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3. August 2021

Rohstoffe: Neuer Superzyklus?

Deutlich besser als Gold haben sich 2021 Industriemetalle wie Kupfer und Nickel oder zyklische Rohstoffe wie Eisenerz entwickelt. Ist das der Beginn des nächsten Superzyklus – oder handelt es sich um einen kürzeren normalen Aufschwung?

Stefan Breintner, Rohstoffexperte bei DJE
Stefan Breintner, Rohstoffexperte bei DJE

Stefan Breintner, Rohstoffexperte bei DJE, kommentiert: „Der letzte Superzyklus im Rohstoffbereich begann vor gut 20 Jahren, ausgelöst durch die Industrialisierung und an Fahrt gewinnende Urbanisierung Chinas und endete 2011. Heute steht China für rund 50 Prozent der weltweiten Rohstoffnachfrage. Ohne eine hohe bzw. steigende Rohstoffnachfrage Chinas erscheint ein neuer Superzyklus in der Breite unrealistisch.“

China bremst

„China hat 2020 zur Bewältigung der Corona-Pandemie stimuliert. Im laufenden Jahr wurden die Stimulierungsmaßnahmen aber wieder zurückgefahren und zudem Maßnahmen getroffen (Auflösung von Metallreserven, Einschränkungen bei spekulativen Terminkäufen), um die Preissteigerungen bei vielen Rohstoffen einzudämmen.

Die jüngste Tendenz bei den Industriemetallen ist daher vor allem auf die Bremsmaßnahmen Chinas zurückzuführen. Mittel- bis längerfristig will die chinesische Regierung das Land weg vom auf (staatlichen) Infrastrukturinvestitionen basierenden Wachstumsmodell hin zu einer auf Service- und Konsumdienstleistungen basierenden Volkswirtschaft umbauen. Diese Politik sollte mit einer tendenziell niedrigeren Rohstoffnachfrage einhergehen – was damit auch gegen einen neuen breiten Superzyklus spricht.“

Kupfer im Aufwind

„Dennoch: Für einzelne Rohstoffe ist ein möglicher Superzyklus denkbar. An erster Stelle ist hier das bekannteste Industriemetall Kupfer zu nennen. Binnen der nächsten zehn Jahre wird die weltweite Kupfernachfrage vor allem durch die inzwischen global mehr und mehr in den Fokus rückende Energiewende und die Elektrifizierung des Straßenverkehrs zusätzlich begünstigt. Der Ausbau erneuerbarer Energien wie Wind oder Solar bzw. der Ausbau eines Ladenetztes für E-Autos geht einher mit einem hohen Kupferbedarf. Hinzu kommt der in Zukunft große Kupferbedarf von E-Autobatterien. Auch für Lithium, welches für Batterien- und Stromspeicher essentiell ist, könnte sich ein Superzyklus einstellen.“

DJE Kapital AG/HK

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