Schock am Krypto-Markt!
Die Krypto-Branche steht nach der Marktkorrektur der letzten Wochen immer noch unter Schock. Die Makrofaktoren, die die Märkte jetzt antreiben, sind vor allem die Effekte der russischen Invasion in der Ukraine und der Zero-Covid-Politik Chinas.
Die Panikverkäufe scheinen sich jedoch dem Ende zuzuneigen und Großinvestoren wie MicroStrategy halten weiterhin an ihren Kryptobeständen fest. Das berichtet der Krypto-Spezialist 21Shares. Ein Überblick zur Entwicklung nach der Schockwelle:
Gewinner und Verlierer
Bitcoin ist um 13 Prozent gefallen und wurde in der vergangenen Woche zwischen 33.000 und 29.000 US-Dollar gehandelt, wodurch sein Anteil am Kryptomarkt auf 42,4 Prozent schrumpfte. Auch Ethereum ist um 20 Prozent gesunken und wird aktuell zwischen 2.423 und 2.013 US-Dollar gehandelt. Zu den Top-Gewinnern der Rallye in der vergangenen Woche gehörten hingegen die Kryptowährungen Cosmos, Solana und Cardano.
USA: Stablecoins am Prüfstand
Letzte Woche drängte US-Finanzministerin Janet Yellen den für Banken, Wohnungswesen und städtische Angelegenheiten zuständigen Senatsausschuss, noch in diesem Jahr ein Gesetz zur Regulierung von Stablecoins zu verabschieden. Yellen ist der Ansicht, dass der derzeitige Rahmen keine einheitlichen oder umfassenden Standards für die Risiken von Stablecoins als neue Art von Zahlungsmitteln bietet. Das anhängige Stablecoin-Trust-Gesetz hat keine Auswirkungen auf Stablecoins, zu denen auch algorithmische Stablecoins gehören und die keine Zahlungsmittel sind, zu. Es ist noch unklar, ob der Kongress algorithmische Stablecoins akzeptieren oder ein vollständiges Verbot verhängen wird.
Deutschland: Steuervorzüge
Deutschland hat am Dienstag ein Dokument veröffentlicht, das klare Einkommenssteuerregeln für Kryptoassets enthält. Personen, die Bitcoin oder Ethereum mehr als 12 Monate nach dem Erwerb verkaufen, müssen für den Verkauf keine Steuern zahlen, wenn sie einen Gewinn erzielen. Dies ist ein großer Gewinn für den Markt für Kryptoassets, insbesondere in einer Zeit, in der die Marktstimmung verhalten ist.
Portugal: Krypto-Steuerparadies
Portugal hingegen will angeblich schon in „naher Zukunft“ damit beginnen, Steuern auf Kryptoassets zu erheben. Bis diese Ankündigung im portugiesischen Parlament veröffentlicht wurde, galt Portugal – vor allem aufgrund eines effektiven Kapitalertragssatzes von Null – als Steuerparadies für Investoren, die Kryptoassets halten und handeln.
Bitcoin-Mining in Norwegen legal
Bitcoin geht zwar der siebten Woche seines Abstiegs entgegen, in Norwegen dürften einige Miner jedoch gerade aufatmen: Das norwegische Parlament lehnte einen bereits im März eingebrachten Gesetzentwurf zum Verbot des Bitcoin-Minings ab. Norwegen trägt bis zu ein Prozent zur weltweiten Bitcoin-Hash-Rate bei und profitiert dabei von der erneuerbaren Energie des Landes, die durch Wasserkraft erzeugt wird.
Singapur: Terra-Crash
Nach dem außergewöhnlichen Absturz der Kryptowährung Terra (LUNA) steht eine mögliche, tiefgreifendere Krypto-Regulierung in Singapur bevor. Es wird erwartet, dass die Regulierungsbehörden des Landes ihr Augenmerk auf die koreanische, in Singapur registrierte Krypto-Plattform Terraform Labs richten werden, die – bis auf die Registrierung – keine Verbindungen zum Land hat. Singapur wird seit geraumer Zeit vermehrt zum Gastgeber von Kryptounternehmen, die sich in dem asiatischen Stadtstaat registrieren lassen, um Geschäfte im Ausland zu tätigen, ohne dort eine tatsächliche, physische Niederlassung aufzubauen.
Vergangenen Monat verabschiedete das Parlament von Singapur ein Gesetz, das eine Lizenzierung dieser Unternehmen vor allem aus Gründen der Geldwäschebekämpfung vorschreibt. Der Bank-Run von Terra Luna könnte die Regulierungsbehörden dazu inspirieren, die Bestimmungen zu erweitern.
DeFi und NFTs
Viele Krypto-Börsen, darunter Binance und OKX, haben LUNA und UST aus dem Handel genommen. Do Kwon, Gründer von Terraform Labs, enthüllte einstweilen einen „Wiederbelebungsplan“, der das Netzwerk im Wesentlichen als „Terra Classic“ mit Luna Classic (LUNC) als neuer Token neu starten soll. Zudem wird das Eigentum am Netzwerk durch die Ausgabe von einer Milliarde neuer Token vollständig an UST- und LUNA-Inhaber umverteilt.
Jüngst legte auch die Non-Profit-Organisation Luna Foundation Guards seine Reserven und Bitcoin-Ausgaben von insgesamt 80.000 BTC offen. Nach dem Kursabsturz blieben 313 BTC übrig, mit denen das Netzwerk seine UST-Inhaber entschädigen will, beginnend mit den kleinsten Inhabern.
21Shares/HK