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15. September 2021

Österreich: Konjunktur bremst sich ein

Nach dem Blitzstart der österreichischen Wirtschaft im Frühjahr hat die Konjunkturstimmung über den Sommer sogar ein Allzeithoch erreicht. Mit dem herannahenden Herbst beginnt sich die Konjunktur in Österreich etwas einzubremsen.

Stefan Bruckbauer, Chefökonom der UniCredit Bank Austria
Stefan Bruckbauer, Chefökonom der UniCredit Bank Austria

„Der UniCredit Bank Austria Konjunkturindikator ist vom Allzeithoch im Vormonat auf 5,5 Punkte im August gefallen. Mit dem dritthöchsten Wert seit Erhebungsbeginn vor rund 30 Jahren weist der Indikator allerdings weiterhin auf ein weiterhin sehr hohes Erholungstempo der heimischen Wirtschaft hin“, meint UniCredit Bank Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer.

Konjunktur: Gute Performance

Nach der Rezession über den Winter setzte im ersten Quartal 2021 die Trendumkehr ein und im Frühjahr hat die österreichische Wirtschaft rasch einen Aufholprozess gestartet. Im zweiten Quartal wurde sogar ein Rekordwachstum von 3,6 Prozent zum Vorquartal erreicht. Daher lag Mitte des Jahres die Wirtschaftsleistung in Österreich nur noch 1,5 Prozent unter dem Vorkrisenniveau. Im Euroraum lag im Durchschnitt die Wirtschaftsleistung zur Jahresmitte 2021 noch um 2,5 Prozent unter dem Niveau von Ende 2019.

Bremsreaktion, aber Erholung hält an

„Mit Ende des Sommers hat die Konjunktur in Österreich etwas an Schwung eingebüßt. Das Wirtschaftswachstum dürfte im dritten Quartal geringer als im Frühjahr ausfallen. Wir gehen von einem BIP-Plus um 2 Prozent zum Vorquartal aus. Damit hat die österreichische Wirtschaftsleistung schon beinahe das Vorkrisenniveau erreicht. Der Aufholprozess aus der Pandemie ist damit deutlich rascher erfolgt, als wir ursprünglich erwartet haben“, meint Bruckbauer.

2022: Fünf Prozent plus 

„Nach einem starken Sommer wird sich das Aufschwungstempo bis zum Jahresende in Österreich klar reduzieren. Dies ist vor allem auf das Auslaufen der Nachholeffekte im Konsum und bei Investitionen zurückzuführen. Die Probleme in den Lieferketten sowie wirtschaftliche Risiken durch steigende Infektionszahlen gewinnen als Belastungsfaktoren für die heimische Wirtschaft jedoch an Bedeutung und werden sich über den Winter ungünstig niederschlagen“, meint UniCredit Bank Austria Ökonom Walter Pudschedl und ergänzt: „Nach dem raschen Einsetzen der Erholung in der ersten Jahreshälfte 2021 haben wir unsere Wachstumsprognose für 2021 von 3,2 Prozent auf 4 Prozent angehoben. Für 2022 erwarten wir weiterhin einen BIP-Anstieg von über 5 Prozent.“

BankAustria_Konjunkturindikator

Arbeitsmarkt: Entspannung

„Trotz der Verlangsamung des Wirtschaftsaufschwungs wird sich die Lage am heimischen Arbeitsmarkt in den kommenden Monaten weiter entspannen, wenn auch mit nachlassendem Tempo. Nach einem Rückgang auf 8,3 Prozent im Jahresdurchschnitt 2021 erwarten wir für 2022 im Durchschnitt eine Arbeitslosenquote von 7,6 Prozent, wobei das Vorkrisenniveau rund um die Jahresmitte erreicht werden dürfte“, so Pudschedl.

UniCredit Bank Austria/HK

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