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9. Juli 2021

Riskant: Diesel und Benziner

Milliardeninvestitionen in klimaschädliche Diesel und Benziner werden für Autohersteller zum Wettbewerbsnachteil und bergen hohe wirtschaftliche Risiken. Zu dieser Einschätzung kommt eine von Greenpeace beauftragte Studie des Center of Automotive Management.

CO2 Klimawandel

Am Beispiel von Volkswagen wird der zukünftige Verkauf von Diesel und Benzinern bei einer langsamen, moderaten und schnell steigenden Nachfrage nach Elektromobilität analysiert. Die Studie zeigt laut Greenpeace, dass Volkswagen für eine schnell steigende Nachfrage schlecht gerüstet ist:

Schlecht gerüstet?

Die Umweltschützer meinen: „Annähernd drei Millionen Elektroautos würden dem Konzern in seinen wichtigsten Absatzmärkten Europa, China und USA bis zum Jahr 2030 fehlen. Die geplanten Investitionen in neue Verbrenner rechneten sich für VW nicht, der Gewinn pro verkauftem Fahrzeug verringerte sich um bis zu 25 Prozent. Der weltweit zweitgrößte Autohersteller investiert derzeit Milliarden in eine weitere Produktionsplattform für Diesel und Benziner und plant deren Verkauf bis mindestens 2040.“ 

„Volkswagen klammert sich noch immer an Verbrenner. Damit schadet der Konzern nicht nur dem Klima, sondern riskiert auch enorme wirtschaftliche Verluste in Märkten, die schneller auf Elektroautos umsteigen”, sagt Greenpeace-Verkehrsexpertin Marion Tiemann. „Wer sich wie Volkswagen zum Pariser Klimaabkommen bekennt und auch zukünftig wettbewerbsfähig sein will, muss sich deutlich früher von Dieseln und Benzinern trennen.” 

Hohe Marktdynamik

Greenpeace weiter: „In den für Volkswagen maßgeblichen Absatzmärkten hat sich die Marktdynamik der Elektromobilität erheblich beschleunigt. Eine weiterhin hohe Nachfrage nach Elektroautos  könnte VW mit seiner derzeitigen Verbrenner-Strategie nicht bedienen: Steigt der Anteil der Neuzulassungen von Elektroautos auf über 80 Prozent, verliert VW ein Marktvolumen von  2,7 Millionen Stromern.“

„Gewinnminderung“

„Auch in einem moderaten Szenario von 65 Prozent Neuzulassungen greifen die Absatzpläne des Autoherstellers zu kurz: Volkswagen würde ein Marktvolumen von 1,1 Million Stromern entgehen. Beide Szenarien zeigen zudem, dass die von VW geplanten Investitionen von fünf bis acht Milliarden Euro in eine nächste Generation von Verbrennern nicht die übliche Rendite bringen würden – das Unternehmen müsste mit teilweise erheblichen Gewinnminderungen rechnen.

Nur wenn die Absatzländer beim Ausbau der klimafreundlichen Elektromobilität schwächeln, wie durch zu geringen Ausbau der Ladeinfrastruktur, kann VW mit seiner derzeitigen Verbrenner-Strategie noch mit Gewinnzuwächsen rechnen.“ 

Greenpeace/HK

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