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24. März 2022

Schwellenländer: Anleihen unter Druck

Russlands Invasion der Ukraine führt derzeit an den Anleihenmärkten der Schwellenländer zu einem beschleunigten Verkaufsdruck. Bei Corporate Bonds sieht man dies nicht nur bei betroffenen Unternehmen, sondern weltweit und zunehmend auch wahllos.

Die jüngste Korrektur stellt bislang den Höhepunkt einer nun schon seit September anhaltenden Schwächephase dar. Nettoabflüsse von über USD 15 Mrd. aus der Anlageklasse der Unternehmensanleihen in Hartwährung lassen die Anleihekurse zurückgehen und die Renditen entsprechend stetig steigen.

Starke Rückgänge

Thomas Rutz, Head Emerging Market Corporate Bonds bei Fisch Asset Management
Thomas Rutz, Head Emerging Market Corporate Bonds bei Fisch Asset Management

Thomas Rutz, Head Emerging Market Corporate Bonds bei Fisch Asset Management, meint dazu: „Der Hauptgrund für die Kursrückgänge der letzten Monate waren Ängste vor einer deutlich restriktiveren Geldpolitik der US-Notenbank Fed und den Folgen des dadurch ausgelösten Zinsanstieges. Dazu kam eine stetige Ausweitung der Probleme im chinesischen Immobilien- und Technologiesektor.“

Chancen für Investoren

„Das schwierige Marktumfeld und die Flut negativer Nachrichten erfordert einerseits vorsichtiges Handeln. Gleichzeitig zeichnen sich aber auch Opportunitäten für Investoren ab, die einen längerfristigen Anlagehorizont mitbringen. Denn unserer Ansicht nach rechtfertigen die Fundamentaldaten auf Unternehmensebene in vielen Fällen derartig substanzielle Neubewertungen nicht.

Besonders offensichtlich ist die Unterbewertung im Rohstoffsektor. Strukturelle Defizite (fehlende Investitionen über die letzten Jahre) sowie die neue geopolitische Realität haben die Rohstoffpreise in die Höhe getrieben und zahlreiche Faktoren sprechen dafür, dass diese Rally bis auf weiteres bestehen bleibt.“

Anleihen und Rohstoffe

Der Experte erwartet für das laufende Jahr fast durchgehend stärkere Bilanzen für Rohstoff-Produzenten und damit einhergehend eine Reduzierung der Risikoprämie: „Trotzdem handeln die Credit Spreads hochverzinslicher Unternehmensanleihen in den Sektoren Öl & Gas sowie Metalle und Bergbau (ohne Russland und Ukraine) seit Mitte Februar etwa 100 Basispunkte weiter (gemessen an den J.P. Morgan CEMBI Broad Diversified HY+ Oil & Gas sowie Metals & Mining Indizes per Mitte März).

Solange dieser Verkaufsdruck anhält, wird es unserer Meinung nach vermehrt entsprechende Kaufgelegenheiten geben, die langfristig orientierte Investoren selektiv und schrittweise nutzen können, um sich in den jeweiligen Schwellenländern-Segmenten in den vielversprechendsten Unternehmen zu positionieren.“

Fisch AM/HK

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