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1. Oktober 2022

Porsche: Verfahren

Am 29. September 2022 war der erste Handelstag der Porsche AG Vorzugsaktie. Mehrfach überzeichnet war die Emission, die zudem am oberen Ende der Preisspanne zugeteilt wurde. Da konnte man vom ersten Handelstag Großes erwarten. Aber er wurde ein Reinfall, so Ronald Gehrt auf lynxboker.at.

Knapp 114 Millionen der Porsche-Aktien waren zu 82,50 Euro an die Erstzeichner ausgegeben worden. Da die Emission mehrfach überzeichnet war, so dass auch Anleger, die den Höchstpreis von 82,50 Euro geboten hatten, nicht zum Zuge kamen, konnte man vermuten, dass die Aktie vom Start in den Handel weg deutlich zulegen wird, weil viele sich die Aktie dann eben schnell über die Börse besorgen wollen. Aber es lief ganz anders als gedacht. 

Porsche, ISIN: DE000PAG9113

Schon eine Stunde vor Handelsende setzte die Porsche Vorzugsaktie wieder auf dem Ausgabepreis von 82,50 Euro auf und blieb dort wie festgenagelt bis zum Handelsende.

Verkäufe

Gehrt: „Die Aktie startete um 9:15 Uhr in den Handel. Der erste Kurs lag bei 84,00 Euro und damit 1,50 Euro über dem Ausgabepreis. Immerhin. Und ja, das Interesse, die Aktie zu handeln, war in der Tat groß. Schon in der ersten Handelsminute gingen 1,8 Millionen der knapp 114 ausgegebenen Aktien um. Aber es ging in die falsche Richtung. Diejenigen, die da an den Markt kamen, wollten nicht kaufen, sondern verkaufen: Schon in der zweiten Handelsminute schlug der Kurs auf dem Ausgabepreis von 82,50 Euro auf.

Dann schien es, als würden die Käufer wirklich kommen, aber Sie sehen es ja im Chart: Der Kurs lief dann zwar bis 86,76 Euro nach oben. Aber dann gingen die Verkäufe erneut los. Schon eine Stunde vor Handelsende setzte die Porsche Vorzugsaktie wieder auf dem Ausgabepreis von 82,50 Euro auf und blieb dort wie festgenagelt bis zum Handelsende.“

Zweifel

„Offenbar waren vielen, die die Aktie gezeichnet und auch bekommen hatten, Zweifel gekommen, ob es eine gute Idee ist, zu diesem Preis gekauft zu haben. Man stieg aus, auch, weil man davon ausgehen konnte, dass man längere Zeit die Chance hat, zu diesen 82,50 Euro herauszukommen. Denn dass die Aktie dort zu Beginn und zum Ende des Handels aufsetzte, aber keinen Cent weiter fiel, lag eher nicht daran, dass zahllose nicht zum Zuge gekommene Interessenten dort dann zum Ausgabepreis kaufen wollten. Denn wäre man weiter interessiert, einzusteigen, weil man glaubt, dass die Aktie davonziehen wird, legt man das Limit ja nicht auf den Emissionspreis, sondern rechnet damit, nur zu deutlich höheren Kursen noch heranzukommen. Nein, das dürfte die sogenannte „Kurspflege“ der Konsortialbanken gewesen sein, die die Aktie am Ausgabepreis stützen. Eine Zeitlang zumindest.“

Crash

„So, wie sich dieser erste Handelstag darstellt, war er eine Pleite. Und das dürfte viele, die vorher noch erwogen haben, hier einzusteigen, davon abhalten. Dass am Nachmittag noch einmal sehr hohe Umsätze aufkamen, wie der untere Bereich des Charts der Porsche-Aktie zeigt, der Kurs aber nicht zulegen konnte, zeigt: Da ist vom ersten Tag an Druck drauf. Damit ließe sich konstatieren, dass man sich sehr gut überlegen sollte, hier zu 82,50 Euro einzusteigen, mit einer solchen „Premiere“ stehen die Chancen gut, bald billiger einsteigen zu können … wenn man es denn wollte.

Denn eigentlich ist den meisten Anlegern ja bewusst, dass der Wind für die Gewinne der Autobauer bald eisiger wird, wenn er es denn nicht im dritten Quartal schon wurde. Dass der VW-Konzern die Emission eilig durchzog, obgleich der Gesamtmarkt dafür keineswegs ein gutes Umfeld bietet, könnte den Gedanken aufkommen lassen, dass man sich in Wolfsburg dachte: Lieber jetzt, bevor wir es nach den Quartalszahlen nicht mehr durchziehen können. Man wird sehen.“

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LYNX/HK

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