Aktienanleger sollten bei der Auswahl von Unternehmen nicht nur auf deren Gewinnsituation achten – sondern auch darauf, ob sie ein rasches Wachstum ihrer Gewinne vorweisen können. Denn dieser Faktor hat großen Einfluss auf die zu erwartenden Renditen einer Aktie.

Das hat ein Analystenteam des US-Vermögensverwalters American Century Investments in einer empirischen Studie nachgewiesen. Die Experten zeigen in der Untersuchung, dass der Trend des Gewinnwachstums vom Markt nur langsam richtig eingepreist wird und deshalb die Konzentration auf die „Earnings Acceleration“ bei der Aktienanlage die Chance für Überrendite bietet.

Höhere Rendite

Die Datenanalyse zeigt, dass es umso wahrscheinlicher ist, dass die Aktie über einen Zeitraum von ein bis drei Jahren besser abschneidet als die entsprechende Benchmark, je schneller die Gewinne eines Unternehmens wachsen. Dies gilt über verschiedene Markzyklen (seit 2002), Sektoren und Regionen hinweg. Im MSCI ACWI beispielsweise haben diejenigen Unternehmen, die eine Beschleunigung des Gewinnwachstums aufwiesen, in der Folge über drei Jahre eine Überrendite von 21,4 Prozent (kumuliert) erwirtschaftet, während die Unternehmen mit nachlassendem Gewinnwachstum 9,6 Prozent schlechter als der Index abschnitten.

Gewisse Schwankungen

Allerdings schwankt der Anteil der Unternehmen mit „Earnings Acceleration“ im Zeitverlauf – von einem Tiefstand von 17 % im Jahr 2006 bis zu einem Höchststand von 47 % im Jahr 2010. Die Analysten messen die Gewinnbeschleunigung als die Differenz in der jährlichen Wachstumsrate der gemeldeten EPS-Zahlen zwischen den folgenden drei Jahren und den vorherigen zwei Jahren.

American Century Investments/HK