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9. April 2021

Öl- und Gassektor: Der Anfang vom Ende?

Der Machtwechsel im Weißen Haus hat zu einem raschen Wandel in der US-Umweltpolitik geführt, insbesondere in Bezug auf den Öl- und Gassektor. Susan Hutman von AllianceBernstein glaubt aber nicht, dass der Anfang vom Ende für diese Industrie gekommen ist.

Das Pariser Klima-Abkommen hat Unternehmen weltweit dazu veranlasst, sich auf ihre Umweltauswirkungen zu konzentrieren. Energiekonzerne sind da keine Ausnahme.

Schwere Zeiten

Susan Hutman, Expertin für Fixed Income und Responsible Investing bei AllianceBernstein
Susan Hutman, Expertin für Fixed Income und Responsible Investing bei AllianceBernstein

Susan Hutman, Expertin für Fixed Income und Responsible Investing bei AllianceBernstein, kommentiert: „Die Öl- und Gasproduzenten sahen sich 2020 mit einem herausfordernden Marktumfeld konfrontiert. Die Pandemie legte die Nachfrage ebenso lahm wie der Wettbewerb zwischen Saudi-Arabien und Russland, der zu einer vorübergehenden Angebotsschwemme führte und die Ölpreise einbrechen ließ. Diese Entwicklung verstärkte die konservativen Kapitalinvestitionen der E&P-Unternehmen (Exploration und Produktion) und bremste das Geschäft der Öldienstleister.

Wir sind nicht davon überzeugt, dass sich die Ölnachfrage auf das Niveau von vor COVID erholen wird, aber die kurzfristigen Aussichten für die Ölpreise sind ermutigend, insbesondere wenn das Angebot langsamer zurückkommt als die Nachfrage. Auch wenn wir erwarten, dass sich die Investitionsausgaben in Richtung erneuerbare Energien verlagern werden, da die Unternehmen die CO2-Belastung in ihren Portfolios reduzieren, werden fossile Brennstoffe noch für Jahrzehnte eine wesentliche Rolle im Energiemix spielen.“

„Konstruktiver Ausblick“

„Momentan befindet sich die Weltwirtschaft jedoch auf dem Weg der Besserung und die Produzenten halten sich mit dem Angebot zurück. Das sollte zu einem konstruktiveren Ausblick für Energie führen, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß.

E&P-Unternehmen mit Investment-Grade-Rating zum Beispiel haben bereits ihre Bilanzen repariert, Betriebskosten gesenkt und Liquidität erhalten. Für diese Unternehmen sollten höhere Ölpreise zu einem stärkeren Cashflow führen und die Bedenken hinsichtlich des Risikos einer Herabstufung der Bonität verringern.“

„Gefallene Engel“ kommen zurück

„Sogar die kürzlich gefallenen Engel – ehemalige Investment-Grade-Emittenten, die aufgrund von COVID-bedingtem finanziellen Druck in den Hochzinsbereich gerutscht sind – haben ihre Bilanzen und Cashflows gestärkt. Viele haben ihr Geschäft gestrafft und Vermögenswerte veräußert, um ihre Schulden schneller abzubauen. Wir erwarten, dass die Rating-Agenturen das irgendwann bemerken werden. Und wir sehen für die Unternehmen, die immer noch mit BBB bewertet sind, ein geringeres Risiko, in den Hochzinsbereich abzurutschen.“

Survival of the Greenest

Fazit: Die Expertin glaubt nicht, dass der Anfang vom Ende für Öl- und Gas gekommen ist: „Bilanzielle Zwänge und frühere Entscheidungen können dazu führen, dass einige Unternehmen nicht in der Lage sind, sich zu ändern. Andere können das – und werden es tun. Um den Unterschied zu verstehen, müssen Anleger die Veränderungen in den Geschäftsmodellen und Bilanzen genau beobachten. Aktives Engagement ist ein Dreh- und Angelpunkt dieser Bewertungen und auch ein Forum, um sich für Best Practices einzusetzen.“

Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens: AllianceBernstein/HK

In diesem Dokument zum Ausdruck gebrachte Meinungen stellen keine Analysen, Anlageberatungen oder Handelsempfehlungen dar, spiegeln nicht unbedingt die Ansichten aller Portfoliomanagementteams bei AB wider und können von Zeit zu Zeit überarbeitet werden.

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