harald Kolerus 2-e1666618640728
Mag. Harald Kolerus GELD-Magazin / Redakteur

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